Antrag: | Wir sind hier. Nehmt uns wahr! - Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung als erster Schritt zur Inklusion |
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Antragsteller*in: | Fabian Gründler, Carro Göbel, Ronja Zierold sowie der Bundesvorstand (dort beschlossen am: 01.07.2025) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 05.07.2025, 11:59 |
Ä1 zu A-5: Wir sind hier. Nehmt uns wahr! - Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung als erster Schritt zur Inklusion
Verfahrensvorschlag: Antragstext
Von Zeile 1 bis 71:
Menschen mit Behinderung (dies umfasst körperliche und kognitive Behinderung, chronische und psychische Erkrankungen und Neurodivergenzen)Neurodivergenzen und ist eine Selbstdefinition) machen einen großen Teil unserer Gesellschaft aus, dennoch werden wir immer wieder unsichtbar gehalten oder gemacht. Das wird auch durch ableistische politische Forderungen, wie in letzter Zeit auch die Forderungen nach Listen über psychisch erkrankte Personen, die deren Persönlichkeitsrechte beschneiden und Stigmatisierung vorantreiben, illustriert.
Häufig wird aufgezählt wofür wir stehen: Queerfeminismus, Klimagerechtigkeit, Antirassismus, Antifaschismus – Antiableismus sucht mensch in solchen Aufzählungen (wenn nicht in Einzelfällen von Menschen mit Behinderung selbst erkämpft) vergeblich.
Wir als Grüne Jugend erkennen an, dass auch unsere Strukturen ableistisch sind und Menschen mit Behinderungen von unserem Verbandsleben ausschließen.
Oft herrscht im Verband eine positive Grundhaltung, jedoch ist diese meist ein kurzes Lippenbekenntnis und kein Anstoß zur Veränderung und zu wahrer Inklusion. Wir nehmen wahr, dass Barrieren weiterhin bestehen und aktuell zu wenig Ansporn daran besteht, etwas zu verändern. Jedoch fordert Inklusion eine Veränderung unserer Verbandsstrukturen. Uns ist bewusst, dass dies ein langer Prozess ist. Dieser Antrag ist ein Schritt von vielen notwendigen und soll vor allem die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung gewährleisten. Dafür ist es notwendig, sich in der Breite des Verbandes mit den Themen auseinanderzusetzen. Wir fordern, dass die Grüne Jugend folgende Themen in einem zukünftigen Prozess mit bedenkt:
1. Sichtbarkeit von Barrieren
Forderung: Wir fordern, dass sich mit den Barrieren auf unseren Veranstaltungen und in unserer Arbeit beschäftigt wird .
Vorschlag: Denkbar ist, dass Barrieren zukünftig klar benannt werden können, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, selbst einschätzen zu können, ob sie an der Veranstaltung teilnehmen können, auf welche Barrieren sie sich einstellen müssen und welche Unterstützung sie benötigen.Dabei kann ein Punktesystem helfen, bei dem Barrieren (z.B. Mobilität, Ernährung, Staubbelastung, Schlafsituation, Lautstärke und Personenmenge) benannt und eingeordnet werden. Die tatsächliche Umsetzung und Gestaltung soll jedoch erst im Inklusionsstrategieprozess im Verbandsjahr 2026 erarbeitet werden.
2. Bildungsarbeit
Forderung: Bildungsarbeit soll einen Teil des Prozesses ausmachen, da so die Breite des Verbandes erreicht wird. So kann auch ein Bewusstsein für das Thema bei Nichtbetroffenen geschaffen werden. Wichtig ist, durch Bildungsarbeit eigene ableistische Gedanken und Verhalten reflektieren zu können und zu lernen, wie man die Gesellschaft und die GRÜNEN JUGEND zu einem anti-ableistischen Ort machen kann. Die Bildungsarbeit soll gleichzeitig immer auch insbesondere thematisieren, dass Ableismus tief und strukturell in unserem Gesellschaftssystem verankert ist. Dieses Bewusstsein ist nötig, um sichererer Räume für Betroffene zu schaffen.
Vorschlag: Wir wünschen uns, dass ein Grundlagenworkshop “Inklusion” bereitgestellt wird. Hier kann über Ableismus, Barrieren und Behinderungen aufgeklärt werden. Unsere Mitglieder können so sensible Sprache lernen und darin geschult werden, Barrieren zu erkennen.
3. Einfache Sprache
Forderung: Wir fordern, dass GJ Anträge und Bewerbungen auch in einfacher Sprache zur Verfügung gestellt werden müssen. Dies führt zu mehr Beteiligungsmöglichkeit, sowie einer Auseinandersetzung mit einfacher Sprache und Sichtbarkeit für diese Barrieren. Zeitpunkt und Art der Umsetzung liegen in der Hand der Inklusionsstrategie, jedoch müssen Arbeitsprogramme und Leitanträge bereits beim kommenden Bundeskongress in einfacher Sprache verfügbar sein.
Vorschlag: In der Erarbeitung der Inklusionsstrategie soll überprüft werden wie eine auditive Bereitstellung von Bewerbungen und Anträgen möglich gemacht werden kann. Infomaterial in einfacher Sprache wäre auch wünschenswert.
4. Sichtbarkeit und Willkommen heißen
Forderung: Für die Sichtbarkeit und das Willkommen heißen sollen alle Ebenen des Verbandes Materialen zum Thema zur Verfügung gestellt bekommen, welche zu einschlägigen Veranstaltungen mitgenommen werden können.
Vorschlag:: Wenn die GRÜNEN JUGEND ein Verband ist, der gegen Ableismus kämpft, sollte sie dies auch nach außen deutlich machen und Menschen mit Behinderungen sichtbar machen. Sie sollte Menschen mit Behinderungen zeigen: Hier werde ich angenommen, hier kann ich mich (zumindest) sicherer fühlen. Deshalb schlagen wir vor, dass auch Disability Pride Flaggen mit GJ Logo von der Bundesebene zur Verfügung gestellt werden sowie, dass Inhalte zum Thema Anti-Ableismus und Inklusion hinsichtlich Merch, Giveaways und einschlägigem Kampagnenmaterial eine Rolle spielen. Wir wünschen uns dass die Inklusionsstrategie sich damit beschäftigt wie Menschen mit Behinderungen empowert werden können, außerdem soll es mehr Vernetzungsmöglichkeiten geben.
5. Themenjahr Inklusion
Forderung: Es reicht nicht aus, nur unsere eigenen Barrieren abzubauen. Es muss auch unsere Aufgabe sein, unsere Mitglieder und die Gesellschaft zum Thema Ableismus zu sensibilisieren, zu schulen und politische Forderungen zu stellen. Deshalb fordern wir ein Themenjahr Inklusion bis spätestens 2030 der Grünen Jugend.
Vorschlag: In diesem Jahr könnten konkrete Kampagnen und Bildungsangebote zu Inklusion, Barrierefreiheit und Ableismus-Kritik stattfinden. Hier ist das Ziel, Barrieren sichtbar zu machen und Menschen mit Behinderung eine öffentliche Fläche zu bieten, um ihre Erfahrungen zu teilen. Bei der Erarbeitung sollten insbesondere die Perspektiven von Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden. Bis dahin sollte die Grüne Jugend sich eine Inklusionsstrategie gegeben haben, welche sich in der Umsetzung befindet. Dies soll einen sensiblen Umgang mit dem Thema sicherstellen. Das Themenjahr Inklusion sollte also nicht der Abschluss der Inklusionsstrategie sein, sondern eine breite Aktion innerhalb der Strategie sein.
Der Bundesvorstand wird beauftragt, in seinem Entwurf für das Arbeitsprogramm für das Verbandsjahr 2025/2026 die Einrichtung eines Inklusionsteams auf Bundesebene vorzuschlagen. Dieses soll zusammen mit dem Bundesvorstand und dem gesamten Verband eine Inklusionsstrategie erarbeiten und so eine Grundlage für zukünftiges inklusives Handeln schaffen.
Dieser Antrag soll keiner Entwicklung einer Strategie im Weg stehen, sondern einen ersten Anstoß geben, unseren Verband inklusiver zu machen. Die Punkte sollten bei der Entwicklung einer Strategie mitgedacht werden. Die genaue Gestaltung und Umsetzung liegt ganz deutlich innerhalb der zukünftigen Inklusionsstrategie.
Die Vorschläge dieses Antrags stehen unter Vorbehalt einer Inklusionsstrategie der GRÜNEN JUGEND, welche im Verbandsjahr 2025/2026 erarbeitet werden soll. Allgemein wird festgehalten, dass der Fokus immer auf der Erarbeitung dieser Inklusionsstrategie liegt.
Abschließend verpflichten wir uns, Ableismus als strukturelles Problem innerhalb der Gesellschaft, aber auch innerhalb unseres Verbandes zu erkennen und aktiv dagegen zu arbeiten
Eine Version in leichter Sprache wird zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt.
Häufig wird aufgezählt wofür wir stehen: Queerfeminismus, Klimagerechtigkeit, Antirasismus, Antifaschismus – Antiableismus sucht mensch in solchen Aufzählungen (wenn nicht in Einzelfällen von Menschen mit Behinderung selbst erkämpft) vergeblich.
Wir als Grüne Jugend erkennen an, dass auch unsere Strukturen ableistisch sind und Menschen mit Behinderungen von unseren Veranstaltungen ausschließen.
Oft herrscht im Verband eine positive Grundhaltung, jedoch ist diese meist ein kurzes Lippenbekenntnis und kein Anstoß zur Veränderung und zu wahrer Inklusion. Wir nehmen wahr, dass Barrieren weiterhin bestehen und aktuell kein Ansporn daran besteht etwas zu verändern. Dies möchten wir mit diesem Antrag ändern. Denn Inklusion fordert eine Veränderung unserer Verbandsstrukturen. Uns ist bewusst, dass dies ein langer Prozess ist. Dieser Antrag hier ist der erste Schritt von vielen notwendigen und soll vorallem erst einmal die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung gewährleisten. Wir verpflichten uns, Ableismus als strukturelles Problem innerhalb der Gesellschaft, aber auch innerhalb unseres Verbandes zu erkennen und aktiv dagegen zu arbeiten – durch Aufklärung, bewusste Sprache, Empowerment, interne Sensibilisierung und aktive Veränderung.
Wir fordern, dass die Grüne Jugend sich auf folgende Weise gezielt für größere Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung einsetzt:
1. Sichtbarkeit von Barrieren
Wir als Grüne Jugend müssen unsere eigenen Strukturen reflektieren und überdenken. Dazu soll es langfristig eine Bundesstratgie geben, die dafür sorgt, dass wir aktiv Menschen mit Behinderung ansprechen und ihnen einen barriere- und diskriminierungsfreien Ort schaffen. Ein erster Schritt wäre dafür Barrieren einer Veranstalltung klar benennen zu können, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, selbst einschätzen zu können ob sie an der Veranstalltung teilnehmen können, auf welche Barrieren sie sich einstellen müssen und welche Unterstützung sie benötigen. Dafür fordern wir die Entwicklung eines Punktessystems. Dieses soll z.B. die Mobilität, Ernährung, Staubbelastung, Schlafsituation, Lautstärke und Personenmenge umfassen. Zudem soll dieses Punktessystem Personen helfen barriereärmere Orte zu wählen und Sensibilität für das Thema schaffen, sowohl bei Menschen mit, als auch bei Menschen ohne Behinderung. Bei der Entwicklung dieses Systems sollen vor allem Betroffene miteinbezogen werden. Das System ist wichtig, um langfristig Barrieren abzubauen, indem sensibilisiert wird und so Barrieren wahrgenommen und bedacht werden.
2. Bildungsarbeit
Das Bundesbildungsteam wird dazu aufgefordert, einen Grundlagenworkshop “Inklusion” zu entwickeln. Hier soll über Ableismus, Barrieren und Behinderungen aufgeklärt werden. Unsere Milglieder sollen sensible Sprache lernen und darin geschult werden Barrieren zu erkennen. Auch ist es wichtig eigene ableistische Gedanken und Verhalten reflektieren zu können und Fehler anzuerkennen.
3. Disability Pride Flaggen
Wo immer die Grüne Jugend auftaucht sind Pride Flaggen zu sehen, ein wundervolles Zeichen, denn Queere Menschen werden sichtbar gemacht und sehen sofort auch von außen: Hier werde ich angenommen, hier kann ich mich (zumindest) sicherer fühlen. Für diese Sichtbarkeit und dieses Willkommen heißen soll es normal werden, dass Kreisverbände, Landesverbände und der Bundesverband Disability Pride Flaggen besitzen und auf Veranstaltungen zeigen. Hierfür sollen auch Disability Pride Flaggen mit GJ Logo vom Bundesverband zur Verfügung gestellt werden und von allen genutzt werden. Denn auch Menschen mit Behinderung haben in der GJ einen Safer Space verdient. Zudem ist dies ein erstes öffentlich wirksames Symbol und kann ermöglichen, mit Externen ins Gespräch zu kommen und leistet so erste gesellschaftliche Aufklärungsarbeit.
4. Einfache Sprache
Wir forden, dass alle GJ Anträge und Bewerbungen auch in einfacher Sprache zur Verfügung gestellt werden müssen. Hierfür schlagen wir vor, ein Textfeld im Antragsgrün zu ergänzen, wie es in Mecklenburg Vorpommern bereits Praxis ist. Dies führt zu einer Auseinandersetzung mit einfacher Sprache, Sichtbarkeit für diese Barrieren und mehr Beteiligungsmöglichkeit.
5. Themenjahr Inklusion
Es reicht nicht aus, nur unsere eigenen Barrieren abzubauen. Es muss auch unsere Aufgabe sein, unsere Mitglieder und die Gesellschaft zum Thema Ableismus zu schulen und zu sensibilisieren. Deshalb fordern wir ein Themenjahr Inklusion bis spätstens 2030 der Grünen Jugend. Bis dahin muss die Grüne Jugend die Forderungen von Punkt 1-4 umgesetzt haben, um eigene Barrieren abzubauen und einen sensiblen Umgang mit dem Thema gefunden haben. In diesem Jahr organiseren wir konkrete Kampangen und Bildungsangebote zu Inklusion, Barrierefreiheit und Ableismus-Kritik. Hier ist das Ziel Barrieren sichtbar zu machen und Menschen mit Behinderung eine öffentliche Fläche zu bieten ihre Erfahrungen zu teilen. Bei der Erarbeitung werden insbesondere die Perspektiven von Menschen mit Behinderung berücksichtigt.
Wichtig: Das Jahr der Inklusion ist nicht der Abschluss unserer Inklusionsstrategie, sondern eine erste breite Aktion.
Einfache Sprache:
Menschen mit Behinderung gibt es viele. Dazu gehören Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung. Auch Menschen mit chronischen Krankheiten oder psychischen Erkrankungen. Und Menschen, die anders denken oder fühlen. Oft werden diese Menschen nicht gesehen. Sie werden übersehen. Wir von der Grünen Jugend wissen: Auch bei uns werden Menschen mit Behinderung übersehen.Sie können oft nicht an unseren Veranstaltungen teilnehmen. Das wollen wir ändern. Wir wollen Barrieren abbauen. Barrieren sind zum Beispiel Treppen für Menschen im Rollstuhl. Oder schwierige Texte für Menschen, die nicht gut lesen können. Wir wollen, dass alle Menschen teilnehmen können. Wir wollen, dass Menschen mit Behinderung mehr gesehen werden.
Darum fordern wir:
1. Sichtbarkeit von Barrieren
Wir müssen uns selbst kritisch anschauen. Wie können wir besser werden, dass Menschen mit Behinderung mitmachen können? Wir wollen eine Strategie entwickeln. Ein erster Schritt: Wir sagen klar, welche Barrieren es bei Veranstaltungen gibt. So können Menschen mit Behinderung selbst entscheiden, ob sie teilnehmen können. Wir wollen ein Punktesystem entwickeln. Das hilft zu verstehen, welche Barrieren es gibt. Zum Beispiel bei der Mobilität oder Ernährung. Wir wollen, dass Menschen mit Behinderung bei der Entwicklung helfen.
2. Bildungsarbeit
Das Bundes-bildungs-Team soll einen Workshop zu den Grundlagen Ableismus, Barrieren und Behinderung machen. Mitglieder der Grünen Jugend sollen eigene Handlungen hinterfragen. Es ist wichtig Fehler zu erkennen.
3. Disability Pride Flaggen
Wo die Grüne Jugend ist, sieht man oft Pride Flaggen. Das ist ein Zeichen: Hier sind alle willkommen, auch queere Menschen. Wir wollen, dass das auch für Menschen mit Behinderung so ist. Unsere Verbände sollen Disability Pride Flaggen haben. Und sie bei Veranstaltungen zeigen. Und es soll Disability Pride Flaggen gehen, auf denen Grüne Jugend steht. So fühlen sich auch Menschen mit Behinderung willkommen.
4. Einfache Sprache
Wir fordern, dass alle unsere Texte auch in einfacher Sprache geschrieben werden. Das macht es leichter zu verstehen. Wir wollen, dass alle Mitglieder lernen, einfache Sprache zu benutzen.
5. Themenjahr Inklusion
Wir wollen nicht nur selbst besser werden. Wir wollen auch anderen helfen zu verstehen, was Barrierefreiheit bedeutet. Wir fordern ein Themenjahr Inklusion bis spätestens 2030. In diesem Jahr wollen wir Aktionen und Bildungsangebote machen. Wir wollen, dass Barrieren sichtbarer werden. Und dass Menschen mit Behinderung ihre Erfahrungen teilen können. Bei der Planung sollen ihre Perspektiven besonders beachtet werden.
Antragstext
Menschen mit Behinderung (dies umfasst körperliche und kognitive Behinderung, chronische und psychische Erkrankungen und Neurodivergenzen und ist eine Selbstdefinition) machen einen großen Teil unserer Gesellschaft aus, dennoch werden wir immer wieder unsichtbar gehalten oder gemacht.
Häufig wird aufgezählt wofür wir stehen: Queerfeminismus, Klimagerechtigkeit, Antirassismus, Antifaschismus – Antiableismus sucht mensch in solchen Aufzählungen (wenn nicht in Einzelfällen von Menschen mit Behinderung selbst erkämpft) vergeblich.
Wir als Grüne Jugend erkennen an, dass auch unsere Strukturen ableistisch sind und Menschen mit Behinderungen von unserem Verbandsleben ausschließen.
Oft herrscht im Verband eine positive Grundhaltung, jedoch ist diese meist ein kurzes Lippenbekenntnis und kein Anstoß zur Veränderung und zu wahrer Inklusion. Wir nehmen wahr, dass Barrieren weiterhin bestehen und aktuell zu wenig Ansporn daran besteht, etwas zu verändern. Jedoch fordert Inklusion eine Veränderung unserer Verbandsstrukturen. Uns ist bewusst, dass dies ein langer Prozess ist. Dieser Antrag ist ein Schritt von vielen notwendigen und soll vor allem die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung gewährleisten. Dafür ist es notwendig, sich in der Breite des Verbandes mit den Themen auseinanderzusetzen. Wir fordern, dass die Grüne Jugend folgende Themen in einem zukünftigen Prozess mit bedenkt:
1. Sichtbarkeit von Barrieren
Forderung: Wir fordern, dass sich mit den Barrieren auf unseren Veranstaltungen und in unserer Arbeit beschäftigt wird .
Vorschlag: Denkbar ist, dass Barrieren zukünftig klar benannt werden können, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, selbst einschätzen zu können, ob sie an der Veranstaltung teilnehmen können, auf welche Barrieren sie sich einstellen müssen und welche Unterstützung sie benötigen.Dabei kann ein Punktesystem helfen, bei dem Barrieren (z.B. Mobilität, Ernährung, Staubbelastung, Schlafsituation, Lautstärke und Personenmenge) benannt und eingeordnet werden. Die tatsächliche Umsetzung und Gestaltung soll jedoch erst im Inklusionsstrategieprozess im Verbandsjahr 2026 erarbeitet werden.
2. Bildungsarbeit
Forderung: Bildungsarbeit soll einen Teil des Prozesses ausmachen, da so die Breite des Verbandes erreicht wird. So kann auch ein Bewusstsein für das Thema bei Nichtbetroffenen geschaffen werden. Wichtig ist, durch Bildungsarbeit eigene ableistische Gedanken und Verhalten reflektieren zu können und zu lernen, wie man die Gesellschaft und die GRÜNEN JUGEND zu einem anti-ableistischen Ort machen kann. Die Bildungsarbeit soll gleichzeitig immer auch insbesondere thematisieren, dass Ableismus tief und strukturell in unserem Gesellschaftssystem verankert ist. Dieses Bewusstsein ist nötig, um sichererer Räume für Betroffene zu schaffen.
Vorschlag: Wir wünschen uns, dass ein Grundlagenworkshop “Inklusion” bereitgestellt wird. Hier kann über Ableismus, Barrieren und Behinderungen aufgeklärt werden. Unsere Mitglieder können so sensible Sprache lernen und darin geschult werden, Barrieren zu erkennen.
3. Einfache Sprache
Forderung: Wir fordern, dass GJ Anträge und Bewerbungen auch in einfacher Sprache zur Verfügung gestellt werden müssen. Dies führt zu mehr Beteiligungsmöglichkeit, sowie einer Auseinandersetzung mit einfacher Sprache und Sichtbarkeit für diese Barrieren. Zeitpunkt und Art der Umsetzung liegen in der Hand der Inklusionsstrategie, jedoch müssen Arbeitsprogramme und Leitanträge bereits beim kommenden Bundeskongress in einfacher Sprache verfügbar sein.
4. Sichtbarkeit und Willkommen heißen
Forderung: Für die Sichtbarkeit und das Willkommen heißen sollen alle Ebenen des Verbandes Materialen zum Thema zur Verfügung gestellt bekommen, welche zu einschlägigen Veranstaltungen mitgenommen werden können.
Vorschlag:: Wenn die GRÜNEN JUGEND ein Verband ist, der gegen Ableismus kämpft, sollte sie dies auch nach außen deutlich machen und Menschen mit Behinderungen sichtbar machen. Sie sollte Menschen mit Behinderungen zeigen: Hier werde ich angenommen, hier kann ich mich (zumindest) sicherer fühlen. Deshalb schlagen wir vor, dass auch Disability Pride Flaggen mit GJ Logo von der Bundesebene zur Verfügung gestellt werden sowie, dass Inhalte zum Thema Anti-Ableismus und Inklusion hinsichtlich Merch, Giveaways und einschlägigem Kampagnenmaterial eine Rolle spielen. .
5. Themenjahr Inklusion
Forderung: Es reicht nicht aus, nur unsere eigenen Barrieren abzubauen. Es muss auch unsere Aufgabe sein, unsere Mitglieder und die Gesellschaft zum Thema Ableismus zu sensibilisieren, zu schulen und politische Forderungen zu stellen. Deshalb fordern wir ein Themenjahr Inklusion bis spätestens 2030 der Grünen Jugend.
Vorschlag: In diesem Jahr könnten konkrete Kampagnen und Bildungsangebote zu Inklusion, Barrierefreiheit und Ableismus-Kritik stattfinden. Hier ist das Ziel, Barrieren sichtbar zu machen und Menschen mit Behinderung eine öffentliche Fläche zu bieten, um ihre Erfahrungen zu teilen. Bei der Erarbeitung sollten insbesondere die Perspektiven von Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden. Bis dahin sollte die Grüne Jugend sich eine Inklusionsstrategie gegeben haben, welche sich in der Umsetzung befindet. Dies soll einen sensiblen Umgang mit dem Thema sicherstellen. Das Themenjahr Inklusion sollte also nicht der Abschluss der Inklusionsstrategie sein, sondern eine breite Aktion innerhalb der Strategie sein.
Dieser Antrag soll keiner Entwicklung einer Strategie im Weg stehen, sondern einen ersten Anstoß geben, unseren Verband inklusiver zu machen. Die Punkte sollten bei der Entwicklung einer Strategie mitgedacht werden. Die genaue Gestaltung und Umsetzung liegt ganz deutlich innerhalb der zukünftigen Inklusionsstrategie.
Die Vorschläge dieses Antrags stehen unter Vorbehalt einer Inklusionsstrategie der GRÜNEN JUGEND, welche im Verbandsjahr 2025/2026 erarbeitet werden soll. Allgemein wird festgehalten, dass der Fokus immer auf der Erarbeitung dieser Inklusionsstrategie liegt.
Abschließend verpflichten wir uns, Ableismus als strukturelles Problem innerhalb der Gesellschaft, aber auch innerhalb unseres Verbandes zu erkennen und aktiv dagegen zu arbeiten
Eine Version in leichter Sprache wird zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt.
Von Zeile 1 bis 71:
Menschen mit Behinderung (dies umfasst körperliche und kognitive Behinderung, chronische und psychische Erkrankungen und Neurodivergenzen)Neurodivergenzen und ist eine Selbstdefinition) machen einen großen Teil unserer Gesellschaft aus, dennoch werden wir immer wieder unsichtbar gehalten oder gemacht. Das wird auch durch ableistische politische Forderungen, wie in letzter Zeit auch die Forderungen nach Listen über psychisch erkrankte Personen, die deren Persönlichkeitsrechte beschneiden und Stigmatisierung vorantreiben, illustriert.
Häufig wird aufgezählt wofür wir stehen: Queerfeminismus, Klimagerechtigkeit, Antirassismus, Antifaschismus – Antiableismus sucht mensch in solchen Aufzählungen (wenn nicht in Einzelfällen von Menschen mit Behinderung selbst erkämpft) vergeblich.
Wir als Grüne Jugend erkennen an, dass auch unsere Strukturen ableistisch sind und Menschen mit Behinderungen von unserem Verbandsleben ausschließen.
Oft herrscht im Verband eine positive Grundhaltung, jedoch ist diese meist ein kurzes Lippenbekenntnis und kein Anstoß zur Veränderung und zu wahrer Inklusion. Wir nehmen wahr, dass Barrieren weiterhin bestehen und aktuell zu wenig Ansporn daran besteht, etwas zu verändern. Jedoch fordert Inklusion eine Veränderung unserer Verbandsstrukturen. Uns ist bewusst, dass dies ein langer Prozess ist. Dieser Antrag ist ein Schritt von vielen notwendigen und soll vor allem die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung gewährleisten. Dafür ist es notwendig, sich in der Breite des Verbandes mit den Themen auseinanderzusetzen. Wir fordern, dass die Grüne Jugend folgende Themen in einem zukünftigen Prozess mit bedenkt:
1. Sichtbarkeit von Barrieren
Forderung: Wir fordern, dass sich mit den Barrieren auf unseren Veranstaltungen und in unserer Arbeit beschäftigt wird .
Vorschlag: Denkbar ist, dass Barrieren zukünftig klar benannt werden können, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, selbst einschätzen zu können, ob sie an der Veranstaltung teilnehmen können, auf welche Barrieren sie sich einstellen müssen und welche Unterstützung sie benötigen.Dabei kann ein Punktesystem helfen, bei dem Barrieren (z.B. Mobilität, Ernährung, Staubbelastung, Schlafsituation, Lautstärke und Personenmenge) benannt und eingeordnet werden. Die tatsächliche Umsetzung und Gestaltung soll jedoch erst im Inklusionsstrategieprozess im Verbandsjahr 2026 erarbeitet werden.
2. Bildungsarbeit
Forderung: Bildungsarbeit soll einen Teil des Prozesses ausmachen, da so die Breite des Verbandes erreicht wird. So kann auch ein Bewusstsein für das Thema bei Nichtbetroffenen geschaffen werden. Wichtig ist, durch Bildungsarbeit eigene ableistische Gedanken und Verhalten reflektieren zu können und zu lernen, wie man die Gesellschaft und die GRÜNEN JUGEND zu einem anti-ableistischen Ort machen kann. Die Bildungsarbeit soll gleichzeitig immer auch insbesondere thematisieren, dass Ableismus tief und strukturell in unserem Gesellschaftssystem verankert ist. Dieses Bewusstsein ist nötig, um sichererer Räume für Betroffene zu schaffen.
Vorschlag: Wir wünschen uns, dass ein Grundlagenworkshop “Inklusion” bereitgestellt wird. Hier kann über Ableismus, Barrieren und Behinderungen aufgeklärt werden. Unsere Mitglieder können so sensible Sprache lernen und darin geschult werden, Barrieren zu erkennen.
3. Einfache Sprache
Forderung: Wir fordern, dass GJ Anträge und Bewerbungen auch in einfacher Sprache zur Verfügung gestellt werden müssen. Dies führt zu mehr Beteiligungsmöglichkeit, sowie einer Auseinandersetzung mit einfacher Sprache und Sichtbarkeit für diese Barrieren. Zeitpunkt und Art der Umsetzung liegen in der Hand der Inklusionsstrategie, jedoch müssen Arbeitsprogramme und Leitanträge bereits beim kommenden Bundeskongress in einfacher Sprache verfügbar sein.
Vorschlag: In der Erarbeitung der Inklusionsstrategie soll überprüft werden wie eine auditive Bereitstellung von Bewerbungen und Anträgen möglich gemacht werden kann. Infomaterial in einfacher Sprache wäre auch wünschenswert.
4. Sichtbarkeit und Willkommen heißen
Forderung: Für die Sichtbarkeit und das Willkommen heißen sollen alle Ebenen des Verbandes Materialen zum Thema zur Verfügung gestellt bekommen, welche zu einschlägigen Veranstaltungen mitgenommen werden können.
Vorschlag:: Wenn die GRÜNEN JUGEND ein Verband ist, der gegen Ableismus kämpft, sollte sie dies auch nach außen deutlich machen und Menschen mit Behinderungen sichtbar machen. Sie sollte Menschen mit Behinderungen zeigen: Hier werde ich angenommen, hier kann ich mich (zumindest) sicherer fühlen. Deshalb schlagen wir vor, dass auch Disability Pride Flaggen mit GJ Logo von der Bundesebene zur Verfügung gestellt werden sowie, dass Inhalte zum Thema Anti-Ableismus und Inklusion hinsichtlich Merch, Giveaways und einschlägigem Kampagnenmaterial eine Rolle spielen. Wir wünschen uns dass die Inklusionsstrategie sich damit beschäftigt wie Menschen mit Behinderungen empowert werden können, außerdem soll es mehr Vernetzungsmöglichkeiten geben.
5. Themenjahr Inklusion
Forderung: Es reicht nicht aus, nur unsere eigenen Barrieren abzubauen. Es muss auch unsere Aufgabe sein, unsere Mitglieder und die Gesellschaft zum Thema Ableismus zu sensibilisieren, zu schulen und politische Forderungen zu stellen. Deshalb fordern wir ein Themenjahr Inklusion bis spätestens 2030 der Grünen Jugend.
Vorschlag: In diesem Jahr könnten konkrete Kampagnen und Bildungsangebote zu Inklusion, Barrierefreiheit und Ableismus-Kritik stattfinden. Hier ist das Ziel, Barrieren sichtbar zu machen und Menschen mit Behinderung eine öffentliche Fläche zu bieten, um ihre Erfahrungen zu teilen. Bei der Erarbeitung sollten insbesondere die Perspektiven von Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden. Bis dahin sollte die Grüne Jugend sich eine Inklusionsstrategie gegeben haben, welche sich in der Umsetzung befindet. Dies soll einen sensiblen Umgang mit dem Thema sicherstellen. Das Themenjahr Inklusion sollte also nicht der Abschluss der Inklusionsstrategie sein, sondern eine breite Aktion innerhalb der Strategie sein.
Der Bundesvorstand wird beauftragt, in seinem Entwurf für das Arbeitsprogramm für das Verbandsjahr 2025/2026 die Einrichtung eines Inklusionsteams auf Bundesebene vorzuschlagen. Dieses soll zusammen mit dem Bundesvorstand und dem gesamten Verband eine Inklusionsstrategie erarbeiten und so eine Grundlage für zukünftiges inklusives Handeln schaffen.
Dieser Antrag soll keiner Entwicklung einer Strategie im Weg stehen, sondern einen ersten Anstoß geben, unseren Verband inklusiver zu machen. Die Punkte sollten bei der Entwicklung einer Strategie mitgedacht werden. Die genaue Gestaltung und Umsetzung liegt ganz deutlich innerhalb der zukünftigen Inklusionsstrategie.
Die Vorschläge dieses Antrags stehen unter Vorbehalt einer Inklusionsstrategie der GRÜNEN JUGEND, welche im Verbandsjahr 2025/2026 erarbeitet werden soll. Allgemein wird festgehalten, dass der Fokus immer auf der Erarbeitung dieser Inklusionsstrategie liegt.
Abschließend verpflichten wir uns, Ableismus als strukturelles Problem innerhalb der Gesellschaft, aber auch innerhalb unseres Verbandes zu erkennen und aktiv dagegen zu arbeiten
Eine Version in leichter Sprache wird zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt.
Häufig wird aufgezählt wofür wir stehen: Queerfeminismus, Klimagerechtigkeit, Antirasismus, Antifaschismus – Antiableismus sucht mensch in solchen Aufzählungen (wenn nicht in Einzelfällen von Menschen mit Behinderung selbst erkämpft) vergeblich.
Wir als Grüne Jugend erkennen an, dass auch unsere Strukturen ableistisch sind und Menschen mit Behinderungen von unseren Veranstaltungen ausschließen.
Oft herrscht im Verband eine positive Grundhaltung, jedoch ist diese meist ein kurzes Lippenbekenntnis und kein Anstoß zur Veränderung und zu wahrer Inklusion. Wir nehmen wahr, dass Barrieren weiterhin bestehen und aktuell kein Ansporn daran besteht etwas zu verändern. Dies möchten wir mit diesem Antrag ändern. Denn Inklusion fordert eine Veränderung unserer Verbandsstrukturen. Uns ist bewusst, dass dies ein langer Prozess ist. Dieser Antrag hier ist der erste Schritt von vielen notwendigen und soll vorallem erst einmal die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung gewährleisten. Wir verpflichten uns, Ableismus als strukturelles Problem innerhalb der Gesellschaft, aber auch innerhalb unseres Verbandes zu erkennen und aktiv dagegen zu arbeiten – durch Aufklärung, bewusste Sprache, Empowerment, interne Sensibilisierung und aktive Veränderung.
Wir fordern, dass die Grüne Jugend sich auf folgende Weise gezielt für größere Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung einsetzt:
1. Sichtbarkeit von Barrieren
Wir als Grüne Jugend müssen unsere eigenen Strukturen reflektieren und überdenken. Dazu soll es langfristig eine Bundesstratgie geben, die dafür sorgt, dass wir aktiv Menschen mit Behinderung ansprechen und ihnen einen barriere- und diskriminierungsfreien Ort schaffen. Ein erster Schritt wäre dafür Barrieren einer Veranstalltung klar benennen zu können, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, selbst einschätzen zu können ob sie an der Veranstalltung teilnehmen können, auf welche Barrieren sie sich einstellen müssen und welche Unterstützung sie benötigen. Dafür fordern wir die Entwicklung eines Punktessystems. Dieses soll z.B. die Mobilität, Ernährung, Staubbelastung, Schlafsituation, Lautstärke und Personenmenge umfassen. Zudem soll dieses Punktessystem Personen helfen barriereärmere Orte zu wählen und Sensibilität für das Thema schaffen, sowohl bei Menschen mit, als auch bei Menschen ohne Behinderung. Bei der Entwicklung dieses Systems sollen vor allem Betroffene miteinbezogen werden. Das System ist wichtig, um langfristig Barrieren abzubauen, indem sensibilisiert wird und so Barrieren wahrgenommen und bedacht werden.
2. Bildungsarbeit
Das Bundesbildungsteam wird dazu aufgefordert, einen Grundlagenworkshop “Inklusion” zu entwickeln. Hier soll über Ableismus, Barrieren und Behinderungen aufgeklärt werden. Unsere Milglieder sollen sensible Sprache lernen und darin geschult werden Barrieren zu erkennen. Auch ist es wichtig eigene ableistische Gedanken und Verhalten reflektieren zu können und Fehler anzuerkennen.
3. Disability Pride Flaggen
Wo immer die Grüne Jugend auftaucht sind Pride Flaggen zu sehen, ein wundervolles Zeichen, denn Queere Menschen werden sichtbar gemacht und sehen sofort auch von außen: Hier werde ich angenommen, hier kann ich mich (zumindest) sicherer fühlen. Für diese Sichtbarkeit und dieses Willkommen heißen soll es normal werden, dass Kreisverbände, Landesverbände und der Bundesverband Disability Pride Flaggen besitzen und auf Veranstaltungen zeigen. Hierfür sollen auch Disability Pride Flaggen mit GJ Logo vom Bundesverband zur Verfügung gestellt werden und von allen genutzt werden. Denn auch Menschen mit Behinderung haben in der GJ einen Safer Space verdient. Zudem ist dies ein erstes öffentlich wirksames Symbol und kann ermöglichen, mit Externen ins Gespräch zu kommen und leistet so erste gesellschaftliche Aufklärungsarbeit.
4. Einfache Sprache
Wir forden, dass alle GJ Anträge und Bewerbungen auch in einfacher Sprache zur Verfügung gestellt werden müssen. Hierfür schlagen wir vor, ein Textfeld im Antragsgrün zu ergänzen, wie es in Mecklenburg Vorpommern bereits Praxis ist. Dies führt zu einer Auseinandersetzung mit einfacher Sprache, Sichtbarkeit für diese Barrieren und mehr Beteiligungsmöglichkeit.
5. Themenjahr Inklusion
Es reicht nicht aus, nur unsere eigenen Barrieren abzubauen. Es muss auch unsere Aufgabe sein, unsere Mitglieder und die Gesellschaft zum Thema Ableismus zu schulen und zu sensibilisieren. Deshalb fordern wir ein Themenjahr Inklusion bis spätstens 2030 der Grünen Jugend. Bis dahin muss die Grüne Jugend die Forderungen von Punkt 1-4 umgesetzt haben, um eigene Barrieren abzubauen und einen sensiblen Umgang mit dem Thema gefunden haben. In diesem Jahr organiseren wir konkrete Kampangen und Bildungsangebote zu Inklusion, Barrierefreiheit und Ableismus-Kritik. Hier ist das Ziel Barrieren sichtbar zu machen und Menschen mit Behinderung eine öffentliche Fläche zu bieten ihre Erfahrungen zu teilen. Bei der Erarbeitung werden insbesondere die Perspektiven von Menschen mit Behinderung berücksichtigt.
Wichtig: Das Jahr der Inklusion ist nicht der Abschluss unserer Inklusionsstrategie, sondern eine erste breite Aktion.
Einfache Sprache:
Menschen mit Behinderung gibt es viele. Dazu gehören Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung. Auch Menschen mit chronischen Krankheiten oder psychischen Erkrankungen. Und Menschen, die anders denken oder fühlen. Oft werden diese Menschen nicht gesehen. Sie werden übersehen. Wir von der Grünen Jugend wissen: Auch bei uns werden Menschen mit Behinderung übersehen.Sie können oft nicht an unseren Veranstaltungen teilnehmen. Das wollen wir ändern. Wir wollen Barrieren abbauen. Barrieren sind zum Beispiel Treppen für Menschen im Rollstuhl. Oder schwierige Texte für Menschen, die nicht gut lesen können. Wir wollen, dass alle Menschen teilnehmen können. Wir wollen, dass Menschen mit Behinderung mehr gesehen werden.
Darum fordern wir:
1. Sichtbarkeit von Barrieren
Wir müssen uns selbst kritisch anschauen. Wie können wir besser werden, dass Menschen mit Behinderung mitmachen können? Wir wollen eine Strategie entwickeln. Ein erster Schritt: Wir sagen klar, welche Barrieren es bei Veranstaltungen gibt. So können Menschen mit Behinderung selbst entscheiden, ob sie teilnehmen können. Wir wollen ein Punktesystem entwickeln. Das hilft zu verstehen, welche Barrieren es gibt. Zum Beispiel bei der Mobilität oder Ernährung. Wir wollen, dass Menschen mit Behinderung bei der Entwicklung helfen.
2. Bildungsarbeit
Das Bundes-bildungs-Team soll einen Workshop zu den Grundlagen Ableismus, Barrieren und Behinderung machen. Mitglieder der Grünen Jugend sollen eigene Handlungen hinterfragen. Es ist wichtig Fehler zu erkennen.
3. Disability Pride Flaggen
Wo die Grüne Jugend ist, sieht man oft Pride Flaggen. Das ist ein Zeichen: Hier sind alle willkommen, auch queere Menschen. Wir wollen, dass das auch für Menschen mit Behinderung so ist. Unsere Verbände sollen Disability Pride Flaggen haben. Und sie bei Veranstaltungen zeigen. Und es soll Disability Pride Flaggen gehen, auf denen Grüne Jugend steht. So fühlen sich auch Menschen mit Behinderung willkommen.
4. Einfache Sprache
Wir fordern, dass alle unsere Texte auch in einfacher Sprache geschrieben werden. Das macht es leichter zu verstehen. Wir wollen, dass alle Mitglieder lernen, einfache Sprache zu benutzen.
5. Themenjahr Inklusion
Wir wollen nicht nur selbst besser werden. Wir wollen auch anderen helfen zu verstehen, was Barrierefreiheit bedeutet. Wir fordern ein Themenjahr Inklusion bis spätestens 2030. In diesem Jahr wollen wir Aktionen und Bildungsangebote machen. Wir wollen, dass Barrieren sichtbarer werden. Und dass Menschen mit Behinderung ihre Erfahrungen teilen können. Bei der Planung sollen ihre Perspektiven besonders beachtet werden.
Antragstext
Menschen mit Behinderung (dies umfasst körperliche und kognitive Behinderung, chronische und psychische Erkrankungen und Neurodivergenzen und ist eine Selbstdefinition) machen einen großen Teil unserer Gesellschaft aus, dennoch werden wir immer wieder unsichtbar gehalten oder gemacht.
Häufig wird aufgezählt wofür wir stehen: Queerfeminismus, Klimagerechtigkeit, Antirassismus, Antifaschismus – Antiableismus sucht mensch in solchen Aufzählungen (wenn nicht in Einzelfällen von Menschen mit Behinderung selbst erkämpft) vergeblich.
Wir als Grüne Jugend erkennen an, dass auch unsere Strukturen ableistisch sind und Menschen mit Behinderungen von unserem Verbandsleben ausschließen.
Oft herrscht im Verband eine positive Grundhaltung, jedoch ist diese meist ein kurzes Lippenbekenntnis und kein Anstoß zur Veränderung und zu wahrer Inklusion. Wir nehmen wahr, dass Barrieren weiterhin bestehen und aktuell zu wenig Ansporn daran besteht, etwas zu verändern. Jedoch fordert Inklusion eine Veränderung unserer Verbandsstrukturen. Uns ist bewusst, dass dies ein langer Prozess ist. Dieser Antrag ist ein Schritt von vielen notwendigen und soll vor allem die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung gewährleisten. Dafür ist es notwendig, sich in der Breite des Verbandes mit den Themen auseinanderzusetzen. Wir fordern, dass die Grüne Jugend folgende Themen in einem zukünftigen Prozess mit bedenkt:
1. Sichtbarkeit von Barrieren
Forderung: Wir fordern, dass sich mit den Barrieren auf unseren Veranstaltungen und in unserer Arbeit beschäftigt wird .
Vorschlag: Denkbar ist, dass Barrieren zukünftig klar benannt werden können, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, selbst einschätzen zu können, ob sie an der Veranstaltung teilnehmen können, auf welche Barrieren sie sich einstellen müssen und welche Unterstützung sie benötigen.Dabei kann ein Punktesystem helfen, bei dem Barrieren (z.B. Mobilität, Ernährung, Staubbelastung, Schlafsituation, Lautstärke und Personenmenge) benannt und eingeordnet werden. Die tatsächliche Umsetzung und Gestaltung soll jedoch erst im Inklusionsstrategieprozess im Verbandsjahr 2026 erarbeitet werden.
2. Bildungsarbeit
Forderung: Bildungsarbeit soll einen Teil des Prozesses ausmachen, da so die Breite des Verbandes erreicht wird. So kann auch ein Bewusstsein für das Thema bei Nichtbetroffenen geschaffen werden. Wichtig ist, durch Bildungsarbeit eigene ableistische Gedanken und Verhalten reflektieren zu können und zu lernen, wie man die Gesellschaft und die GRÜNEN JUGEND zu einem anti-ableistischen Ort machen kann. Die Bildungsarbeit soll gleichzeitig immer auch insbesondere thematisieren, dass Ableismus tief und strukturell in unserem Gesellschaftssystem verankert ist. Dieses Bewusstsein ist nötig, um sichererer Räume für Betroffene zu schaffen.
Vorschlag: Wir wünschen uns, dass ein Grundlagenworkshop “Inklusion” bereitgestellt wird. Hier kann über Ableismus, Barrieren und Behinderungen aufgeklärt werden. Unsere Mitglieder können so sensible Sprache lernen und darin geschult werden, Barrieren zu erkennen.
3. Einfache Sprache
Forderung: Wir fordern, dass GJ Anträge und Bewerbungen auch in einfacher Sprache zur Verfügung gestellt werden müssen. Dies führt zu mehr Beteiligungsmöglichkeit, sowie einer Auseinandersetzung mit einfacher Sprache und Sichtbarkeit für diese Barrieren. Zeitpunkt und Art der Umsetzung liegen in der Hand der Inklusionsstrategie, jedoch müssen Arbeitsprogramme und Leitanträge bereits beim kommenden Bundeskongress in einfacher Sprache verfügbar sein.
4. Sichtbarkeit und Willkommen heißen
Forderung: Für die Sichtbarkeit und das Willkommen heißen sollen alle Ebenen des Verbandes Materialen zum Thema zur Verfügung gestellt bekommen, welche zu einschlägigen Veranstaltungen mitgenommen werden können.
Vorschlag:: Wenn die GRÜNEN JUGEND ein Verband ist, der gegen Ableismus kämpft, sollte sie dies auch nach außen deutlich machen und Menschen mit Behinderungen sichtbar machen. Sie sollte Menschen mit Behinderungen zeigen: Hier werde ich angenommen, hier kann ich mich (zumindest) sicherer fühlen. Deshalb schlagen wir vor, dass auch Disability Pride Flaggen mit GJ Logo von der Bundesebene zur Verfügung gestellt werden sowie, dass Inhalte zum Thema Anti-Ableismus und Inklusion hinsichtlich Merch, Giveaways und einschlägigem Kampagnenmaterial eine Rolle spielen. .
5. Themenjahr Inklusion
Forderung: Es reicht nicht aus, nur unsere eigenen Barrieren abzubauen. Es muss auch unsere Aufgabe sein, unsere Mitglieder und die Gesellschaft zum Thema Ableismus zu sensibilisieren, zu schulen und politische Forderungen zu stellen. Deshalb fordern wir ein Themenjahr Inklusion bis spätestens 2030 der Grünen Jugend.
Vorschlag: In diesem Jahr könnten konkrete Kampagnen und Bildungsangebote zu Inklusion, Barrierefreiheit und Ableismus-Kritik stattfinden. Hier ist das Ziel, Barrieren sichtbar zu machen und Menschen mit Behinderung eine öffentliche Fläche zu bieten, um ihre Erfahrungen zu teilen. Bei der Erarbeitung sollten insbesondere die Perspektiven von Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden. Bis dahin sollte die Grüne Jugend sich eine Inklusionsstrategie gegeben haben, welche sich in der Umsetzung befindet. Dies soll einen sensiblen Umgang mit dem Thema sicherstellen. Das Themenjahr Inklusion sollte also nicht der Abschluss der Inklusionsstrategie sein, sondern eine breite Aktion innerhalb der Strategie sein.
Dieser Antrag soll keiner Entwicklung einer Strategie im Weg stehen, sondern einen ersten Anstoß geben, unseren Verband inklusiver zu machen. Die Punkte sollten bei der Entwicklung einer Strategie mitgedacht werden. Die genaue Gestaltung und Umsetzung liegt ganz deutlich innerhalb der zukünftigen Inklusionsstrategie.
Die Vorschläge dieses Antrags stehen unter Vorbehalt einer Inklusionsstrategie der GRÜNEN JUGEND, welche im Verbandsjahr 2025/2026 erarbeitet werden soll. Allgemein wird festgehalten, dass der Fokus immer auf der Erarbeitung dieser Inklusionsstrategie liegt.
Abschließend verpflichten wir uns, Ableismus als strukturelles Problem innerhalb der Gesellschaft, aber auch innerhalb unseres Verbandes zu erkennen und aktiv dagegen zu arbeiten
Eine Version in leichter Sprache wird zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt.