Veranstaltung: | 1. Länderrat 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 3. Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Länderrat |
Beschlossen am: | 05.07.2025 |
Antragshistorie: | Version 2 |
Prüfantrag: Unsere Verbandsstrukturen zukunftssicher machen
Beschlusstext
Der Bundesvorstand wird beauftragt, zusammen mit den Landesvorständen und den entsprechenden Bundesteams, zu prüfen, wie die GRÜNE JUGEND als Verband
strukturell queerfeministischer, inklusiver, antirassistischer und antidiskriminierender gestaltet werden kann. Ein erster Bericht soll auf dem
Bundeskongress 2025 vorgestellt werden.
Die Landesvorstände strukturieren diesen Prüfungsprozess und übernehmen die Verantwortung, dass eine Beteiligung der Mitglieder vor Ort ermöglicht
wird. Dabei schaffen sie Platz für die unterschiedlichen Bedürfnisse, besonders für die Perspektiven von marginalisierten Gruppen und
strukturschwachen Verbänden. Die Bundesteams übernehmen eine beratende Rolle. Der Bundesvorstand moderiert den Prüfungsprozess und übernimmt die
Verantwortung, Ergebnisse der Prüfung in das für 2026 geplante Struktur:Update einfließen zu lassen. Die Zusammenarbeit im Prüfungsprozess ist der
Anfang für eine gemeinsame Arbeit am Struktur:Update 2026.
Dabei sollen insbesondere folgende Aspekte berücksichtigt und geprüft werden:
Einbindung marginalisierter Gruppen:
Wie können FLINTA*, migrantisierte Personen, Menschen mit Behinderung,Juden*Jüdinnen, Menschen mit prekärem sozioökonomischem Hintergrund und
queere Personen systematisch in Entscheidungsstrukturen eingebunden und gestärkt werden?
Partizipation und Barrierefreiheit:
Welche strukturellen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen braucht es, um die Teilhabe aller Mitglieder zu ermöglichen – etwa durch
hybride Formate, finanzielle Zugänglichkeit, barrierearme Veranstaltungen und niedrigschwellige Beteiligungsangebote?
Verantwortungs- und Machtverteilung:
Welche institutionellen Veränderungen – wie z. B. institutionalisierte, regelmäßige Austauschmöglichkeiten der Sprecher*innen bzw. Politischen
Geschäftsführungen – ermöglichen eine gerechtere Verteilung von Verantwortung und Macht im Verband und stellen sicher, dass
diskriminierungssensible Perspektiven verbindlich berücksichtigt werden? Hier soll auch besonders die strukturelle Förderung von FLINTA*-
Personen auf allen Ebenen geprüft werden, ein Vorschlag ist die Errichtung eines FLINTA*-Rats.
Debattenkultur & Austausch:
Wie kann eine Debattenkultur etabliert werden, die auf Empowerment, Respekt und dem Abbau von Dominanzverhalten basiert? Wie sichern wir die
basisdemokratische Struktur unseres Verbands, während wir immer weiter wachsen und unserem Anspruch an Professionalität gerecht werden wollen?
Wie müssen Räume zwischen den Ebenen ausgestaltet sein, die eine Debatte in diesem Sinne ermöglichen?
Bildung und Sensibilisierung:
Welche Fortbildungsangebote sind notwendig, um Amtsträger*innen, Delegierte und Mitglieder im Umgang mit Diskriminierung, Machtstrukturen und
privilegierten Verhaltensmustern zu sensibilisieren und weiterzubilden?