Veranstaltung: | 57. Bundeskongress |
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Tagesordnungspunkt: | 0.P-D Wahl weitere Mitglieder des Arbeitsbereichs Debattenorte |
Antragsteller*in: | Andrea Kabasci |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 10.10.2023, 00:26 |
P-D-2: Andrea Kabasci
Vorstellung
Ihr Lieben,
Ohnmacht. Mit diesem Gefühl im Angesicht von Klimakrise und Ungerechtigkeit bin ich zur Grünen Jugend gekommen. In den fünf Jahren, die ich in diesem Verband mitwirke, habe ich diese politische Ohnmacht überwunden. Ich habe Analysen an die Hand bekommen, die mir helfen, die Krisen um mich herum einzuordnen, habe Mitstreiter*innen gefunden und habe mit vielen Menschen Analysen diskutiert und angewendet. Aber ich habe in diesen fünf Jahren auch miterlebt, wie sich unser Verband verändert hat. Wir sind immer weiter gewachsen, wir wollen professionell und schlagkräftiger agieren, aber mussten uns gleichzeitig schnell an Corona-Lockdowns anpassen und haben in dieser Zeit wenig Miteinander erlebt und diskutiert. Am Ende steht für mich jetzt das Gefühl, dass es Unterschiede im Selbstverständnis und in den Analysen zwischen unserer Basis und Menschen in Vorstands- und Verantwortungspositionen gibt.
Ich komme aus einem Kreisverband der regelmäßig als einziger eigene Anträge oder Änderungsanträge an die des Landesvorstandes gestellt hat – das ist ein guter Running Gag fürs Präsidium, aber am Ende unbefriedigend für beide Seiten. Daraus ist manchmal eine persönliche Ohnmacht für mich entstanden: in frustrierten Antragsdebatten bis spät in die Nacht oder bei Gegenreden gegen den Vorstand vor über 100 Mitgliedern, ohne ein Gefühl dafür zu haben, wie der Rest des Raumes, das gerade eigentlich sieht. Das zeigt beispielhaft, dass unsere Debattenorte nicht mehr an jeder Stelle gut funktionieren, denn unsere Debatte sollte uns bestärken und nicht ohnmächtig fühlen lassen.
Im Verband probieren wir immer wieder neue Formate aus, aber grundlegend haben wir unsere Strukturen nicht an den Wandel angepasst, den wir in den letzten Jahren durchlebt haben. Der Arbeitsbereich hat mit der Evaluation im vergangenen Jahr den Grundstein gelegt, auf dem wir jetzt weiter aufbauen wollen. Daran würde ich als neues Mitglied im Arbeitsbereich gerne anknüpfen und vor allem ein Augenmerk auf unsere Debattenorte in Verbindung mit unsere antirassistischen- und unserer Geschlechterstrategie legen. Zu oft habe ich erlebt, wie auch bei der Grünen Jugend die Workshopdebatte vor allem von männlichen Personen geführt wird oder migrantisierte Personen im Kreisverbandsplenum ihre Meldung doch zurückgezogen haben.
Ich würde mich sehr freuen, für euch im kommenden Jahr im Arbeitsbereich Debattenorte wirken zu dürfen. Lange war ich vor allem in meiner Ortsgruppe aktiv, über die Corona-Lockdowns hinweg und habe in den letzten zwei Jahren die Arbeit auf der Landesebene im Team und im Vorstand in Niedersachsen kennengelernt. All diese Erfahrungen möchte ich gerne in den Arbeitsbereich einbringen. Damit wir gemeinsam Formate finden, in die wir uns gerne, sicher und produktiv einbringen können; in denen wir sowohl strategische als auch inhaltliche Fragen diskutieren können und gemeinsame Lösungen finden. Damit die Grüne Jugend ein Ort bleibt, an dem junge Menschen ihre Ohnmacht überwinden können. Wenn ihr Fragen habt, dann schreibt mir sehr gerne!
Eure Andrea
Politisches
- Seit 2018 aktives Mitglied der GJ
- 2021/2022 Mitglied im Wahlkampfteam für die Landtagswahlen
- 2022/2023 Mitglied im Landesvorstand Niedersachsen
- Seit 2021 Mitglied im Stadtrat Lüneburg mit den Schwerpunkten Kultur- und Sozialpolitik
Über mich
- Fan von: Ottern, Kaffee & guten Romanen
- 24 Jahre
- Wohne aktuell in Lüneburg & Berlin
- Telegram: @AndreaKabasci; Instagram: andrea.kabasci
- Ich bin Frau, Inter oder Trans und bewerbe mich auf die Plätze für Frauen, Inter und Trans (ja/nein):
- ja