Veranstaltung: | 56. Bundeskongress |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 0.B-W Wahl weitere Vorstandsmitglieder |
Antragsteller*in: | Amal Labbouz |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.09.2022, 09:51 |
B-W 6: Amal Labbouz
Vorstellung
„Yallah Linksrutsch!“
Mit diesem Ausruf endete meine Bewerbung, als ich letztes Jahr für den Bundesvorstand kandidiert habe.
Ein Jahr ist vergangen, aber der Linksrutsch bleibt aus.
Stattdessen sehen wir gerade, wie die Krisen dieser Zeit auf dem Rücken von Menschen hier und anderswo ausgetragen werden. Krieg und Konflikte in weiteren Teilen der Welt, Inflation und Energiepreise, die vielen Menschen bereits jetzt Angst und Sorge bereiten und Regionen, die vollkommen überschwemmt werden.
Anstatt Fortschritte zu machen, müssen wir gerade tagtäglich dafür kämpfen, dass Menschen über den Winter kommen, dass Gewinne nicht weiter privatisiert, aber Verluste kollektiviert werden. Dass internationale Solidarität nicht nur ein Ruf auf Demos bleibt und dass die Lebensgrundlage von uns und unseren Familien nicht zerstört wird.
Die Zeiten scheinen schwierig, aber wir sagen: Jetzt erst recht!
Denn was wir auch schon letztes Jahr wussten, zeigt sich jetzt umso deutlicher. Die Regierung rettet uns nicht! Echte Veränderung werden wir erst herbeiführen, wenn wir uns mit Vielen dafür einsetzen, uns organisieren und den Druck auf die Straße bringen, damit diejenigen, die Entscheidungen treffen, gar nicht mehr anders können, als endlich zu handeln. Ich will mein zweites Jahr im Bundesvorstand dieser Aufgabe widmen. Damit wir nicht mehr nur den Status Quo verteidigen müssen, sondern auch wirklich gut leben!
strategisch baba - die GRÜNE JUGEND in der Bewegung
Um dieser Rolle gerecht zu werden, müssen wir in den nächsten Monaten noch mehr auf die Straße gehen. Wie erfolgreich wir das tun werden, hängt stark davon ab, wie gut wir auch im Verband organisiert sind. Der Einsatz unserer Ortsgruppen an den vielen Soli-Bewegungen für die Ukraine und Menschen in Not, die Umsetzung bundesweiter Aktionstage - egal ob zum Sondervermögen oder 9€ Ticket - und verschiedene Kampagnen, zeigen uns, dass wir jetzt schon präsent auf der Straße unterwegs sind, um die Regierung zum Handeln zu zwingen. Ich konnte in diesem Jahr viele Eindrücke sammeln, als ich unsere Ortsgruppendebatten und Bildungscamps vorbereitet habe, unseren Antirassistischen Aktionstag am 21. Juni geplant habe und mit vielen von euch auf der Straße unterwegs war. Weiter geht's also!
Dort möchte ich weiter mit euch ansetzen und die Grüne Jugend noch fitter für strategische Kampagnen machen. Gemeinsam können wir den Verband weiterentwickeln, um in den nächsten Monaten mit unseren Bündnispartner*innen so richtig Druck zu machen.
„Ich integriere mich nicht in deinen Markt“ – Apsilon
Ein wichtiger Teil dieser Verbandsentwicklung betrifft den Bereich unserer Antirassistischen Strategie. In diesem Jahr haben wir hier Unglaubliches auf die Beine gestellt. In diesem Moment, in dem ich diese Zeilen tippe, sitze ich bei unserem ersten Förderwochenende für migrantisierte Mitglieder. Es ist kein Zufall, dass wir hier viele Erfahrungen teilen. Wir wissen, dass Rassismus ein System ist, das Menschen ausbeutet. Viele unserer Eltern, Familien und Freund*innen kamen nach Deutschland mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Was sie aber oft fanden, waren der Niedriglohnsektor, prekäre Arbeitsverhältnisse, Diskriminierung und Ausschlüsse aus der Gesellschaft. Aber nicht mit uns!
In diesem Jahr haben wir uns mit verschiedenen Menschen im Verband ausgetauscht, einen großen Aktionstag zum Weltgeflüchtetentag auf die Beine gestellt und eine riesige Verbandsevaluation durchgeführt. Allein an der Evaluation saßen wir drei Monate – aber jeder Moment hat sich gelohnt. Gespräche mit Landesvorständen, migrantisierten Verantwortungsträger*innen und einer verbandsweiten Umfrage haben uns den Weg für unsere Antirassistische Strategie geebnet , die wir auf dem Bundeskongress gemeinsam beschließen wollen.
Als nächstes gilt es, diese Ansätze auch umzusetzen und auch diesen Prozess möchte ich ausgestalten und mit euch durchführen. Denn nur, wenn wir ein Ort der Vielen sind, können wir wirklich etwas verändern!
Ihr Lieben,
in Zeiten so krasser Krisen ist das beste Mittel gegen die Ohnmacht, Teil eines Verbands zu sein, der die politischen Entwicklungen nicht auf sich sitzen lässt, sondern sich gegen den Status Quo für eine lebenswerte Zukunft organisiert. Ich durfte im letzten Jahr unglaublich viel erleben und gemeinsam mit euch lernen und würde mit diesen Erfahrungen gerne ein zweites Jahr gemeinsam mit euch am Linksrutsch arbeiten. Ich freue mich, wenn ihr mir das Vertrauen dafür schenkt.
Peace, Amal
Über mich:
- 26 Jahre alt
- studiere Wirtschaftsingenieurwesen, arbeite zu Datenökosystemen
- liebe gutes Olivenöl
- Instagram: @amalbmalc
Politisches:
- Seit 2021 Beisitzerin im Bundesvorstand der GRÜNEN JUGEND
- 2021 Wahlkampfteam Grüne Jugend Baden-Württemberg
- 2020 - 2021 Koordination Arbeitsgruppe Antirassismus Grüne Jugend Baden-Württemberg
- 2017-2019 Mitglied im Ortsgruppenvorstand Karlsruhe
- Seit 2016 Mitglied der GRÜNEN JUGEND