Veranstaltung: | 58. Bundeskongress |
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Tagesordnungspunkt: | P Arbeitsprogramm |
Antragsteller*in: | Ali Khademolhosseini |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 26.09.2024, 11:27 |
P-1: Arbeitsprogramm 2025 - Stabilität und Erneuerung
Antragstext
Einleitung
Das Jahr 2024 war für die Grüne Jugend geprägt von Herausforderungen und
Veränderungen. Der unerwartete Rücktritt und Parteiaustritt des gesamten
Bundesvorstands kurz vor dem Bundeskongress im Oktober hat tiefe Spuren
hinterlassen. Dennoch blicken wir mit Hoffnung und Entschlossenheit nach vorn.
Wir sehen diese Situation als Chance, unseren Verband neu zu gestalten und zu
stärken. Trotz der Enttäuschung über die Entscheidung des vorherigen Vorstands
sind wir überzeugt, dass die Grüne Jugend mehr denn je gebraucht wird, um als
kraftvolle, progressive Stimme in der politischen Landschaft zu wirken.
Unsere Aufgabe ist es nun, den Verband wieder aufzubauen und mit frischer
Energie in die Zukunft zu führen. Wir sind entschlossen, die Grüne Jugend aus
dieser Krise herauszuführen, unsere organisatorischen Strukturen zu festigen und
eine klare, zukunftsorientierte Strategie zu entwickeln. Gemeinsam wollen wir
den Verband nicht nur stabilisieren, sondern ihn auch erneuern und stärken, um
die kommenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Unser Ziel für das Jahr 2025 ist es, die Grüne Jugend zu einer stabilen und
kämpferischen Kraft innerhalb der politischen Linken zu machen. Wir wollen neue
Mitglieder gewinnen, unsere Bildungsarbeit ausbauen und unsere Position als
unverzichtbare Stimme in der politischen Landschaft weiter festigen. Dabei
setzen wir auf die enge Zusammenarbeit mit unseren Landes- und Kreisverbänden,
um eine starke Basis zu schaffen, die bereit ist, die Bundestagswahl erfolgreich
zu bestreiten.
Mit Zuversicht und gemeinsamer Kraft werden wir die Grüne Jugend durch diese
Zeiten der Unsicherheit führen und als zentrale, progressive Kraft weiter
voranbringen.
Bildungsarbeit
Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahlen und der komplexen politischen
Lage ist es wichtiger denn je, dass die Grüne Jugend ihre Rolle als zentrale
Bildungsplattform stärkt. Methodische Bildungsarbeit steht im Vordergrund, denn
nur wenn wir die gesellschaftlichen Verhältnisse verstehen, können wir sie
verändern. Unser Ziel ist es, allen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich
weiterzubilden und ihre Analyse- und Handlungskompetenzen zu schärfen.
Wir werden zahlreiche Bildungsangebote schaffen:
Frühjahrskongress: Unser zentraler Ort für Bildungsarbeit, an dem wir uns
mit den drängendsten Fragen unserer Zeit befassen und gemeinsam Werkzeuge
für fundierte Analysen und effektive Strategien entwickeln.
Sommerakademie 2025: Hier richten wir den Blick auf die Hindernisse für
positive politische Veränderungen und erarbeiten in methodischen
Schulungen und praxisnahen Workshops ein tieferes Verständnis für die
Dynamiken politischer Prozesse.
Mitgliedermagazin: Es erscheint auch 2025 zweimal und widmet sich den
Schwerpunkten der Bundestagswahlkampagne sowie der Bedeutung methodischer
Bildungsarbeit in Zeiten politischer Unsicherheit.
Unsere Bildungsstrategie setzt stark auf die Landesverbände, die die
Grundlagenbildung im Verband tragen. Durch Workshops, Seminarwochenenden und
Bildungscamps wollen wir insbesondere die Landesvorstände und Bildungsteams
weiter stärken und ausbilden. Der Bundesvorstand und das Bildungsteam auf
Bundesebene werden tatkräftig unterstützen, um unsere gesamtverbandliche
Bildungsstrategie voranzubringen.
Die Ausbildung von über 30 neuen Trainerinnen auf Bundesebene ermöglicht es uns,
große Fortschritte in der Professionalisierung unserer Bildungsarbeit zu machen.
Diese Trainerinnen werden methodische und inhaltliche Schulungen leiten, von
Kampagnenworkshops über Klausurmoderationen bis hin zur Grundlagenvermittlung
auf dem Frühjahrskongress. Wir wollen sie im Verband bekannter machen und ihre
Fähigkeiten flächendeckend nutzen, um überall im Verband hochwertige
Bildungsarbeit zu ermöglichen – unabhängig von den finanziellen Ressourcen der
Kreis- und Landesverbände. Für ihre Weiterbildung bieten wir sowohl Online- als
auch Präsenzformate an, um sie als Multiplikator*innen für die
Bundestagswahlkampagne 2025 und darüber hinaus zu befähigen.
Unsere politische Praxis
Die politische Praxis ist das Herzstück der Arbeit der Grünen Jugend. Wir sind
überzeugt, dass echter gesellschaftlicher Wandel geschieht, wenn sich viele
Menschen zusammenschließen und gemeinsam für ihre Ziele einstehen. Deshalb liegt
unser Fokus darauf, nicht nur an die Regierenden zu appellieren, sondern
langfristig mehr Menschen zu politisieren und aktiv in unsere Bewegung
einzubinden.
Durch unser Organizing-Projekt haben wir wertvolle Erkenntnisse darüber
gewonnen, wie Grüne Jugend-Kreisverbände vor Ort politische Konflikte
erfolgreich bewältigen können und welche Herausforderungen dabei zu überwinden
sind. Diese Erfahrungen wollen wir nutzen, um unsere politische Praxis
weiterzuentwickeln und unser Hauptziel zu erreichen: Stabilität und
Handlungsfähigkeit für die Grüne Jugend zu sichern.
Wir wollen die bevorstehenden Kampagnen nutzen, um neue Mitglieder zu gewinnen
und das Vertrauen in unsere Organisation zu stärken. Indem wir den Mitgliedern
die notwendigen Werkzeuge an die Hand geben, um lokale politische Kämpfe
erfolgreich zu führen, können wir sicherstellen, dass die Grüne Jugend weiterhin
eine starke und stabile Kraft in der politischen Landschaft bleibt.
Es geht uns nicht nur um kurzfristige Erfolge, sondern darum, die
organisatorischen Fähigkeiten unserer Mitglieder langfristig zu stärken und
unsere Bewegung zu vergrößern. So schaffen wir die Grundlage, um gemeinsam mit
allen Kreis- und Landesverbänden eine erfolgreiche Bundestagswahlkampagne auf
die Beine zu stellen und neue Brücken zur Mutterpartei zu bauen. Durch diesen
Ansatz sichern wir die Stabilität und Handlungsfähigkeit der Grünen Jugend und
positionieren uns als verlässlicher und kraftvoller Akteur in der politischen
Landschaft.
Unser Hauptziel: Stabilität und Erneuerung
Unser Hauptziel für das Jahr 2025 ist es, unseren Partnerorganisationen und der
Öffentlichkeit zu zeigen, dass die Grüne Jugend stabil und handlungsfähig
bleibt. Gemeinsam mit allen Kreis- und Landesverbänden wollen wir eine
erfolgreiche Bundestagswahlkampagne organisieren und die Schäden beheben, die
durch den vorherigen Bundesvorstand entstanden sind. Es ist uns wichtig, neue
Brücken zur Mutterpartei Bündnis 90/Die Grünen zu bauen und bestehende Wunden
und Spaltungen innerhalb der Partei zu heilen, um als politischer Akteur wieder
voll handlungsfähig zu werden.
Politische Veränderung funktioniert am besten, wenn wir viele sind und gemeinsam
agieren. Deshalb bleibt es unser Ziel, neue Mitglieder zu gewinnen und unsere
bestehenden Mitglieder noch aktiver zu machen. Das kommende Jahr bietet
zahlreiche Gelegenheiten, eine neue Generation junger Menschen dafür zu
begeistern, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und politisch aktiv zu
werden. Diese Stärke wollen wir nutzen, um gemeinsam die Herausforderungen der
Bundestagswahl zu meistern und die Grüne Jugend als kraftvolle Stimme in der
politischen Landschaft zu positionieren.
Die detaillierte Strategie und die konkreten Maßnahmen werden wir beim kommenden
Länderrat weiterentwickeln und ergänzen.
Unsere Bundestagswahlkampagne
Die Bundestagswahlkampagne 2025 steht vor uns, und wir sind uns der
Herausforderungen bewusst. Die Ergebnisse der Europawahl 2024 haben gezeigt,
dass wir nicht immer die erhofften Erfolge erzielen konnten. Die Wahlergebnisse
waren enttäuschend, und wir müssen uns eingestehen, dass unsere Botschaften
nicht in dem Maße durchgedrungen sind, wie wir es uns gewünscht hätten. Doch aus
diesen Rückschlägen ziehen wir wichtige Lehren.
Wir haben erkannt, wie wichtig unsere Arbeit vor Ort und die Einbindung unserer
Mitglieder sind. Die Europakampagne hat gezeigt, dass wir unsere Strukturen
weiter professionalisieren und unsere Kommunikationsstrategien verbessern
müssen. Jetzt gilt es, diese Erkenntnisse zu nutzen und mit frischer Energie in
die Bundestagswahlkampagne zu starten.
Unser Ziel bleibt es, mehr Menschen für unsere Ideen zu begeistern und gemeinsam
für eine gerechtere Gesellschaft einzutreten. Wir werden die kommenden Monate
nutzen, um uns methodisch und inhaltlich besser aufzustellen. Unsere Kampagne
wird darauf abzielen, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren und die
Stärken, die wir in der Europakampagne aufgebaut haben, weiter auszubauen.
Wir wissen, dass es darauf ankommt, unsere Botschaften klar und verständlich zu
vermitteln und gleichzeitig unsere Basisarbeit zu intensivieren. Wir wollen aus
den Ergebnissen der Europawahl lernen und sicherstellen, dass wir unsere
Zielgruppen effektiver erreichen. Dabei setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit
zwischen den Kreis- und Landesverbänden sowie dem Kampagnenteam, um vor Ort
konkrete Erfolge zu erzielen.
Besonders wichtig wird es sein, unsere Öffentlichkeitsarbeit weiter zu
professionalisieren. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Kampagne im gesamten
Land sichtbar und einheitlich wahrgenommen wird. Methodische Schulungen und ein
neues Corporate Design werden uns dabei helfen, ein starkes, einheitliches Bild
nach außen zu vermitteln und unsere Positionen klar zu vertreten.
Die genaue Strategie für die Bundestagswahlkampagne und die konkreten Maßnahmen
werden wir auf dem anstehenden Länderrat im Winter vorstellen. Dort werden wir
gemeinsam diskutieren, wie wir die Lehren aus der Europakampagne umsetzen und
unsere Arbeit weiter verbessern können. Unser Ziel ist es, aus den
Herausforderungen gestärkt hervorzugehen und die Bundestagswahl 2025 erfolgreich
zu gestalten.
Bündnisarbeit
Bündnisarbeit bleibt ein zentraler Pfeiler unserer politischen Praxis. Gerade in
der Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2025 wollen wir unsere Anstrengungen
intensivieren und uns weiterhin in Bündnisse einbringen, die an der
Schnittstelle zwischen Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit kämpfen. Unsere
engsten Verbündeten bleiben dabei die Klimabewegung und die junge
Gewerkschaftsbewegung, mit denen wir bereits in der Vergangenheit erfolgreich
zusammengearbeitet haben.
Im kommenden Jahr werden wir uns verstärkt darauf konzentrieren, diese
Zusammenarbeit weiter auszubauen. Unser Ziel ist es, Gemeinsamkeiten zu
identifizieren und gemeinsame Projekte zu entwickeln, die nachhaltige
Veränderungen bewirken können. Besonders in den Bereichen, in denen sich
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit überschneiden, sehen wir großes Potenzial
für gemeinsame Aktionen und Kampagnen.
Darüber hinaus haben wir unsere Zusammenarbeit mit migrantischen Organisationen
intensiviert, insbesondere im Kontext der Proteste im Iran. Diese Kooperationen
wollen wir weiterführen und vertiefen, um die Stimmen von marginalisierten
Gruppen in unsere politische Arbeit zu integrieren und gemeinsam für ihre Rechte
einzutreten.
Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 werden wir gemeinsam mit unseren
Bündnispartnerinnen erarbeiten, wo die Schwerpunkte und Handlungsfelder für eine
breite, progressive Kampagne liegen sollten. Es geht darum, die Kräfte der
politischen Linken zu bündeln und eine starke, geeinte Front für echte
gesellschaftliche Veränderungen zu schaffen. Unser Fokus liegt darauf,
sicherzustellen, dass unsere Kampagne alle wichtigen Akteurinnen einbezieht und
wir gemeinsam für ein gerechteres, nachhaltigeres Deutschland eintreten.
Internationales
Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 möchten wir das kommende Jahr nutzen, um
die Vernetzung mit unseren Partner- und Dachorganisationen wie FYEG, EGP, CDN
und GYG weiter zu stärken. Gemeinsam mit dem Kampagnenteam werden wir
strategische Ansätze erarbeiten, um in der Wahlkampfphase effektiv
zusammenzuarbeiten und unsere gemeinsamen Ziele voranzubringen.
Ein zentrales Thema, mit dem sich das Team Internationales nach der
Europakampagne beschäftigen wird, ist die internationale Vernetzung auf Landes-
und Kreisebene. In diesem Zusammenhang planen wir, das European Matches Programm
weiterzuentwickeln, um die Zusammenarbeit mit Bewegungen, Gewerkschaften und
nicht-parteilichen Organisationen, die ähnliche Ziele verfolgen wie wir, zu
intensivieren.
Während wir uns auf die Bundestagswahl vorbereiten, wollen wir zudem prüfen, wie
wir durch Bildungsreisen und andere Vernetzungsinitiativen unsere
internationalen Kontakte weiter vertiefen können. Eine solche Bildungsreise
könnte uns beispielsweise nach Griechenland führen, um dort von lokalen
Bewegungen und Erfahrungen zu lernen. Die genauen Maßnahmen und Strategien
werden jedoch erst auf dem kommenden Länderrat im Detail diskutiert und
festgelegt, um sicherzustellen, dass unser Vorgehen optimal auf die
Herausforderungen des Wahljahres 2025 abgestimmt ist.
Öffentlichkeitsarbeit
Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl 2025 wollen wir unseren digitalen
Auftritt erheblich stärken und ausbauen. Dafür haben wir auf Bundesebene eine
weitere hauptamtliche Stelle geschaffen, die uns bei der Öffentlichkeitsarbeit
unterstützen wird. Diese Verstärkung in der Bundesgeschäftsstelle ermöglicht es
uns, gemeinsam mit dem Bundesvorstand eine noch professionellere und
zielgerichtete Content-Erstellung für unsere Social-Media-Kanäle, insbesondere
Instagram und Twitter, sicherzustellen.
In diesem Zusammenhang werden wir das Aufgabenfeld unseres Social-Media-Teams
neu ausrichten. Ein spezialisiertes Team wird sich künftig stärker auf die
kreative Ausgestaltung unserer Präsenz auf TikTok konzentrieren. Diese Plattform
bietet uns enormes Potenzial, vor allem sehr junge Menschen anzusprechen und für
unsere politischen Ziele zu gewinnen. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen,
planen wir die Einführung fester Formate, die unseren Wiedererkennungswert
steigern und unsere Botschaften effektiv verbreiten.
Unser Ziel ist es, durch innovative und kreative Inhalte auf TikTok neue
Zielgruppen zu erreichen und eine starke digitale Präsenz aufzubauen, die junge
Menschen inspiriert und aktiviert. Durch die enge Zusammenarbeit mit der neuen
hauptamtlichen Stelle wollen wir sicherstellen, dass unsere Inhalte auf allen
Plattformen eine hohe Qualität haben und professionell umgesetzt werden. Die
Bündelung unserer Kräfte in der Öffentlichkeitsarbeit wird uns dabei helfen, die
Reichweite und Wirkung unserer Kampagne zur Bundestagswahl 2025 zu maximieren
und unsere Position als führende Kraft der jungen, progressiven Bewegung zu
festigen.
Verbandsarbeit
Der Länderrat hat verschiedene Aufgaben: Es werden inhaltliche Anträge beraten,
er ist ein Ort der Vernetzung und des Austauschs. Hier wollen wir auch in
Zukunft verschiedene Debattenformate erproben, von gemeinsamen
Thesendiskussionen in Kleingruppen bis hin zu längeren Antragsaussprachen.
Strukturförderung
Strukturförderung ist ein wesentlicher Teil der Arbeit der Grünen Jugend. Nur
wenn alle Landesverbände die Ressourcen und das Know-how haben, strategische und
professionelle Arbeit zu leisten, kommen wir als Verband weiter. Der durch
Pat*innen-Spenden finanzierte Strukturfördertopf soll dieses Jahr für
unterschiedliche Projekte genutzt werden:
Unterstützung der Ostlandesverbände: Wir wollen ihre überregionale
Vernetzung fördern und den Mitte-Ost-Kongress mitfinanzieren – gerade in
Zeiten von Landtagswahlen ist der Austausch zwischen den betroffenen
Landesverbänden wertvoll.
Förderwochenende für Frauen, inter, trans und nicht-binäre Personen**:
Dieses Wochenende wird vom Landesverband Sachsen-Anhalt ausgerichtet und
soll auch für Mitglieder aus anderen Landesverbänden geöffnet werden.
Unterstützung der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg:
Genaue Bedarfe werden in Absprache mit den jeweiligen Landesverbänden
ermittelt, wobei alle drei Landesverbände gleich profitieren sollen.
Darüber hinaus wollen wir im stetigen Austausch bleiben und unterstützen, wo wir
können. Dazu gehören die intensive Betreuung der jeweiligen Landesverbände von
Seiten der Bundesebene und die Anpassung der Kampagne auf spezielle
Gegebenheiten vor Ort.
Bund-Länder-Vernetzung
Der enge Austausch zwischen Bund und Ländern soll weiter fortgeführt und
ausgebaut werden. Sowohl der ämterbezogene Austausch, eine enge Betreuung von
Landesvorständen als auch die regelmäßigen Bundesvorstands-Landesvorstands-
Treffen sorgen dafür, dass der gemeinsame strategische Austausch sowie die
Verantwortungsübernahme für Fragen der Verbandsentwicklung immer enger zusammen
gestaltet und gelebt werden. Diese Formate ermöglichen eine methodische und
inhaltliche Aus- und Weiterbildung, von der alle Ebenen im Verband profitieren.
Frauenförderung und Geschlechterstrategie
Im Bereich Frauenförderung und Geschlechterstrategie haben wir im letzten Jahr
bedeutende Fortschritte erzielt, insbesondere durch die Einführung eines neuen
Handbuchs und das erste erfolgreiche Förderwochenende für inter*, trans* und
nicht-binäre Personen. Im Jahr 2025 wollen wir dieses Wochenende erneut anbieten
und damit das Angebot verstetigen.
Die Verantwortlichen für Frauenförderung und Geschlechterstrategie auf
Landesebene bleiben zentrale Schnittstellen zwischen Bundesebene und
Kreisverbänden. Wir werden sie weiterhin begleiten und Schulungen anbieten,
damit sie ihre Rolle effektiv wahrnehmen und Verantwortliche auf Kreisebene
ausbilden können. Unser Ziel ist es, qualitativ hochwertige Förderangebote an
möglichst vielen Orten zu etablieren, um eine breite Teilhabe zu ermöglichen.
Die detaillierte Ausgestaltung dieser Maßnahmen wird beim Länderrat
weiterentwickelt und ergänzt.
Antirassistische Strategien
Im vergangenen Jahr hat der Arbeitsbereich Antirassistische Strategien
erfolgreich an die bisherigen Entwicklungen angeknüpft und sich auf die
Umsetzung unserer antirassistischen Strategie konzentriert. Auch im Jahr 2025
wollen wir diese Arbeit fortsetzen und unsere Strategie weiter im gesamten
Verband verankern. Ein Schwerpunkt wird die enge Beratung und Unterstützung der
Landesverbände bei der eigenständigen Umsetzung dieser Strategie sein.
Darüber hinaus planen wir, das erfolgreiche Format des Förderwochenendes für
migrantisierte Mitglieder fortzuführen und neue regionale Vernetzungstreffen zu
erproben. Der vom Arbeitsbereich entwickelte Workshop zu „solidarischem
Antirassismus“ soll im nächsten Jahr im gesamten Verband etabliert werden.
Die detaillierte Ausgestaltung und Erweiterung dieser Maßnahmen wird beim
kommenden Länderrat vollständig diskutiert und ergänzt.
Inklusion
Wir wollen jedem Mitglied die bestmögliche Teilhabe im Verband ermöglichen und
werden uns auch 2025 weiterhin intensiv für Barrierefreiheit einsetzen,
insbesondere bei unseren Veranstaltungen. Unser Ziel ist es, auf die
vielfältigen Bedarfe einzugehen, unabhängig davon, welche Behinderungen oder
chronischen Erkrankungen unsere Mitglieder mitbringen. Dazu gehört, die
Unterstützungsangebote transparent und leicht zugänglich zu gestalten und
bestehende Hürden, beispielsweise bei Formularen und Informationen zu
Veranstaltungen, abzubauen.
Um diesen Anspruch zu erfüllen, setzen wir den Austausch mit Betroffenen fort
und binden sie verstärkt in unsere Vernetzungsangebote ein, etwa im Rahmen von
Kongressen. Wir planen zudem, auf dem Frühjahrskongress Grundlagenworkshops in
verschiedenen Lernniveaus anzubieten, einschließlich einer barrierearmen
Variante mit mehr Pausen, um den Zugang zu erleichtern.
Im Rahmen unserer Neugestaltung der Debattenorte haben wir in Umfragen und im
direkten Austausch die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen und chronischen
Erkrankungen erfragt. Diese wertvollen Erfahrungen werden wir weiterhin in
unsere Weiterentwicklungsprozesse einfließen lassen. Die genaue Ausgestaltung
dieser Maßnahmen wird beim kommenden Länderrat vertieft diskutiert und ergänzt.
Finanzen
Im Jahr 2025 stehen wir vor neuen finanziellen Herausforderungen. Trotz der
Stabilisierung unserer finanziellen Situation in den letzten Jahren durch die
Erhöhung der staatlichen Förderung für Jugendparteien und die Anpassung der
Mitgliedsbeiträge drohen uns nun erhebliche Risiken. Die Schuldenbremse und die
damit verbundenen Kürzungen gefährden die finanzielle Grundlage unserer Arbeit.
Gleichzeitig erschweren uns die stark gestiegenen Preise für Veranstaltungsorte,
Unterkünfte und Verpflegung die Budgetplanung.
Besonders beunruhigend ist die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der
öffentlichen Förderung. Diese, wie viele andere Bereiche der Kinder- und
Jugendarbeit sowie der politischen Bildung, gerät zunehmend ins Visier von
Sparmaßnahmen. Angesichts dieser Lage ist es entscheidend, unsere Finanzmittel
zu diversifizieren und stabilere Einkommensquellen zu erschließen. Neben dem
gezielten Einsatz von Wahlkampfzeiten für Fundraising müssen wir langfristig
eine verlässliche finanzielle Basis schaffen.
2025 wollen wir unser Pat*innenprogramm umfassend aktualisieren und ausbauen,
sodass sowohl der Bundesverband als auch die Landesverbände davon profitieren
können. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landesvorständen wird
hierbei im Mittelpunkt stehen, um unsere Mittel zu erhöhen und eine nachhaltige
Finanzstrategie zu entwickeln. Der Bundesverband wird weiterhin beratend und
unterstützend zur Seite stehen, insbesondere bei Finanzverhandlungen und der
Planung von Wahlkampfbudgets.
Ein zentraler Bestandteil unserer Finanzstrategie im Jahr 2025 wird die
Durchführung einer unabhängigen Wirtschaftsprüfung sein. Es besteht die Sorge,
dass Mittel möglicherweise für zweckfremde Zwecke verwendet worden sein könnten.
Diese Prüfung wird Transparenz schaffen, etwaige Unklarheiten aufklären und das
Vertrauen in die ordnungsgemäße Verwendung unserer finanziellen Ressourcen
stärken.
Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass unsere Ausgaben besser kalkulierbar
sind, um die Finanzen des Bundesverbandes krisenfest zu gestalten. Ein
effektiveres Controlling und das Minimieren unvorhersehbarer Kosten,
insbesondere bei Großveranstaltungen wie dem Bundeskongress, sind dabei von
zentraler Bedeutung. Da die Durchführung solcher Veranstaltungen Jahr für Jahr
teurer und schwieriger zu planen wird, müssen wir proaktiv Maßnahmen ergreifen,
um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Unser Ziel für das Jahr 2025 ist es, die finanzielle Stabilität des Verbandes
langfristig zu sichern, volle Transparenz zu gewährleisten und sicherzustellen,
dass unsere finanziellen Ressourcen verantwortungsvoll und im Sinne der Grünen
Jugend eingesetzt werden. Nur so können wir unsere politische Arbeit auch in
Zeiten finanzieller Unsicherheit kraftvoll und wirksam fortsetzen.
Begründung
Erfolgt Mündlich - schreibt gerne Änderungsanträge dazu.
Änderungsanträge
- P-1-222 (Ali Khademolhosseini, Eingereicht)