| Veranstaltung: | 2. Länderrat 2022 | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | G Gemeinsam sind wir stärker - unser Ausblick auf das Verbandsjahr 2023 | 
| Status: | Beschluss | 
| Beschluss durch: | 2. Länderrat 2022 | 
| Beschlossen am: | 18.12.2022 | 
| Eingereicht: | 19.12.2022, 10:40 | 
| Antragshistorie: | Version 1   | 
Gemeinsam sind wir stärker – Gute Debattenorte für die Grüne Jugend
Beschlusstext
Eine Krise jagt die nächste: Während die Corona-Pandemie weiterhin andauert und 
wir Kriegen auf der ganzen Welt zuschauen, während wir uns unseren Einkauf nicht 
mehr leisten können und die Klimakatastrophe jeden Tag ein Stück näher rückt, 
suchen wir als GRÜNE JUGEND linke Antworten auf die Probleme unserer Zeit. Auch 
deshalb sind wir relevanter Teil der politischen Linken: Gemeinsam mit vielen 
anderen Akteur*innen wollen wir für eine bessere Welt streiten und die Straße 
nicht rechten und konservativen Kräften überlassen.
Und genau deshalb sind wir alle gemeinsam in der GRÜNEN JUGEND aktiv. Wir 
bringen uns ein, erleben gemeinsam, was es heißt, politisch wirksam zu sein, 
lernen von- und miteinander und entwickeln linke Antworten und Analysen, um Teil 
der Veränderung zu sein. Debattenorte sind hierfür ein zentraler Ort in unserem 
Verband: Sie geben uns die Möglichkeit, zu diskutieren, uns zu vernetzen, uns 
und unsere Positionen dabei weiterzuentwickeln und immer wieder neue Ideen auf 
die Tagesordnung zu setzen.
Für all dies bietet die GRÜNE JUGEND für viele junge Menschen Orte der 
Einbringung: Von der Debattenrunde im Kreisverband über 
Landesmitgliederversammlungen bis hin zu bundesweiten Seminaren, Fachforen, 
Länderräten und Bundeskongressen. Über die letzten Jahre haben wir diese Orte 
immer wieder gemeinsam verändert, sie wurden reformiert, neu aufgestellt oder 
sind in anderen Orten aufgegangen. Doch trotz dieser vielen Angebote und 
Reformen mussten wir auch immer wieder feststellen, dass wir als stetig 
wachsender Verband an unsere Grenzen stoßen. Die bestehenden Debattenorte können 
unserem Ziel eines demokratischen und partizipativem Verbandslebens in einem so 
vielfältigen Verband häufig nicht mehr gerecht werden. Doch um gemeinsam für 
Veränderung zu streiten, ist es für uns als politischen Akteur zentral, gute 
Orte auf allen Ebenen zu schaffen, in denen wir uns einbringen, debattieren, 
lernen, vernetzen und mitentscheiden können.
Insbesondere die Corona-Pandemie hat den Austausch und die gemeinsame Debatte 
erschwert und noch immer wirkt sich dies auf bestehende Debattenorte aus. So 
konnte beispielsweise seit seiner Einführung unser Frühjahreskongress lediglich 
online stattfinden. Der Bundeskongress, unser höchstes beschlussfassendes 
Gremium, auf dem wir unsere inhaltlichen Positionen und auch die 
Verbandsausrichtung für das Jahr beschließen, kratzte schon vor Corona an 
organisatorischen und finanziellen Grenzen und konnte seit Beginn der Pandemie 
mehrfach nur eintägig oder rein digital und unter enormer organisatorischer 
Anstrengung stattfinden, was die gemeinsame Debatte weiter erschwerte. Auch 
viele Kreis- und Landesverbände haben mit dem Umstieg auf hybride sowie reine 
Online-Veranstaltungen zwar das Beste aus den schwierigen Umständen gemacht, 
dennoch konnten auch Videokonferenzen und Online-Kongresse den direkten 
Austausch und die gemeinsame Präsenz-Debatte nicht vollumfänglich ersetzen.
Um gemeinsam als gesamter Verband Antworten auf diese Probleme zu finden und 
wirksame, inklusive und partizipative Debattenorten zu schaffen, wollen wir uns 
in einem zweijährigen, verbandsweiten Prozess der Evaluierung und Entwicklung 
von Debattenorten widmen. Dieser soll aus drei zentralen Bausteinen bestehen: 
Einer gemeinsamen Zielsetzung, der Ist-Analyse, sowie der Entwicklung von 
Lösungsansätzen, um unsere Debattenorte so auszugestalten, wie wir sie uns 
vorstellen.
Dafür wollen wir den Prozess in zwei Phasen teilen. Im ersten Jahr wollen wir in 
einem ersten Schritt eine gemeinsame Perspektive darauf entwickeln, wie 
Debattenorte in Zukunft in der GRÜNEN JUGEND aussehen sollen: Wie stellen wir 
uns Debattenorte vor? Was sollen sie leisten? Wie können uns Debattenorte in 
unserer Arbeit für eine bessere Welt helfen?
Anschließend daran wollen wir uns in einem zweiten Schritt vor allem damit 
beschäftigen, wie Debattenräume im Verband gerade aussehen, welche Bedarfe es im 
Verband gibt und welche Hürden wir nehmen müssen: Wo stehen wir als Verband in 
Hinblick auf unsere Ziele? Welche Probleme hindern uns gerade daran, diese Ziele 
zu erreichen? An welchen Stellen werden wir unserem eigenen Anspruch an 
Partizipation und Wirksamkeit noch nicht gerecht? Welche Grenzen gibt es?
Darauf aufbauend wollen wir im zweiten Jahr des Prozesses den Weg hin zu diesen 
Zielen konkret diskutieren und ausarbeiten. Dafür sollen bis zum Bundeskongress 
2024 auf Grundlage der Erkenntnisse der ersten beiden Phasen konkrete 
Reformvorschläge erarbeitet und in der gesamten Breite unseres Verbandes 
diskutiert werden: Wie kann Teilhabe sichergestellt werden? Wie können wir 
gemeinsam verbandsweite Debatten und Positionsfindungen gestalten? Wo können 
sich Menschen in Debatten nicht nur inhaltlich weiterentwickeln, sondern den 
politischen Austausch und auch Streit lernen? Und welche bestehenden oder neuen 
Debattenorte sind nötig, um all dies als Verband angemessen abdecken zu können?
All dies wollen wir gemeinsam als gesamter Verband und unsere bestehenden 
Debattenorte ganz genau unter die Lupe nehmen, damit wir sie reformieren können 
und sie am Ende unseren gemeinsamen Zielen entsprechen. Auch wird es unsere 
Aufgabe sein, mit den Kreis- und Landesvorständen herauszufinden, welche Orte 
auch außerhalb der Bundesebene weiterentwickelt und welche neuen Konzepte dort 
erprobt werden können. Gleichzeitig liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der 
Weiterentwicklung des Bundeskongresses, insbesondere in Hinblick auf die 
Sicherstellung demokratischer Teilhabe, Durchführbarkeit, Jugend- und 
Kinderschutz, Sicherheit und Barrierefreiheit.
Diesen Prozess können wir nur gemeinsam stemmen. Dafür ist eine breite 
Beteiligung aller Menschen in der GRÜNEN JUGEND zentral. Denn klar ist: 
Gemeinsam sind wir stärker!
