In einigen europäischen Ländern werden in Aussicht eines kalten Winters, in dem gerade von Armut bedrohte und in Armut lebende Menschen von ihren Regierungen allein gelassen werden, die Stimmen lauter, die einen erzwungenen Frieden mit Russland fordern. All diese Forderungen verkennen vollständig, dass Russland kein Interesse an einem Frieden hat, der der Ukraine ihre bestehenden Grenzen sichert. Ein erzwungener Frieden würde weder das Leid der dort lebenden Menschen beenden, wie sich in Mariupol, Bucha, Irpin, Borodjanka und anderen Orten, die sich unter russischer Kontrolle befanden, gezeigt hat, noch könnte er von Dauer sein, da er den russischen Angriffskrieg belohnen würde. Ein autoritäres Regime hätte dann effektiv mit Krieg eine Demokratie angegriffen und besiegt. Das dürfen wir nicht zulassen.
Die europäischen Regierungen sind nicht in der Lage, Frieden mit Russland herzustellen. Sie sind erst Recht nicht in der Position, dies von der Ukraine zu fordern und damit von ihr zu fordern, die Menschenrechte ihrer Bevölkerung zu gefährden. Russland hat in letzter Zeit klar gemacht, dass selbst eine Distanzierung der Ukraine zur NATO nicht als Zugeständnis reicht. Russland erwartet territoriale Zugeständnisse und erhebt Anspruch nicht nur auf die Ukraine, sondern auf alles, was sie als „russkij mir“, als Teil der „russischen Welt“ betrachten. Diese Zugeständnisse von der Ukraine zu fordern, untergräbt nicht nur das Selbstbestimmungsrecht der Ukraine, sondern belohnt den aggressiven Angriffskrieg Russlands.