| Veranstaltung: | 58. Bundeskongress | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 0.J-A Kampagnenantrag (entfällt) | 
| Antragsteller*in: | KV Nordwestmecklenburg (dort beschlossen am: 26.09.2024) | 
| Status: | Eingereicht | 
| Verfahrensvorschlag: | hinfällig | 
| Eingereicht: | 26.09.2024, 22:03 | 
J-A-2: Kampagne für die Bundestagswahl 2025
Titel
Antragstext
Zur Bundestagswahl 2025 sehen wir uns einem nie da gewesenen Rechtsruck 
gegenüber. Die durch Corona gebrochenen Lieferketten und der russische 
Angriffskrieg haben einen Preisschock ausgelöst, der die Inflationsrate in die 
Höhe schnellen ließ. Das Leben wurde teurer, während die Löhne hinterherhinken. 
Entlastungspakete wurden nur zu kurz geschnürt. Das Fallen der Wirtschaft in 
eine Rezession und der Rückgang der Konsumausgaben, verändern die politische 
Stimmung im Land zu Ungunsten von Arbeitslosen, aber vor allem von 
Asylbewerber*innen. Die Forderung nach mehr Abschiebung erfährt mittlerweile 
große Zustimmung in der gesamten Bevölkerung. Die rechtsextremen Kräfte 
profitieren enorm von der Versteifung auf dieses Thema, während die politische 
Linke es nicht schafft, ein Asylrecht für alle zu rechtfertigen. Angriffe auf 
politische Entscheidungsträger*innen nehmen zu, genauso wie das 
Protestwahlverhalten. Zu betonen ist in der Asyldebatte vor allem, dass sie 
Ausdruck der Unzufriedenheit ist. Das Einstürzen der Carola-Brücke ist ein gutes 
Beispiel für die marode deutsche Infrastruktur, die so viele in diesem Land 
frustriert.
Es war schon in den letzten vierzig Jahren nötig mehr Geld auszugeben, aber 
jetzt ist es Zeit dafür einzustehen. Schluss mit der neoliberalen Ideologie, 
dass der Staat nur das Geld seiner Steuerzahler*innen hat. Dadurch, dass ein 
Staat seine eigene Währung schöpft, ist es nicht notwendig einen 
“ausgeglichenen” Haushalt aufzustellen. Die Beendigung dieses Denkens macht den 
Weg frei, um soziale Politik unabhängig von der Besteuerung reicher Menschen zu 
machen. Die Erzählung der nachhaltigen Staatsfinanzen könnte genauso beiseite 
gewischt werden, wie die Erbsenzähler-Kürzungen der letzten Jahre. 
Arbeitslosigkeit kann wieder als wichtigste wirtschaftliche Kennzahl in 
Erscheinung treten. Denn eine Wirtschaft ist vor allem erst dann ausgelastet, 
wenn Vollbeschäftigung erreicht wird. Natürlich muss bei der staatlichen 
Geldschöpfung auf die Auslastung der Wirtschaft geachtet werden, denn wenn die 
Nachfrage nach einem etwas das Angebot übersteigt, werden Preise erhöht, es 
entsteht also Inflation.
Die deutsche Wirtschaft ist momentan nicht ausgelastet, steigende 
Arbeitslosenzahlen, weniger offene Stellen und der Rückgang der Konsumausgaben 
zeigen das. Dieser Zustand ist nicht hinnehmbar und der entstehende Frust ist 
eine Gefahr für die öffentliche Ordnung.
Wir als GRÜNE JUGEND haben als Jugendorganisation einer Regierungspartei einen 
Platz in der Öffentlichkeit, den wir nutzen können, um den Diskurs mit guten 
Argumenten zu bereichern. Wir verfügen über die Mittel, gute Social Media 
Inhalte zu produzieren, die aufklären und unterhalten. Wir wollen darauf 
hinwirken, den Lebensstandard der unteren Einkommensklassen endlich zu 
verbessern!
Kostenloser ÖPNV
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist nicht nur ein Mittel zur 
Fortbewegung, sondern ein entscheidender Faktor für soziale Gerechtigkeit und 
Klimaschutz. In ländlichen Regionen bleibt der Zugang oft eingeschränkt, während 
in den Städten die hohen Kosten für Fahrkarten viele Menschen davon abhalten, 
den ÖPNV regelmäßig zu nutzen. Unsere Forderung nach einem kostenlosen und 
flächendeckend verfügbaren ÖPNV basiert auf der Überzeugung, dass Mobilität ein 
Menschenrecht ist.
Der Verkehrssektor trägt in Deutschland massiv zur Emission von Treibhausgasen 
bei. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen wir den Kraftverkehr reduzieren und 
Alternativen schaffen. Ein kostenloser ÖPNV würde Menschen dazu motivieren, das 
Auto stehenzulassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. So entlasten 
wir nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel vieler Menschen. 
Gleichzeitig schaffen wir eine sozialere Gesellschaft, in der Mobilität nicht 
mehr vom Einkommen abhängt.
Erhöhung des Einkommenssteuerfreibetrags
Ein gerechtes Steuersystem bildet die Grundlage für eine solidarische 
Gesellschaft. Doch das aktuelle System bevorzugt hohe Einkommen und vertieft die 
soziale Ungleichheit. Der Einkommenssteuerfreibetrag, der festlegt, ab wann 
Einkommen besteuert wird, spielt dabei eine zentrale Rolle. Eine Anhebung dieses 
Freibetrags reduziert nicht nur die Zahl der Steuerfälle und verringert den 
bürokratischen Aufwand, sondern führt auch zu einer Entlastung aller 
Steuerzahler*innen.
Streichung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel
Ein weiteres zentrales Element unserer Kampagne ist die Streichung der 
Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. Die aktuellen Lebensmittelpreise 
belasten vor allem die ärmeren Teile der Gesellschaft. Während Menschen mit 
hohem Einkommen nur einen geringen Teil ihres Budgets für Lebensmittel ausgeben, 
müssen Geringverdiener oft einen erheblichen Anteil ihres Einkommens dafür 
aufwenden. Die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel verstärkt diese 
Ungleichheit zusätzlich. Wir fordern daher die vollständige Abschaffung der 
Mehrwertsteuer auf Produkte des täglichen Bedarfs wie Brot, Milch, Gemüse und 
Obst.
Durch diese Maßnahme können wir sicherstellen, dass sich alle Menschen in 
Deutschland notwendige Lebensmittel leisten können. Niemand soll vor die Wahl 
gestellt werden, ob er die Miete bezahlt oder sich seine Ernährung leisten kann. 
Gerade in Zeiten steigender Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten ist es 
wichtig, dass der Staat aktiv eingreift, um die Grundbedürfnisse der Menschen zu 
schützen. Die Streichung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel ist ein 
entscheidender Schritt, um Armut zu bekämpfen.
Senkung der Sozialbeiträge
Die hohen Sozialabgaben stellen für viele Menschen eine erhebliche Belastung 
dar, insbesondere für diejenigen, die ohnehin nur ein geringes Einkommen haben. 
Daher fordern wir eine Senkung der Sozialbeiträge, um Geringverdiener zu 
entlasten und ihnen mehr Netto vom Brutto zu ermöglichen.
Kostenlose Bildung
Bildung ist der Schlüssel zu sozialem Aufstieg und Chancengleichheit. In 
Deutschland hängt der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung jedoch immer 
noch stark vom sozialen Hintergrund ab. Von der frühkindlichen Bildung bis zur 
Hochschulausbildung sind die Bildungschancen oft ungleich verteilt. Dies führt 
dazu, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien seltener höhere 
Bildungsabschlüsse erreichen und somit in ihren Möglichkeiten beschränkt werden. 
Um dieser Ungerechtigkeit entgegenzuwirken, fordern wir eine umfassende Reform 
des Bildungssystems, in deren Zentrum die kostenlose Bildung für alle steht.
Kostenlose Bildung bedeutet nicht nur die Abschaffung von Studien- und Kita-
Gebühren. Es bedeutet auch, dass Bildungseinrichtungen so ausgestattet werden 
müssen, dass sie allen Schüler*innen und Studierenden die bestmögliche 
Unterstützung bieten. Wir fordern massive Investitionen in Schulen, 
Universitäten und Weiterbildungseinrichtungen, um sicherzustellen, dass Bildung 
für alle zugänglich und qualitativ hochwertig ist.
Die Digitalisierung des Bildungssystems ist dabei ein zentraler Bestandteil. In 
einer zunehmend digitalen Welt dürfen Kinder und Jugendliche nicht aufgrund 
ihrer Herkunft oder finanziellen Situation von moderner Technologie 
ausgeschlossen sein. Kostenfreie und umfassend ausgestattete Lernumgebungen sind 
ein Muss, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Nur so können wir 
sicherstellen, dass alle Kinder und Jugendlichen die Fähigkeiten erwerben, die 
sie für ein selbstbestimmtes Leben in der digitalen Zukunft benötigen.
Weitere Inhalte
Natürlich gibt es viele weitere Themen, die die Leben vieler Menschen betreffen, 
aber viele von ihnen sind nicht Wahl entscheidend. Wir müssen uns für den 
Walkampf auf unsere Kernforderungen fokussieren, denn unser Ziel ist es, einen 
Großteil der Bevölkerung abzuholen. Natürlich sind Veränderungen in der Umwelt-, 
Tierschutz-, Drogen-, Asyl-, Gleichstellungspolitik nötig, aber diese Themen 
sind für die vielen nicht betroffenen Menschen nicht relevant und sollten 
deshalb keine besondere Rolle in dieser Kampagne spielen.
Hierbei muss betont werden, dass den wenigen Betroffenen natürlich sehr viel 
daran liegt, einen anderen gesellschaftlichen Umgang zu erfahren. Sie haben ein 
Recht darauf, anders behandelt zu werden. Deshalb dürfen die Lösungen, auch wenn 
sie nicht Teil des Wahlkampfs sind, nicht unter den Tisch fallen!
Klimaschutz ist entscheidend für den Fortbestand des Lebens, wie wir es heute 
kennen. Klimaneutralität ist ein wichtiges Ziel unserer Gesellschaft und dennoch 
soll das Klima keine große Rolle im Wahlkampf spielen. Das bedeutet natürlich 
nicht, dass Abstriche beim Klimaschutz gemacht werden sollen - ganz im 
Gegenteil.
Genauso der Angriffskrieg gegen die Ukraine: Es ist richtig, ein 
völkerrechtswidrig angegriffenes Land zu unterstützen, sodass seine 
Unabhängigkeit erhalten bleibt. Nichtsdestotrotz wird es kein Thema im Wahlkampf 
sein.
Unser Angebot im Wahlkampf soll aufzeigen, was die Politik aktuell für die 
Bürger*innen tun kann und nicht andersherum.
Umsetzung:
Mit dieser neuen Kampagne wollen wir zeigen, dass wir als Organisation, vereint 
durch starke Werte und schlagkräftige Inhalte, Großes bewegen können. Bereits in 
der Vergangenheit haben wir gezeigt, dass eine klare Positionierung in der 
Öffentlichkeit uns sichtbar und hörbar macht. Dieses Mal setzen wir verstärkt 
auf den digitalen Raum. Kurze, prägnante Videos werden unser Mittel sein, um 
unsere Argumente in die Breite zu tragen – online, auf Social Media und überall 
dort, wo wir junge Menschen erreichen können. Unsere Inhalte sollen nicht nur 
informieren, sondern auch zum Mitmachen und Nachdenken anregen.
Wir bauen auf unseren bisherigen Erfolgen auf und wollen noch mehr Potenziale 
ausschöpfen. In den letzten Monaten haben uns viele neue Mitstreiter*innen 
erreicht, die genau wie wir eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft wollen. 
Diese Aktivist*innen werden wir durch gezielte Social Media-Workshops und 
Trainings in den Kreisverbänden und Landesverbänden befähigen, sich aktiv in 
unserer neuen Kampagne. Dabei wollen wir ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, 
um in den sozialen Medien kraftvoll und professionell aufzutreten. Gemeinsam 
bereiten wir uns auf die nächsten Schritte vor, denn diese Kampagne lebt davon, 
dass wir auf allen Ebenen präsent und organisiert sind.
Mit einer sorgfältigen Vorbereitung und einem strukturierten Vorlauf müssen wir 
sicherstellen, dass unser Ansatz nicht nur kurzfristig greift, sondern 
langfristig Wirkung zeigt. In einem Umfeld, in dem der digitale Wahlkampf immer 
wichtiger wird.
Unser Ziel ist es, junge Menschen nicht nur anzusprechen, sondern sie aktiv in 
den politischen Prozess einzubinden. Wer bei uns mitmacht, ist von Anfang an ein 
wichtiger Teil unserer Bewegung. Ob bei der Entwicklung von Kampagneninhalten 
oder in der Umsetzung– bei uns wird politische Arbeit aktiv gestaltet! Lasst uns 
also gemeinsam diese Chance nutzen, unsere Positionen lautstark und 
selbstbewusst mit guten Argumenten nach außen zu tragen.
Los geht's
Der Bundesvorstand wird beauftragt ein Wahlkampfteam für die Bundestagswahl 2025 
einzurichten. Es erarbeitet auf Grundlage dieses Antrags eine bundesweite 
Kampagne. Der Bundesvorstand entsendet fünf Mitglieder, darunter die beiden 
Sprecher*innen und die politische Geschäftsführerin, in das Wahlkampfteam. In 
Absprache mit den Landesvorständen koordiniert das Wahlkampfteam die 
Durchführung der Kampagne. Im Rahmen der weiteren Ausgestaltung beschäftigt sich 
das Wahlkampfteam darüber hinaus mit der Personalisierung einzelner 
Themenschwerpunkte oder Geschichten.
Die Kampagne zur Bundestagswahl braucht uns alle! Lasst uns im nächsten Jahr 
gemeinsam mit einem neuen Vorstand und dieser Kampagne kraftvoll voranschreiten!
Begründung
Wir sind für Änderungsvorschläge und Nachfragen an gustavburmester@icloud.com gerne offen.
