Veranstaltung: | 56. Bundeskongress |
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Tagesordnungspunkt: | R Rechenschaftsbericht Bundesvorstand |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | 56. Bundesmitgliederversammlung |
Beschlossen am: | 01.10.2022 |
Eingereicht: | 13.10.2022, 20:16 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Rechenschaftsbericht des Bundesvorstands 2021/2022
Text
2022 war für uns als GRÜNE JUGEND ein Jahr der Weiterentwicklung und des Wachstums, aber auch der ungekannten Herausforderungen. Als Jugendorganisation einer Regierungspartei beschäftigten wir uns intensiv mit unserer neuen Rolle. Als Verband mit vielen tausend neuen Mitgliedern intensivierten wir unsere Bildungsarbeit. Als Teil der Zivilgesellschaft waren wir schockiert angesichts des Angriffskrieges auf die Ukraine und haben uns dann schnell auf eine gänzlich neue Situation eingestellt.
Dabei war es umso wichtiger, schnell zu reagieren und auf Grundlage unserer politischen Analyse handlungsfähig zu bleiben. Diese Handlungsfähigkeit war, von der Ortsgruppe bis zum Bundesvorstand, immer wieder gefordert und konnte erfolgreich ausgebaut werden.
Bildungsarbeit
Der Frühjahrskongress 2022 fand unter dem Motto “Unter’m Asphalt, das Paradies” 2022 erneut digital statt. In verschiedenen Workshops, Vorträgen und Debatten haben wir uns intensiv mit dem Leben vor Ort beschäftigt und unser Verständnis davon geschärft, was die Probleme vor Ort mit großen politischen Entscheidungen zu tun haben. Dabei legte der Grundlagenworkshop der Trainer*innen des Train-the-Trainers-Programms das Fundament und ging der Frage nach ungerechten Eigentumsverhältnissen und der Entstehung des Privateigentums auf den Grund. Im Anschluss wurden verschiedene Aspekte des guten Lebens vor Ort in vielfältigen Workshops beleuchtet. Der Frühjahrskongress richtete sich sowohl an neu dazugekommene Mitglieder als auch an erfahrene Workshop-Besucher*innen. Im Rahmen des Workshopangebots haben wir deswegen eine Differenzierung zwischen einsteiger*innenfreundlichen Workshops und Fortgeschrittenenworkshops erprobt. Dieses Konzept sollte im nächsten Jahr weiter ausgearbeitet werden.
“Reform und Revolution?” Unter diesem Motto fand die Sommerakademie 2022 in NRW statt. Mit mehr als hundert Teilnehmer*innen war sie eine der größten Sommerakademien der GRÜNEN JUGEND. Neben den verschiedensten Bildungsformaten, die sich um die historische Auseinandersetzung mit Reformen und Revolutionen drehten und aktuelle revolutionäre Kämpfe in den Blick nahmen, lag der Fokus auch auf der tiefergehenden Debatte der Inhalte.
Eine Neuheit 2022 waren die drei Bildungscamps, die in Hamburg (Nord), NRW (West) und Mecklenburg-Vorpommern (Ost) stattfanden, letzteres dabei in Zusammenarbeit mit den Organisator*innen des Mitte-Ost-Kongresses. Die drei Bildungscamps wurden in enger Zusammenarbeit mit den gastgebenden Landesverbänden vorbereitet und gemeinsam finanziert. Durch sie konnten wir vielen eher neuen Mitgliedern einen grundlegenden Zugang zu den wichtigen Themen Klimakrise, Patriarchat und soziale Ungerechtigkeit vermitteln und eine linke Gesellschaftsanalyse miteinander entwickeln und diskutieren. Die drei Bildungscamps erreichten zusammen mehr als 200 Personen und trugen einen wertvollen Teil zu Austausch und Vernetzung im Verband bei. Aus dem Pilotprojekt Bildungscamps werden wir zukünftig viel für unsere Bildungsarbeit lernen können. Dabei ist gerade die Differenzierung zwischen grundlegender und fortgeschrittener Bildungsarbeit ein Projekt, dem wir uns verstärkt widmen werden müssen.
Neben den großen Bildungsveranstaltungen gab es 2022 auch wieder einige abendliche Zooms in der “...und jetzt?”-Reihe. Diese Reihe widmet sich jeweils einem aktuellen Thema, das mit einem Gast eingeordnet wird. Dieses Jahr war das vor allem der Angriffskrieg auf die Ukraine, dem wir uns aus verschiedenen Perspektiven widmeten, wie die geopolitischen Auswirkungen und die Situation der Geflüchteten aus der Ukraine. An den Veranstaltungen der “... und jetzt?”-Reihe nehmen stetig sehr viele Mitglieder teil.
Ein großer Baustein der Bildungsarbeit 2022 war die Unterstützung der Bildungsarbeit auf Landesebene. Trainer*innen des Train-the-Trainers-Programms und Mitglieder des Bundesvorstands waren auf fast jeder Landesmitgliederversammlung und haben insbesondere Treffen zwischen Landesvorständen und Ortsgruppenvorständen tatkräftig unterstützt. In diesem Baustein sehen wir auch für kommende Jahre großes Potential.
Auch unser Mitgliedermagazin über:morgen hat sich in diesem Jahr stark weiterentwickelt und zur verbandsinternen Bildungsarbeit beigetragen.
Das neue Design hat dazu viel beigetragen, genauso wie einige neue Rubriken, die auch in Zukunft fortgeführt werden sollen. Die erste Ausgabe, die zum Frühjahrskongress erschienen ist, hat sich in vielen verschiedenen Beiträgen dem guten Leben vor Ort gewidmet.
Die zweite Ausgabe, die zum Bundeskongress erscheinen wird, beschäftigt sich ausgiebig mit dem Thema Rassismus und ermöglicht so dem Verband sich tiefgehender mit dem Thema zu beschäftigen. Ein Workshopkonzept, das auf einem Grundlagenartikel dieser Ausgabe aufbaut, wird zum ersten Mal in der über:morgen enthalten sein. Somit können sich Ortsgruppen anhand des Konzepts in eigenen Aktiventreffen mit Grundlagen zu Rassismus beschäftigen.
Verbandsarbeit
Bund-Länder-Zusammenarbeit
Nach zwei Jahren des ausschließlich digitalen Austauschs konnten wir uns 2022 endlich wieder über ein ganzes Wochenende in Präsenztreffen. Der Fokus lag auf der Debatte der aktuellen politischen Lage und der Strategiefindung in den Bereichen Bildungsarbeit, Nachwuchsförderung und Ortsgruppenarbeit. In dieser Runde wurde außerdem ausgiebig über anstehende Verbandsentwicklungsprozesse wie die Kreisverbands-Reform diskutiert und zu konkreten Projekten, wie beispielsweise Landtagswahlkampagnen, Skillsharing betrieben. Neben dem Treffen in Präsenz gab es eine Vielzahl an digitalen Austauschräumen über den Stand der Verbandsentwicklung und Projekte für die kommenden Jahre.
Ortsgruppen
Zu Beginn des Jahres 2022 bekamen mehr als hundert Ortsgruppen (digitalen) Besuch vom Bundesvorstand, um über konkrete Projekte vor Ort zu diskutieren und die Grundlagen von Organizingansätzen miteinander zu erarbeiten. Sechs Ortsgruppen wurden daraufhin Teil des bundesweiten Organizing-Pilotprojekts, das sich, angeleitet und begleitet vom Arbeitsbereich Organizing, dem ÖPNV in der jeweiligen Stadt widmet. Der Arbeitsbereich entwickelt in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ortsgruppen die, auf die Situation vor Ort angepassten, Projekte (wie bspw. die Senkung der Ticketpreise oder die bessere Erreichbarkeit von städtischen Außenbezirken mit Bus und Bahn), begleitet die Ortsgruppen in der Umsetzung und bietet ihnen Wissen und Unterstützung in Form von digitalen Weiterbildungstreffen und einem großen Seminarwochenende an.
Im Laufe des Jahres gab es immer wieder Aktionen, die Ortsgruppen zu einem bestimmten Thema auf die Straße gebracht haben und stark dialogisch ausgerichtet waren. Dazu zählt insbesondere die Mitmachaktion zu dem 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr und der antirassistische Aktionstag.
Frauen, inter und trans Förderung
Ein Aspekt, auf den wir in den letzten beiden Jahren einen besonderen Fokus gelegt haben, sind Vernetzungsmöglichkeiten. Inter und trans Personen in der GRÜNEN JUGEND sollten so die Möglichkeit haben, sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam Analysen zu generieren. Aus diesem Grund fanden zu den großen GRÜNEN JUGEND Veranstaltungen immer auch Vernetzungstreffen für Menschen, die inter, trans und nicht-binär sind, statt. Zusätzlich gab es für diese Gruppe ein Vernetzungs- und Weiterbildungstreffen im September 2022.
Auch mit den Frauen-, inter-. trans- und genderpolitischen Sprecher*innen gab es regelmäßige Austauschrunden, in denen wir uns über die Lage in den einzelnen Ländern ausgetauscht haben, unsere Erfahrungen geteilt haben und gemeinsam über Frauen- und queerpolitische Themen diskutiert haben. Dabei war ein Schwerpunkt die Verknüpfung zu anderen Diskriminierungsformen wie Rassismus und der Umgang mit sexistischen Strukturen.
Ein Highlight des Jahres war das Treffen vor dem Frühjahrskongress für Frauen, inter und trans Personen. Hier haben sich eine Vielzahl an Frauen, inter und trans Personen ausgetauscht, gegenseitig empowert und voneinander gelernt. In diesen Empowerment-Räumen sehen wir auch für unsere zukünftige Arbeit großes Potential.
antirassistische Strategien
Im Bereich der antirassistischen Verbandsstrategien ist 2022 viel passiert. Im Anschluss an die erste Verbandsevaluation 2020 haben wir 2022 quantitativ durch eine große Umfrage im gesamten Verband und qualitativ durch Interviews mit Verantwortungsträger*innen und allen Landesvorständen unser Wissen über antirassistische Aspekte der Verbandsarbeit stark erweitert. Die Ergebnisse der Evaluation wurden im Sommer auf dem Länderrat durch den Arbeitsbereich antirassistische Strategien vorgestellt und diskutiert.
Bei verschiedenen Vernetzungstreffen vor großen Veranstaltungen haben migrantisierte Mitglieder Kontakte untereinander geknüpft und sich abseits der gemachten Diskriminierungserfahrung ausgetauscht und gegenseitig empowert. Diese Vernetzungstreffen erfahren stetig große Beliebtheit.
Der Arbeitsbereich antirassistische Strategien besuchte gemeinsam mit dem Bundesvorstand im Frühjahr mehrere Landesvorstände, um die Wissensvermittlung über antirassistische Verbandsarbeit zwischen den Ebenen zu verstärken und Analysen sowie best-practices weiterzugeben.
Höhepunkt im Jahr bildete das Förderwochenende im Spätsommer, bei dem an vier Tagen migrantisierte Verantwortungsträger*innen zusammenkamen und miteinander bei verschiedenen Workshops ihr inhaltliches und methodisches Wissen vertiefen konnten. Dabei stand, neben der Wissensvermittlung über linke Theorie, der soziale Aspekt und das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Durch ein Bezugsgruppenkonzept konnte das erfolgreich umgesetzt werden.
Aufbauend auf der Evaluation und den gemachten Erfahrungen mit Förder- und Empowermentmaßnahmen sowie dem Austausch mit den Landesverbänden wurde durch Arbeitsbereich und Bundesvorstand eine Strategie für die gesamte GRÜNE JUGEND entwickelt, die auf dem 56. Bundeskongress zur Abstimmung steht.
Förderung strukturschwache Gebiete
Um ein großer schlagkräftiger Verband zu werden, ist es uns ein besonderes Anliegen, Landesverbände mit schwierigen Voraussetzungen besonders zu fördern. Ein Fokus der Arbeit hat dabei auf der Förderung der Ostverbände, des Saarlandes, Rheinland-Pfalz und Bremen gelegen. Dafür wurde das Zukunftsträger*innenprogramm ins Leben gerufen. An drei Seminarwochenenden mit 15 Teilnehmer*innen aus diesen Landesverbänden wurden sowohl theoretische Grundlagen für erfolgreiche Grüne-Jugend-Arbeit, als auch praktische politische Skills für die Arbeit vor Ort angeboten. Das Programm hat das Ziel, Menschen auszubilden, die auch längerfristig in ihren Bundesländern aktiv sein wollen und vermehrt Verantwortung übernehmen wollen.
Zusätzlich dazu gibt es mit den Ost-Landesverbänden institutionalisierte Austauschrunden, um sich über Fragen und Problemstellungen zu beraten, die gerade für strukturschwächere Landesverbände relevant sind.
Als Bundesvorstand haben wir darüber hinaus besonderen Wert gelegt auf die individuelle Unterstützung von Landesvorständen, die vor besonderen Herausforderungen stehen und beispielsweise verstärkt Landesvorstandsklausuren begleitet.
Förderung junger Menschen
2022 fand erstmals eine Vernetzungsrunde für besonders junge Mitglieder (U18) und Schüler*innen statt. Auf Grundlage des Austauschs und Erfahrungen an verschiedenen Orten innerhalb der Grünen Jugend wurde ein Konzept zur Einbindung junger Menschen entwickelt. Einen besonderen Stellenwert haben dabei die Organisation von Veranstaltungen und der Abbau sozialer Codes.
Finanzen
Unsere Finanzen haben 2022 durch eine überraschend hohe Summe aus öffentlichen Geldern sowie einen größeren Zuschuss von Bündnis90/Die Grünen deutlich zugenommen. Das Geld floss vor Allem in den Ausbau des Zukunftsträger*innenprogramms zur Ausbildung von Verantwortungsträger*innen in strukturschwächeren Regionen, in das Förderwochenende für migrantisierte Menschen, das neue professionelle Design der über:morgen und die Professionalisierung unserer Pressearbeit durch hauptamtliche Strukturen. Unsere größte Ausgabe wird, neben Personalkosten, aber auch in diesem Jahr der Bundeskongress sein, der immer größere Summen in Anspruch nimmt.
Öffentlichkeitsarbeit und Social-Media
Dieses Jahr haben wir erstmalig die Teams für Social-Media und Grafik und Gestaltung zu einem Team zusammengefasst und damit ein achtköpfiges Team aus Expert*innen der knackigen Botschaften und schönen Gestaltung zur weiteren Professionalisierung unserer Social-Media-Arbeit sowie der kreativen Erprobung neuer Konzepte gebildet. Ein Schwerpunkt dabei lag auf dem Bespielen unseres TikTok-Kanals, der vor allem sehr junge Menschen erreicht, die noch nicht Teil der GRÜNEN JUGEND sind und sich gerade erst politisieren. Wir haben Aktionstage begleitet wie beispielsweise den antirassistischen Aktionstag und den feministischen Kampftag sowie Konzepte vorbereitet für verbandsweite Aktionen rund um das Sondervermögen für die Bundeswehr, die #spürbarmehr-Kampagne während der Koalitionsverhandlungen und den 01. Mai. Ein Fokus dabei lag immer darauf, den gesamten Verband in Kampagnen miteinzubeziehen, kreative Aktionsformen zu ermöglichen und in dialogischen Aktionen mit der Ortsbevölkerung in Kontakt zu kommen.
Unsere Pressearbeit hat durch unsere neue Rolle als Regierungsjugendorganisation einen großen Schub erlebt. Wir sind regelmäßig in großen Zeitungen und Radiosendern präsent und beeinflussen mit unseren Positionen die öffentliche Meinung. Seit Anfang des Jahres 2022 unterstützt uns dabei eine hauptamtliche Pressereferentin.
Internationales
Das Team für Internationales hat sich unter der Leitung des Internationalen Sekretärs verstärkt bilateralen Austauschprojekten gewidmet. So konnte 2022 endlich ein Präsenztreffen im Rahmen des European-Match-Programms zwischen der Grünen Jugend Berlin und der polnischen Grünen Jugend Ostra Zielen stattfinden. Außerdem wurde ein Austausch mit dem us-amerikanischen Sunrise Movement initiiert, um von ihrem Organizing-Ansatz und ihreren Strukturen zu lernen.
Gemeinsam mit dem Europaabgeordneten Michael Bloss wurde eine Fahrt in’s Europaparlament geplant, die den Themenschwerpunkt Erneuerbare Energien und Energieunabhängigkeit hat. Zum Frühjahrskongress gab es wie auch in den letzten Jahren eine internationale Kaffeerunde, in der vor allem die Themen Entwicklungszusammenarbeit und Unterstützung für die Ukraine im Fokus standen.
Highlight in diesem internationalen Jahr war die FYEG General Assembly & Spring Conference, die in Zusammenarbeit mit der Grünen Jugend Baden-Württemberg und der Grünen Jugend Karlsruhe in Deutschland gehostet wurde.
Bündnisarbeit
2022 war unsere Bündnisarbeit stark geprägt vom Krieg in der Ukraine und der aufkommenden sozialen Krise. Dabei haben uns sowohl langjährige Verbündete begleitet wie beispielsweise die Gewerkschaftsjugenden und Fridays for Future, wir waren aber auch Teil von neu gegründeten Initiativen und Bündnissen wie der genugistgenug-Kampagne und den Bündnissen zum 9€-Ticket. Ziel unserer Bündnisarbeit war es dabei immer, verschiedene Akteur*innen zu vereinen und gemeinsam an Schlagkraft zu gewinnen. Das Mittel unserer Bündnisarbeit war dabei teilweise die Online-Aktion (wie beispielsweise zusammen mit einem Sozialbündnis rund um den Paritätischen zum Thema 2. Entlastungspaket), vor allem aber dialogische Formate und Aktionstage (wie beispielsweise die vielfältigen Aktionen zum 9€-Ticket). Neben den großen Bündnissen und Kampagnen waren wir aber auch mit kleineren Aktionsbündnissen in engem Austausch, beispielsweise mit Schüler*innenbündnissen, die sich gegen den Krieg in der Ukraine positionierten.
Eine Konstante stellt unsere Verbindung zu den Jusos, der Linksjugend und der DGB-Jugend dar, mit denen wir, wie in den vergangenen Jahren, eine Video- und Fotoaktion zum feministischen Kampftag am 08. März auf die Beine stellten, dieses Jahr unter dem Motto “Who Cares? We (still) do!”, um die Streikenden im Sozial- und Erziehungsbereich sowie in der Pflege zu unterstützen und unsere gemeinsamen Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung und höheren Löhnen zum Ausdruck zu bringen.
Gemeinsam mit der Grünen Jugend Hamburg und der Grünen Jugend Schleswig-Holstein haben wir 2022 am Klimagerechtigkeits-Aktionscamp teilgenommen und uns gegen klimaschädliche Hochrisikotechnologie als Scheinlösung für Energieknappheit positioniert.
Neu für uns war in diesem Jahr der Austausch mit der Nord-Ost-Syrien-Vertretung, mit der wir gemeinsam laut waren gegen den Angriff des türkischen Militärs auf die kurdischen Gebiete. Gerade der Länderrat als Ort, an dem Menschen aus dem gesamten Verband zusammenkommen, konnte als Ort des Austauschs mit Bündnispartner*innen, weiter gestärkt werden.
Parteiarbeit
Eines unserer Tätigkeitsfelder war auch dieses Jahr die Parteiarbeit. Die Bundessprecher*innen nahmen weiter an Parteivorstands- und Fraktionssitzungen teil. Nach der Bundestagswahl 2021 sind 27 GRÜNE-JUGEND-Abgeordnete in den Bundestag eingezogen, mit denen wir weiterhin eng zusammenarbeiten. Zu Beginn des Verbandjahres haben wir uns zum Koalitionsvertrag positioniert und unsere Kritik in der Öffentlichkeit, aber auch in der Partei laut gemacht. Auch zum Sondervermögen für die Bundeswehr wurden wir aktiv: Mit einem Änderungsantrag auf dem Grünen Länderrat machten wir deutlich, dass die Debatte um die 100 Milliarden in der Partei noch nicht abgeschlossen war und positionierten uns dadurch auch nochmal deutlicher gegen Aufrüstung und für echte Sicherheit.
Wie auch in den letzten Jahren setzten wir viel Wert auf Vernetzung mit Verantwortungsträger*innen in der grünen Partei, die ihre Wurzeln in der GRÜNEN JUGEND haben. Ein Ort dafür war dieses Jahr die Zukunftswerkstatt Parteiarbeit, in der wir inhaltlich-strategisch über die politische Situation in Deutschland debattierten. In den Landesverbänden wurde die Vernetzung von kommunalpolitisch Aktiven weiter vorangetrieben.
Bundesgeschäftsstelle
Die Bundesgeschäftsstelle hat sich 2022 stetig entwickelt. Mittlerweile arbeiten sieben hauptamtlich Beschäftigte und zwei FSJler*innen für die GRÜNE JUGEND. In diesem Jahr konnte die BGS endlich ihre neuen Räumlichkeiten beziehen und kann jetzt gut ausgestattet die Veranstaltungsorganisation sowie Finanz- und Mitgliederverwaltung übernehmen und in der Pressearbeit unterstützen. Ein Schwerpunkt 2022 war, neben der Organisation der zahlreichen Präsenzveranstaltungen, vor allem der Bereich Datenschutz und Digitalisierung, in dem wir stark auf den Austausch und die Unterstützung der Landesgeschäftsstellen gesetzt haben.