Veranstaltung: | 58. Bundeskongress |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 0.B-W Wahl der weiteren Vorstandsmitglieder |
Antragsteller*in: | Katharina Müller |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 13.10.2024, 14:32 |
B-W-7: Katharina Müller
Vorstellung
Ihr Lieben,
Es ist Zeit, dass wir uns die Zukunft zurückholen, von der wir so lange geträumt haben- und zwar gemeinsam als GRÜNE JUGEND!
Zur GRÜNEN JUGEND bin ich gekommen, weil mir der Rechtsruck und die Klimakrise Angst machen. In der GJ habe ich schnell gemerkt: Ich bin mit diesen Sorgen nicht alleine. Zusammen kämpfen wir für ein gutes Leben für alle und legen den Grundstein für echte Veränderungen. Zumindest war das bis vor ein paar Monaten so– und genau da müssen wir auch jetzt wieder hin!
Von politischer Ohnmacht zur Hoffnung: Die Grüne Jugend als politisches Zuhause bleibt!:
Im Jahr 2022 habe ich mich dazu entschieden, mein Ratsmandat im Stadtrat von Paderborn, in welchem die Grünen in der Regierung waren, niederzulegen. Zu dieser Zeit bestand mein Alltag neben dem Abi und meinem Kellnerjob daraus, mit einer Linnemann- CDU über Schulsozialarbeit und den Ausbau von Inklusionsräumen zu verhandeln – und das sogar erfolgreich. Statt mein Ratsmandat weiter zuführen, ging ich nach Ecuador, um mehr über die Themen und Ereignisse zu erfahren, die mich schon in der Vergangenheit politisch geprägt und geformt haben.
Was mich dort erwartet, war ein Land in dem der Ausnahmezustand immer spürbarer wurde. Die Corona-Pandemie hatte die Machtverhältnisse durcheinandergebracht, und Drogenkartelle sowie das organisierte Verbrechen übernahmen immer mehr die Kontrolle über das Land. Anfang 2023 wurden im Zuge der Kommunalwahlen landesweit Kandidat:innen, die sich gegen Korruption einsetzten, gewaltsam angegriffen und getötet. Auch der Präsident der indigenen Vertretung kam ums Leben. Als das Parlament den damaligen Präsidenten wegen Korruption absetzen wollte, reagierte dieser mit der Auflösung des Parlaments. Mitten im Wahlkampf um ein neues Parlament und Präsidenten wurden Abgeordneten- Kandidat:innen sowie der Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio, der für viele ein Hoffnungsträger war, ebenfalls Opfer tödlicher Anschläge. Das Land befand sich zu diesem Zeitpunkt mitten in einer Abwärtsspirale.
Ich musste zusehen, wie dies zum Alltag der Menschen wurde – wie sie Tag für Tag mit Überlebensängsten kämpften. Doch während das Land politisch zerbrach, waren da auch die alltäglichen Probleme: Hochwasser, das Dörfer und Infrastruktur zerstörte, ein Erdbeben, das die Menschen noch mehr erschütterte. Plantagenbetreiber, die sich weigern, Arbeitsrechte zu respektieren und gewerkschaftliche Organisationen mit Arbeitsverboten bestrafen, setzen giftige Pestizide ein, die in der EU bereits längst verboten sind. Oder auch meine eigene Freundin, die misshandelt wurden, während die Täter im Rechtssystem geschützt blieben. Selten habe ich mich so machtlos und alleine in meinem Blick auf die Welt gefühlt.
Was mich all die Jahre zuvor stark gemacht hat, war die Grüne Jugend. Sie war immer der Ort, an dem ich meine Hilflosigkeit gemeinsam mit so vielen engagierten Mitstreiter:innen in Engagement umwandeln konnte – wo ich gegen Ungerechtigkeiten kämpfen konnte. Doch als ich zurückkam, fand ich eine Grüne Jugend vor, die sich stark verändert hatte. Eine Grüne Jugend, die sich in theoretischen Texten und marxistischen Analysen verlor und mich das Gefühl überkam, dass wir uns von der realen Politik entfernt hatten und ich ein Fremdkörper in der GJ sei. Meine Erfahrungen und mein Blick auf die Welt, sowie um diese zusammen mit der GJ zu gestalten, passen nicht mehr zu denen der kürzlich ausgeschiedenen Verantwortungsträger:innen überein.
Zusammen gegen das System der Ungleichheit!:
Auch wir können dazu beitragen, dass die Verhältnisse in Ecuador und anderswo verändert werden! Lasst uns dem Neoliberalismus den Kampf ansagen. In vielen lateinamerikanischen Ländern führt er zu wirtschaftlicher Unsicherheit und mangelndem Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Wasser und Gesundheit. Die Privatisierung dieser Dienste erhöht die Lebenshaltungskosten und treibt viele in die Prekarität.
Korruption verstärkt das Problem, da staatliche Gelder missbraucht und Behörden sowie Unternehmen von Drogenkartellen infiltriert werden. Diese Verflechtungen destabilisieren das Rechtssystem und schüren Misstrauen gegenüber politischen Institutionen. Der Teufelskreis aus Armut, Korruption und Drogenkriminalität führt nur zu Verzweiflung und Elend. Dieses System muss ein Ende haben, egal ob im globalen Süden oder bei uns vor Ort, in Deutschland.
Und während hier die AfD den Parlamentarismus systematisch untergräbt und rechte Bewegungen durch Desinformation immer mehr an Zuspruch gewinnen, können wir es uns nicht leisten, nur auf Organizing zu setzen und den Parlamentarismus und die Grüne Partei links liegen zu lassen. Wenn wir ernsthaft Macht aufbauen wollen, müssen wir alles zusammen denken – das Organizing, die Parlamente und den politischen Einfluss. Nur so können wir Veränderungen erreichen.
Lasst uns die Grüne Jugend wieder zu dem Verband machen, der sich mit den Mächtigen dieser Welt anlegt und echte Veränderungen herbeiführt. Es reicht nicht, nur darüber zu reden und zu lesen – wir müssen handeln!
Lasst uns die Zukunft der GRÜNEN JUGEND in die Hände nehmen:
Echte Veränderung entsteht nicht nur durch theoretische Diskussionen, sondern durch das Anpacken und Gestalten der Zukunft.
Egal ob ich mit der Grünen Jugend Paderborn für Sichere Häfen im ganzen Landkreis gekämpft habe, mit der Grünen Jugend NRW für #HabiBleibt eingetreten bin und gemeinsam eine starke Kampagne zur Kommunalwahl auf die Beine gestellt habe oder mit meinem LaVoMi’s der GJ RLP und vielen Verbündeten dafür werbe, Parlamentarismus und Organizing zusammenzudenken – die Grüne Jugend ist und bleibt der Verband, in dem ich Verantwortung übernehmen will und weiter bereit bin, mich mit den Mächtigen dieses Landes anzulegen.
Lasst uns gemeinsam den Aufbruch wagen und für ein gutes Leben für alle kämpfen – jetzt mehr denn je!
Bei Fragen könnt ihr euch immer gerne bei mir melden.
Über Euer Vertrauen würd ich mich sehr freuen!
Mit kämpferischen Grüßen
Katha
Über mich:
Ich bin Katharina, 23 Jahre alt, und komme ursprünglich aus Paderborn. Für mein Studium hat es mich ins wunderschöne Rheinland-Pfalz gezogen, direkt an die Grenze zum Saarland. Dort studiere ich Wirtschafts- und Umweltrecht.
Grüne Jugend:
2017-2019: Sprecherin der Grünen Jugend Kreis Paderborn
07/2019 – 12/2020: Mitglied im Landesvorstand der Grünen Jugend NRW
11/2021 – 08/2022: Sprecherin der Grünen Jugend Ostwestfalen-Lippe
Seit 04/2024: Politische Geschäftsführerin der Grünen Jugend Rheinland-Pfalz
Bei den Grünen:
2017 – 2021: Mitglied im Stadtvorstand Paderborn
11/2020 – 08/2022: Mitglied im Stadtrat der Stadt Paderborn und Sprecherin für Jugendhilfe der Grünen- Fraktion
Seit 06/2024: Spitzenkandidatin der Grünen Birkenfeld zur Kommunalwahl und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Verbandsgemeinderat Birkenfeld
Sonst so:
2017-2018: Teilnehmerin eines internationalen Austauschs zur „Agenda 2030“ zwischen Mexiko und Deutschland
2018-2023: Mitbegründerin von Fridays for Future in Paderborn und Unterstützung bei der Organisation verschiedener FFF-Aktionen im ganzen Land
Aktuell: Studentische Hilfskraft an einem Projekt mit Studierenden aus Peru und Portugal zum Thema Naturrechte und Buen Vivir
Kontakt:
Instagram: @katha.mer
E-Mail: katharina.mueller@gj-rlp.de