B-P-1: Annika Randzio

Moin ihr lieben,

da mich außerhalb von Bremen vermutlich noch nicht so viele kennen, hier eine kurze Vorstellung. Mein Name ist Annika, ich bin 25 Jahre und aktuell im Bremer Landesvorstand als FINTA* Politische Sprecherin aktiv.

Auch wenn ich schon immer ein Herz für Gerechtigkeit hatte und buchstäblich mit 8 Jahren Frösche über die Straße getragen habe, damit sie nicht überfahren werden, hat mein Weg ins politische Engagement ein paar Jahre gedauert. Als Arbeiterkind eines unpolitischen Haushalts war mir viele Jahre nicht klar, das sich jede*r politisch engagieren kann.

In meinem Auslandsjahr in Argentinien nahm ich dann an meinen ersten großen Demonstrationen von Fridays for Future und für legale Abtreibungsrechte in Südamerika teil. Das hat mich sehr geprägt und mir klar gemacht, dass man auch mit rasierten Achseln eine Feministin sein kann ;)

Wieder zurück in Deutschland war dann mit dem Bundestagswahlkampf 2021 klar, dass ich anfangen muss, mich zu engagieren, wenn ich mit der aktuellen Politik nicht zufrieden bin. Da mein zentrales Thema damals die Verbindung von Klimaschutz und Sozialer Gerechtigkeit war, lag es nahe, zu den Grünen zu gehen. Auch wenn ich die Partei prinzipiell mochte, habe ich mich in Diskussionen dort sehr unwohl gefühlt. Bei der Grünen Jugend habe ich dann mein politisches Zuhause gefunden. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, mich beteiligen und einbringen zu können, auch wenn mir das Fachwissen an der einen oder anderen Stelle mal gefehlt hat. Genau dieses Gefühl ist auch ein wichtiger Grund, warum ich mich als politische Geschäftsführerin bewerbe. In der Grünen Jugend habe ich zum ersten Mal das Gefühl bekommen, das auch ich durch mein politisches Engagement etwas bewirken kann und meine Meinung und Perspektive wichtig ist.

Ich verstehe die Kritik an der Ampel und kann besonders die Asylrechtsverschärfungen, die von den Grünen mitgetragen werden, nicht nachvollziehen. Doch ich denke auch, dass es für echte politische Änderungen eine starke linke Stimme auf der Straße UND im Parlament braucht. Gemeinsam mit unseren Landes-, Kreis- und Ortsverbänden habe ich Lust, mich genau dafür einzusetzen und deutlich aufzuzeigen, dass das Übernehmen rechter Narrative beim Kampf gegen den Rechtsruck nichts bringt.

Inhaltlich liegen mir neben den bereits genannten Themen vor allem die Bekämpfung von Kinderarmut, das Beenden struktureller Gewalt an FINTA* Personen (Frauen, Inter, Nicht-Binär, Trans, Agender) und die Stärkung politischer Bildungsarbeit am Herzen. Besonders mit Blick auf politische Bildungsarbeit ist mir wichtig, als Verband linke Lösungen zu Themen wie Demokratie und Innere Sicherheit aufzuzeigen.

Warum bewerbe ich mich nun aber konkret als politische Geschäftsführerin?

Es ist klar, dass wir als Grüne Jugend einige Dinge neu denken und manche Strukturen überarbeiten müssen. Als politische Geschäftsführerin möchte ich mich konstruktiv mit unserem Verband auseinanderzusetzen und evaluieren, was wir besser machen können. Das betrifft aus meiner Sicht besonders unsere Bildungsarbeit, die Bundestagswahlkampagne 2025 und die Ansprache insbesondere von strukturell benachteiligten jungen Menschen, die wir bisher noch nicht erreicht haben. Klar ist aber auch, dass wir bereits ein starker linker Jugendverband sind, der sich seit Jahren glaubhaft für Soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Menschenrechte einsetzt. Das möchte ich erhalten und durch niedrigschwellige Bildungsangebote und neue Debattenorte dafür sorgen, dass wir noch Menschen mit diesen und anderen wichtigen Themen erreichen.

Mir ist bewusst, dass die nächsten Monate eine intensive Zeit werden und viel Arbeit vor uns liegt. Ich habe aber gleichzeitig Lust, genau jetzt Verantwortung zu übernehmen und mich für mein politisches Zuhause, unseren Verband, einzusetzen.

Also lasst uns gemeinsam für eine sozialgerechte Zukunft mit echtem Klimaschutz kämpfen!