B-W-9: Fabian Sneider

Ihr Lieben,

Wir befinden uns in einer Zeit, in der soziale Gerechtigkeit und der Kampf gegen Rechts mehr denn je im Fokus stehen. Dabei ist die soziale Frage für mich als jemand, der in Armut aufgewachsen ist, von zentraler Bedeutung. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir als Grüne Jugend nicht nur für soziale Gerechtigkeit kämpfen, sondern auch erfolgreich für Verbesserungen sorgen können. Das nächste Jahr wird ein anspruchsvolles Jahr. Wir müssen die Basis zurückholen, Vertrauen zurückgewinnen und eine starke Kampagne zur Bundestagswahl fahren. Als starker linker Jugendverband steht uns die Möglichkeit offen, eine Kampagne zu gestalten, die die soziale Frage weiterhin in den Mittelpunkt stellt. Denn während sich die Ampel weiter streitet und in ihrem letzten Jahr wieder keine gute Sozialpolitik stellt, müssen wir es uns zur Aufgabe machen, den Menschen zu zeigen, dass wir „das gute Leben für Alle“ ernst nehmen und eine Politik mitbestimmen möchten, die unsere Werte nach außen trägt.

Während die Zahl der in Armut lebenden Menschen weiter steigt, steigt auch die Zahl der Millionär*innen und Milliardär*innen. Es ist ein Skandal, dass große Konzerne extreme Profite einfahren, während es keine Politik gibt, die sich aktiv dafür einsetzt, dass die reichen Menschen in Verantwortung gezogen werden. Die Reichen müssen ihren solidarischen Beitrag zu einem besseren Leben für alle leisten! Stattdessen billigt die Politik niedrige Löhne und schaut über die steigenden Mieten hinweg. Die Finanzialisierung des Wohnungsmarktes ist maßgeblich verantwortlich für Wohnungsnot und den Verfall des Wohnungsbestandes. Auszubildende und Studierende beginnen einen neuen Lebensabschnitt und werden mit Schwierigkeiten und Hürden überworfen und in der Politik schaut niemand hin. Statt Gelder für sozialen Wohnungsbau und Wohnheime freizumachen, wird lieber geduldet, dass Studis zum Studienstart in Turnhallen übernachten. Für das, was danach passiert, fühlt sich niemand verantwortlich. Der BAföG-Höchstsatz steigt und mit ihm auch die Krankenkassenbeiträge. Echte Sozialpolitik sieht anders aus. Es ist an der Zeit, etwas zu ändern. Als stabiler Jugendverband haben wir die Chance, etwas zu verändern und Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen. Und wenn es nach dem ersten Versuch nicht funktioniert, müssen wir dranbleiben und nicht unsere Interessen in anderen Organisationen freisetzen und den Parteien den Weg noch einfacher machen.

Es ist wichtig, dass wir die Bedürfnisse aller Mitglieder im Blick haben und uns für eine inklusive Gesellschaft stark machen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir konkrete Maßnahmen entwickeln, die die Lebensrealitäten junger Menschen in den Mittelpunkt stellen und soziale Ungleichheiten abbauen.

Der Kampf gegen Rechts ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Deswegen müssen wir uns weiterhin klar positionieren und aktiv gegen Rechtsextreme vorgehen. Rechte Parolen sind schon längst wieder salonfähig geworden. Seit Jahren dürfen wir beobachten, wie rechte Parolen zwischen AfD-Hetze und CSU-Sonntagsreden Schritt für Schritt immer mehr zur Normalität werden, und müssen schmerzhaft feststellen, dass eine menschenfeindliche Sprache immer häufiger auch in rechtsextremen Anschlägen mündet. In meiner Heimat, in Mönchengladbach, wurden auf einer Weihnachtsfeier der Jungen Union rassistische Parolen gegrölt. Ein Gericht sah aufgrund der fehlenden Öffentlichkeit keinen Grund der Volksverhetzung. Und wenn wir an diesem Punkt bereits angekommen sind, dass vermeintliche konservative Jugendorganisationen keinen Grund zum Handeln sehen und die Gerichte, die für „Recht und Ordnung“ sorgen sollten, rechte Hetze klein reden, dann haben wir ein Problem. Das Problem müssen wir gemeinsam mit anderen Organisationen und Vereinen anpacken.

Es ist essenziell, Bündnisse mit anderen linken Organisationen zu schließen und gemeinsam für eine solidarische und offene Gesellschaft zu kämpfen. Nur gemeinsam können wir unsere Kräfte bündeln und eine breite Wirkung erzielen. Auch im nächsten Jahr werden wir Bündnisse schließen. Das Ohnmachtsgefühl gegen den zunehmenden Rechtsruck muss ein Ende haben.

Ich habe mich nie vor Konflikten mit der Partei gescheut und werde auch weiterhin für unsere Interessen streiten.

Mit meinen Erfahrungen und Ideen möchte ich mich im Bundesvorstand einbringen, um gemeinsam mit euch eine laute Stimme für unsere Werte zu sein und im kommenden Jahr eine starke Kampagne mitzugestalten, die alle Mitglieder der Grünen Jugend einbezieht und motiviert. Es ist wichtig, dass wir als Team zusammenarbeiten und die Vielfalt unserer Stimmen nutzen, um unsere Politik stabil zu verbreiten.

Deshalb bewerbe mich für den erweiterten Bundesvorstand auf dem 58. Bundeskongress der GRÜNEN JUGEND. Ich bin Fabian Sneider, 26 Jahre alt und studiere Politik und Gesellschaft mit dem Begleitfach Psychologie. Vor meinem Studium habe ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht.

Ich freue mich über euer Vertrauen, damit ich zusammen mit euch an einer zukunftsorientierten und gerechteren Politik arbeiten kann.

Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass die Grüne Jugend wieder ein Ort für alle wird und eine starke und einflussreiche Stimme in der politischen Landschaft bleibt.

Euer
Fabian

Falls ihr Fragen habt oder einfach mit mir in den Austausch gehen möchtet, schreibt mir gerne auf:
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