B-M-1: Jonathan Morsch

Liebe Freund*innen,

wir erleben einen beängstigenden Rechtsruck in der Gesellschaft. Die demokratischen Parteien - auch die Grünen - finden keine ausreichenden Antworten darauf. Gleichzeitig brennen unsere Wälder, es steigt der Meeresspiegel und Menschen fliehen vor Krieg. In dieser Zeit der multiplen Krisen möchte ich euer Bundesschatzmeister werden. Denn eines ist klar: Wir brauchen radikale Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit!

Antifa heißt Wohlfahrtsstaat

Der Aufstieg der extremen Rechten ist auch eine Folge neoliberaler Politik und sozialer Ungerechtigkeit. Um dem etwas entgegenzusetzen, brauchen wir einen starken Sozialstaat und eine echte Umverteilung. Doch es reicht nicht, nur von einer gerechteren Gesellschaft zu träumen - wir müssen konkrete Vorschläge machen und für deren Umsetzung kämpfen. Das bedeutet vor allem: Die Wirtschaft muss den Menschen dienen, nicht andersherum! Wir brauchen eine drastische Erhöhung des Mindestlohns, eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, um Arbeit gerechter zu verteilen und Menschen mehr Zeit für Familie, Engagement und Selbstverwirklichung zu geben. Ein kostenloses und inklusives Bildungssystem von der Kita bis zur Uni und Ausbildung. Und nicht zuletzt: starke Vermögens- und Erbschaftssteuern, um die obszöne Ungleichheit in unserem Land endlich zu bekämpfen und echte Umverteilung zu ermöglichen. Ich bin überzeugt: wir müssen Politik für die lohnabhängige Bevölkerung machen. Lasst uns gemeinsam für eine Gesellschaft kämpfen, in der nicht Verwertbarkeit und Leistung über den Wert von Menschen entscheiden. Eine Gesellschaft, die allen ein gutes Leben ermöglicht - unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status. Denn nur wenn wir die sozialen Ursachen des Faschismus bekämpfen, können wir ihn nachhaltig zurückdrängen. Klar ist: gegen rechts hilft nur links. Antifa heißt Wohlfahrtsstaat - lasst uns dafür auf die Straße gehen und in den Parlamenten streiten!

Klimagerechtigkeit jetzt!

Die Klimakrise ist die zentrale Herausforderung unserer Generation. Doch sie ist mehr als nur eine ökologische Krise - sie ist eine Frage der globalen Gerechtigkeit. Während die Profite der fossilen Industrie weiter sprudeln, leiden besonders marginalisierte Gruppen unter den Folgen. Deshalb bin ich überzeugt, dass unser Kampf für Klimagerechtigkeit radikal und antikapitalistisch sein muss. Ich halte einen grundsätzlichen Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft für nötig: Ein beschleunigter, konsequenter Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, massive Investitionen in erneuerbare Energien und öffentlichen Nahverkehr, eine sozial-ökologische Agrarwende. Gleichzeitig müssen wir Klimagerechtigkeit global denken. Dabei darf Klimaschutz nicht auf Kosten der Ärmsten gehen - wir brauchen einen sozial gerechten Umbau, der Arbeitsplätze schafft und die Kosten fair verteilt. "System Change not Climate Change" darf für uns keine leere Phrase bleiben, sondern muss gelebte politische Praxis werden!

Für eine offene und solidarische Gesellschaft

In einer Zeit, in der rechte Kräfte erstarken, müssen wir als GRÜNE JUGEND entschlossen für eine offene, solidarische Gesellschaft eintreten. Die aktuellen Debatten in der Migrationspolitik sind von Unmenschlichkeit geprägt und fördern rassistische Vorurteile. Ich bin überzeugt, dass wir stattdessen sichere Fluchtwege, ein humanes Asylsystem und echte Teilhabechancen für alle Menschen brauchen. Ich möchte mich für unser Ziel einer gerechten Gesellschaft, in der alle Geschlechter gleichberechtigt sind, die Rechte von LGBTQIA+ Personen geachtet werden und Menschen mit Behinderungen vollständig inkludiert sind, einsetzen. Wir stellen uns jeder Form von Diskriminierung entgegen - sei es Rassismus, Antisemitismus oder Sexismus. Als feministischer Verband kämpfen wir für die Überwindung patriarchaler Strukturen und die Gleichstellung aller Geschlechter in allen Lebensbereichen. Mir ist eine konsequente Antirassismus-Politik, die strukturellen Rassismus in Institutionen und der Gesellschaft aktiv bekämpft, wichtig. Lasst uns gemeinsam - auf der Straße und in den Parlamenten - für diese Vision einer gerechten, feministischen und antirassistischen Gesellschaft kämpfen!

Den Verband stärken

Die GRÜNE JUGEND wird durch die aktuelle Lage massiv herausgefordert. Um unseren Verband voranzubringen, müssen wir auf mehreren Ebenen ansetzen: Gemeinsam mit euch allen möchte ich eine Kultur des offenen Austauschs fördern, in der viele Stimmen gehört werden. Eine wichtige Säule unserer Arbeit bleibt die Bildungsarbeit. Hier stehen wir vor der Aufgabe, unsere Angebote zu überdenken und weiterzuentwickeln - eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam mit unseren Landes- und Kreisverbänden meistern können. Unser Ziel muss es sein, alle Mitglieder für ihr politisches Engagement zu befähigen.

Um all dies umzusetzen, braucht es eine starke finanzielle Grundlage. Der Bundesverband steht hier mit dem zurückliegenden Defizit vor einer Herausforderung. Als Schatzmeister möchte ich zu einem ausgeglichenen Haushalt zurückkehren, denn nur dieser kann langfristige Sicherheit für die vielen tollen Projekte unseres Verbandes schaffen. Dazu ist sowohl ein verantwortungsvoller Umgang mit vorhandenen Mitteln als auch eine Verbesserung unserer Einnahmen, vor allem durch Fundraising, nötig. So schaffen wir die Basis für eine GRÜNE JUGEND, die tatsächlich politische Veränderungen erwirken kann. Denn bei all der Arbeit innerhalb des Verbandes dürfen wir nicht unser Ziel aus den Augen verlieren: das Leben der Menschen besser zu machen.

Lasst uns also gemeinsam für eine bessere Welt kämpfen - Das gute Leben für alle ist möglich! Die Zeit zu handeln ist jetzt!

Dafür bitte ich um eure Stimme.

Euer Jonathan