Die GRÜNE JUGEND steht als gesamter Verband vor der Aufgabe, ihre Ressourcen gerechter zu verteilen, um die politische Schlagkraft des Verbandes als Ganzes zu sichern. Dass viele Landesverbände mit massiven strukturellen Ungleichheiten zu kämpfen haben, ist unstrittig. Ebenso klar ist, dass wir als Gesamtverband solidarisch handeln müssen, um diesen Zustand nicht zu verfestigen. Gerade Landesverbände, deren grüne Landesverbände in der APO sind, stehen häufig unter erheblichem Druck und es ist unsere gemeinsame Verantwortung, ihre politische Handlungsfähigkeit zu sichern.
Der Vorschlag greift den Impuls des Ursprungsantrags auf und teilt sein zentrales Ziel: eine langfristige, verbindliche Strukturförderung auf die Beine zu stellen. Der Vorschlag unternimmt aber den Versuch, in einem noch breiter geführten Prozess mit allen Beteiligten gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, die langfristig trägt und auf die man eine ⅔-Mehrheit des Bundeskongresses vereinen kann.
Satzungsregelungen – insbesondere wenn sie die Finanzautonomie der Landesverbände unmittelbar einschränken – sollten nicht ohne intensive und breite Debatte getroffen werden. Sie binden den Verband über Jahre hinweg und müssen gut durchdacht, erprobt und von möglichst vielen mitgetragen werden. Eine breite Debatte ist dabei keine Verzögerungstaktik, sondern Ausdruck unseres gemeinsamen Anspruchs.
Der Ursprungsantrag bleibt ein wichtiger Aufschlag und erster Impuls in dieser Debatte. Er hat die Diskussion über gute Strukturförderung im Verband aufgemacht und wird dadurch auch im kommenden Strukturprozess eine wichtige Rolle spielen. Die Idee einer solidarischen Finanzierung strukturschwacher Landesverbände teilen wir alle. Deshalb wollen wir sie gemeinsam weiterentwickeln: Welche Mittel sollen einfließen? Wie stellen wir Bedarfe fest? Wie reagieren wir auf politische Brüche wie Wahlniederlagen? Wie schaffen wir Strukturförderung über reine Geldzahlungen hinaus?
Diese Fragen wollen wir bis zum 60. Bundeskongress klären, denn klar ist: Die GRÜNE JUGEND kann nur dann stark sein, wenn alle ihre Gliederungen mitziehen können.