Veranstaltung: | 54. Bundeskongress der GRÜNEN JUGEND |
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Tagesordnungspunkt: | V Verschiedene Anträge |
Antragsteller*in: | Nicola Dichant, Carl Riemann |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Abstimmung |
Eingereicht: | 16.09.2020, 22:45 |
V-2: Kein GJ Geld für RWE
Antragstext
Die Versammlung möge beschließen:
Der Bundesvorstand möge dafür sorgen, dass ein zügiger Wechsel des offiziellen
Grüne Jugend Bundesverband Kontos zu einer nachhaltigen Bank geschieht. Grade
die Grüne Jugend als kritischer, sozialer und nachhaltiger Verband muss mit
seinem Geld verantwortungsvoll umgehen und auf den sozialen und ökologischen
Fußabdruck der Bank achten. Mit unserem Geld sollten keine Investitionen in
umweltschädigenden oder sozialunverträglichen Anlagen, wie beispielsweise in
Kohlekonzerne wie RWE, getätigt werden.
Der Bundesvorstand verpflichtet sich den Wechsel des Girokontos zu einer
nachhaltigen Bank zu evaluieren. Eine nachhaltige Bank schließt Anlagen aus,
welche der Umwelt oder der Gesellschaft schaden, genutzt werden Kriterien, wie
der Ausschluss von Kohle, Rüstung oder Kinderarbeit.
Für einen Wechsel muss die Handlungsfähigkeit der Grünen Jugend gewährleistet
sein.
Kriterien:
Im Laufe des Prozesses werden verschiedene nachhaltige Banken für einen Wechsel
geprüft. Wird eine geeignete Alternative gefunden, so wird zunächst bis zum
Bundeskongress 2023 eine kurzfristige Anlagemöglichkeit ausprobiert. Bei einer
erfolgsversprechenden Zusammenarbeit wird der Wechsel des Girokontos
eingeleitet.
Der Bundesvorstand wird auf dem Bundeskongress 2023 einen Bericht vorlegen. Der
Bundesfinanzausschuss berät vorher über den Prozess.
Begründung
Die Grüne Jugend ist ein nachhaltiger und sozialer Verband, auch mit seinem Geld muss nach diesen Kriterien umgegangen werden. Hierfür eignet sich das Konzept einer nachhaltigen Bank, welche strenge Umwelt- und Sozialkriterien einhält. Nachhaltige Banken orientiere sich an den ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance). Oftmals werden diese Richtlinien von schärferen Kriterien unterstützt, sodass sowohl die Investitionen für die Eigenanlagen als auch Verkauf und Vertrieb verantwortungsvoll geschehen. Ein Ausschluss von umweltschädlichen Anlagen, wie Atom, Kohle, Fracking und Mining sowie ein Ausschluss von gesellschaftsschädlichen Anlagen, wie korrupte Firmen, Kinderarbeit, Rüstung und Menschenrechtsverletzungen, werden bei nachhaltigen Banken konsequent umgesetzt.
Die Berliner Volksbank hingegen hat kein Anlagerichtlinien, weder für die Eigenanlagen noch für Beratung und Vertrieb, die umweltschädigende oder sozialunverträgliche Anlagen ausschließen. Sie bietet hingegen ein „klassisches Portfolio“ an, welches weder Investitionen in Atom, Kohle oder Fracking noch Investitionen in Rüstung, Kinderarbeit oder korrupte Unternehmen ausschließt.
Auch beim Thema Menschenrechten schneidet die Berliner Volksbank alles andere als gut ab, es gibt weder ein Bekenntnis zu den UN-Richtlinien, noch eine Abkehr von Investments in Unternehmen, welche massive Menschenrechtsverletzungen begehen.
Das gesamt Bild ist klar die Berliner Volksbank – weder nachhaltig noch sozial, sondern schädlich für Umwelt und Gesellschaft Es fehlt ein Bekenntnis zu sozial-ökologischen Finanzierungsrichtlinien und eine konsequente Umsetzung dieser. Die einzige logische Konsequenz ist deshalb das Bankinstitut zu wechseln, denn Alternativen gibt es durchaus. Ein Blick in den FairFinance Guide zeigt, dass besonders gut die GLS, die Ethikbank und Triodos Bank abschneiden.