Veranstaltung: | 57. Bundeskongress |
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Tagesordnungspunkt: | 0.P-L Wahl der (Ersatz-)Delegierten zum Grünen Länderrat |
Antragsteller*in: | Berkay Gür |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.10.2023, 16:33 |
P-L-5: Berkay Gür, Ersatzdelegierter
Vorstellung
Ihr Lieben,
uns steht eine Partei gegenüber, die sich mit gut gemeinten Projekten der Regierungsverantwortung gestellt hat. Mehr Fortschritt wagen - so das Motto der Koalition. Nach zwei Jahren stellt sich heraus: Die Ampel-Koalition wird diesem Anspruch nicht gerecht. Das Versprechen materiellen Fortschritts hat die Partei den Menschen bereits mit der Agenda 2010 gemacht. Das Ergebnis sind Steuersenkungen für die oberen 1 Prozent, in Milliarden eingewickelte Konzerne oder Privatisierungsvorhaben damals wie heute. Die soziale Frage steht nicht im Mittelpunkt ihrer Politik.
Wirtschaftsliberale Klassenpolitik für die paar Konzernchefs und die Verfestigung von Armut haben jedoch immer schnell ihren Platz in der Arbeit der Regierungskoalition finden können. Aber immerhin denken Liberale in der Koalition, man könne Arme und Beschäftigte übers Ohr hauen und Klimaschutz machen, den keiner mit weniger Lohn mittragen kann. Jeder Mensch reagiert mit Widerstand, wenn der Gürtel irgendwann zu eng geschnallt ist.
Und vor allem sind die Menschen nicht naiv und erkennen schon auch, wenn der Staat die eigentlichen Profite der Inflationstreiber mit Subventionen finanziert. Wenn die übriggebliebenen Moneten im eigenen Familienhaushalt in den Sparhaushalt gehen, während andere sich in die Taschen wirtschaften, dann gibt es eben gesellschaftliche Unzufriedenheit. Wie wäre es, statt in Konzerne in die Lebensverhältnisse der Menschen zu investieren? Die derzeitige Politik ist geprägt von Belehrungen, Abwertungen und Widersprüchen gegenüber der Busfahrerin, die die Verkehrswende voranbringt, gegenüber dem Beschäftigten im Baugewerbe, der die Photovoltaikanlage anlegt und gegenüber dem Mechatroniker in der Mercedes-Produktionshalle der das E-Auto baut.
Weder wird sich der Mechatroniker das E-Auto leisten, sondern auf dem Gebrauchtwagenmarkt das günstigere Auto nehmen, weil der Bedarf an Personal in der Verkehrswende riesig ist und kein Bus um 5 Uhr im Randstadtteil fährt. Noch wird sich die Busfahrerin eine Wohnungsmiete mit Photovoltaikanlage leisten können, geschweige denn überhaupt eine Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsortes. Und der Beschäftigte im neuen und klimaneutralen Bauunternehmen kämpft wahrscheinlich erstmal um einen Tarifvertrag, den es noch nicht gibt. Wenn soziale Abfederung nicht an erster Stelle beim Klimaschutz steht, kann grüne Politik keinen Erfolg haben.
Als GRÜNE JUGEND zeigen wir in unserer alltäglichen Arbeit, wie solidarische Politik aussieht: Wir unterstützen die Gewerkschaftsjugenden dabei, den Massenstreik auf die Straße zu bringen. Als Jugendverband haben wir bereits wertvolle Vertrauensverhältnisse zur Gewerkschaftsjugend, zur Klimabewegung und anderen Akteuren, die mit Solidarität als Antwort auf die Krisen den politischen Unterschied machen. Mit dem Rückenwind gehen wir selbstbewusst in die Partei und machen deutlich, welche Missstände behoben werden müssen. Am Ende liegt es an uns, dem Mechatroniker, der Busfahrerin und dem Gewerkschafter im Baugewerbe zu zeigen, dass unsere Hebel in die Partei hinein auch eine Bedeutung für eine besseres Leben ihrer Kolleg*innen haben.
Ich würde mich freuen für die GRÜNE JUGEND im Länderrat von den Grünen ersatzdelegiert zu sein.
Solidarische Grüße
Berkay
Über mich
- 22 Jahre alt
- wohne in Hamburg
- studiere so gerade eben Jura
- mit Afrobeats auf deiner Feier gehört dir mein Herz
Politisches
- aktives Mitglied seit Mitte 2021
- Teilnehmer im Train-The-Trainers Programm
- Landessprecher GRÜNE JUGEND Hamburg
- Teil des Arbeitsbereiches Organizing
- vorher wichtigen Leuten über UNICEF erzählt, dass es armen (migrantisierten) Kindern und Jugendlichen in Krisen noch schlechter geht
- Ich bin Frau, Inter oder Trans und bewerbe mich auf die Plätze für Frauen, Inter und Trans (ja/nein):
- nein