Veranstaltung: | 57. Bundeskongress |
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Tagesordnungspunkt: | 0.B-W Wahl weitere Vorstandsmitglieder |
Antragsteller*in: | Julia Bernard |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.09.2023, 16:08 |
B-W-3: Julia Bernard
Vorstellung
Ihr Lieben,
“Solidarität grenzenlos” ist das Motto unseres Bundeskongresses. Zeitgleich leben wir in einer Welt, wo es Grenzenlosigkeit erst ab der ersten Million auf dem Konto und Solidarität nur mit der richtigen Staatsangehörigkeit gibt.
Während in Deutschland mehr als jedes fünfte Kind von Armut bedroht ist, leben hier – nach den USA, China und Indien – die meisten Milliardäre weltweit. Während immer mehr Menschen vor Krieg und Klimakrisenfolgen fliehen müssen, werden in Europa die Grenzen hochgezogen und Menschenrechte mit Füßen getreten. Und während Regierungen zwar von Klimaschutz sprechen, machen sie weiterhin schmutzige Gasdeals für die Profite der fossilen Lobby.
Solidarität grenzenlos – wie? Internationalistische Verbandspraxis!
Die einzige Innovation unserer Zeit: Das gleiche System, das die Natur und uns alle ausbeutet, wird einfach ein bisschen grün angestrichen. Nicht nur Unternehmen versuchen ihre Geschäftsmodelle grün zu verpacken, auch die EU will uns ihren ausbeuterischen Rohstoffhandel mit Ländern des globalen Südens, fossile Gasinfrastruktur und schlechte Löhne als Green Deal verkaufen. Und Mogelpackungen, wie ein löchriges deutsches oder ein europäisches Lieferkettengesetz, ändern weiterhin nichts Grundlegendes daran, dass innerhalb und außerhalb der EU Politik für die Profitinteressen der Wenigen gemacht wird.
Doch so muss es nicht bleiben: Eine unsoziale EU und globale Ausbeutung funktioniert so gut, weil sie hierzulande kaum organisierten Gegenwind erfährt. Als Verband haben wir uns 2023 hinter die Proteste im Iran gestellt und uns gegen den Anschlag auf die Menschenrechte an den europäischen Außengrenzen stark gemacht. Als Teil des Bildungsteams auf Bundesebene durfte ich mit vielen von euch lernen, dass Deutschland in der EU vor allem Christian Lindners Sparzwang und die Interessen von Wirtschaftsbossen schützt. Daher sagen wir: Schluss mit dem Irrglauben, wir hätten mit dem VW-Chef in Wolfsburg mehr gemeinsame Interessen als mit der Arbeiter*innenbewegung in Griechenland, Menschen in der Klimabewegung in Polen oder der Frauenrechtsbewegung im Iran. Wir sind internationalistisch! Nicht, weil wir Charity Work betreiben, sondern weil wir überall den gleichen Kampf für ein besseres Leben kämpfen.
Und was heißt das für uns – ganz konkret? Wir müssen im Stande sein, die Bundesregierung zu stoppen, wenn sie wieder einmal die Interessen der deutschen Wirtschafts- und Finanzlobby über die Leben von Lohnarbeitenden andernorts stellt. Globale Ausbeutung stoppen wir am besten durch unseren organisierten Kampf hier im Land.
Stärker werden? Mit einer Politik für die 99%
Deutschland hat einen der größten Niedriglohnsektoren Europas, die ärmere Hälfte der Menschen in diesem Land besitzt quasi nichts und BAföG sollten wir in “Geld fürs Studieren am Existenzminimum” umbenennen. Wenn die Bundesregierung den Mindestlohn um lächerliche 41 Cent erhöht und Kürzungen bei Pflegeversicherung, Geflüchtetenberatung und Radwegen plant, statt endlich mal Superreiche ordentlich zu besteuern, dann zeigt die Politik uns allen wieder einmal, dass sie vor allem eins kann: Klassenkampf für die oberen 1%.
Und ich weiß selbst, was es heißt, wenn Oma Putzkraft und Mama Erzieherin ist. Ich weiß, was es bedeutet, wenn migrantisierte Menschen besonders schlechte Arbeitsbedingungen und Löhne vorfinden. Und gleichzeitig hören wir immer wieder, dass migrantisierte Menschen Schuld seien an Arbeitslosigkeit und einer niedrigen Rente? Wir als GRÜNE JUGEND wissen schon lange: Wir haben mehr gemeinsam mit unserem syrischen Nachbarn als mit dem Vorstand von Airbus. Ich will dafür sorgen, dass wir aus diesem Wissen heraus Menschen gemeinsam auf die Straße bringen und ihnen das Gefühl zurückgeben: Politik kann etwas für die 99% tun - wenn wir es selbst in die Hand nehmen!
Als Jugendverband liegt unser Fokus dabei natürlich auf jungen Menschen. Denn wir erleben tagtäglich, wie hart fehlende Ausbildungsplätze, die schlechten Schulen und die räudigen Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne bei Mini-Jobs insbesondere uns treffen - und das kann einen echt verzweifeln lassen. Doch in genau dieser gesellschaftlichen Ohnmacht vieler junger Menschen liegt nicht nur unsere größte Herausforderung, sondern auch unsere größte Chance.
Die nächste EU-Wahlkampagne ist unsere Chance, Menschen in ihren Lebensrealitäten abzuholen
Und 2024 können wir richtig in die Offensive gehen, denn wir starten in unsere Europakampagne! Auch zahlreiche Landtags- und Kommunalwahlen stehen vor der Tür. Doch Kampagne machen wir nicht, weil wir alle unsere Karten auf die Wahlergebnisse setzen, sondern weil Wahlen für viele junge Menschen Zeiten der Politisierung sind.
Ich möchte mich mit euch gemeinsam dafür einsetzen, dass wir mehr werden. Insbesondere mehr migrantisierte Menschen, durch einen klaren Fokus auf soziale und internationalistische Themen in der Kampagne und einer weiteren Umsetzung unserer antirassistischen Verbandsstrategie. Auch unter-18-Jährige können wir mit unseren Kampagnen ansprechen: Sie sind, wie migrantisierte Menschen, überdurchschnittlich oft von Armut gefährdet und werden von der Politik nicht einbezogen, sondern von oben herab behandelt (Altersgrenze beim Wahlalter, I am looking at you!). Dafür braucht es aber vor allem eins: Unsere Kreisverbände! Damit ihr alle auch die Möglichkeit habt, neue Menschen für die GRÜNE JUGEND zu gewinnen, braucht es Strategien und Aktionen, die für alle Kreisverbände funktionieren - von München bis Potsdam-Mittelmark. Dazu will ich meinen Teil beitragen!
Ich möchte meine Erfahrungen aus dem Bildungsteam auf Bundesebene nutzen, um gemeinsam mit Landes- und Kreisvorständen noch bessere Bildungsarbeit überall in der GRÜNEN JUGEND zu gestalten. Bildungsarbeit ist zentral, um Menschen in unserem Verband analytisch und strategisch auszubilden. Das gilt für die anstehenden Kampagnen, aber auch darüber hinaus!
Aber alleine können wir diese Aufgaben niemals auf uns nehmen. Deshalb will ich nächstes Jahr an der Vertiefung unserer Bündnisarbeit mitwirken: Egal ob mit Fridays For Future, migrantischen und Geflüchtetenorganisationen oder Gewerkschaften – wir zeigen 2024 auch über die Wahlen hinaus, dass wir mit Kampagnen wie #WirFahrenZusammen richtig was reißen können!
Ich bin Julia, 25 Jahre alt, aktuell im Bildungsteam auf Bundesebene, bewerbe mich für den Bundesvorstand und möchte mich dort für starke, linke und internationalistische Kampagnen und Bündnisse im Kampagnenjahr 2024 einsetzen.
Ich freue mich über eure Stimme!
Eure Julia
Über mich
25 Jahre alt
Wohne aktuell für ein Praktikum in Berlin
Studiere Internationale Wirtschaftsbeziehungen (in Freiburg und Aix-en-Provence in Frankreich) und schreibe dafür gerade die Masterarbeit
Bin ein krasser Fan von frischem Brot, lautem Musikhören und langen Diskussionen mit Menschen in der GJ und darüber hinaus <3
Politisches
Mai 2023 Delegierte der GRÜNEN JUGEND zum Diversitätsrat von Bündnis 90/ Die Grünen
seit Oktober 2022 Mitglied im Bildungsteam der GRÜNEN JUGEND
seit 2021 aktives Mitglied bei der GRÜNEN JUGEND, zu Beginn vor allem bei der GJ Konstanz
war davor beim internationalen Medienprojekt treffpunkteuropa.de Chefredakteurin, bei Fridays for Future in Freiburg und Amnesty International in Konstanz aktiv
Mitglied bei:
ver.di
Ich bin auf Instagram unter @juliacarolinabernard und bei X unter @julia_c_bernard zu erreichen. Schreibt mir immer gerne! :)