Veranstaltung: | 56. Bundeskongress |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 0.P-E Wahl der (Ersatz-)Delegierten zum Kongress der EGP |
Antragsteller*in: | Emil Schenkyr |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.09.2022, 14:13 |
P-E 3: Emil Schenkyr (Bewerbung als Ersatzdelegierter für den EGP Kongress)
Vorstellung
Ihr Lieben,
Europa rutscht von einer Krise in die andere. Wir sehen uns mit einem russischen Angriffskrieg in Europa konfrontiert, eine soziale Krise baut sich immer weiter auf, und das alles vor dem Hintergrund der Klimakrise.
Europa, und allen voran die EU, bemüht sich um Lösungen. Doch die sie sind halbgar at best. Zu sehr werden Partikularinteressen von Großkonzernen berücksichtig, zu viel Raum nimmt das Ringen um Einstimmigkeit ein, zu groß ist der Einfluss von Autokraten.
Um die Krisen unserer Zeit angehen zu können – und es sind viele (!) – müssen wir in Europa zwei Dinge tun. Erstens müssen wir uns auf der Europäischen Ebene koordinieren und selbstbewusste Entscheidungen treffen. Zweitens müssen wir die Europäische Union so weiterentwickeln, dass sie handlungs- und entscheidungsfähig ist.
Der EGP Kongress in Kopenhagen stellt eine Möglichkeit dar, diese zwei Punkte ganz konkret aus Grüner Perspektive anzugehen. Das möchte ich für uns, für die Grüne Jugend tun.
Europa weiter denken
1952, vor 70 Jahren, haben wir in Europa die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl gegründet. Als Grundstein für vergleichsweise friedliche Jahrzehnte in Europa ein wichtiger Schritt für die Menschen auf diesem Kontinent – klar. Allerdings herrscht jetzt alles andere als Frieden auf unserem Kontinent. Wir können es drehen und wenden wie wir wollen, einen Automatismus für Frieden in Europa allein durch die Existenz der EU gibt es nicht. Dafür müssen wir kämpfen und dafür müssen wir die EU weiterentwickeln.
Zunächst einmal ist Europa sehr viel mehr als die EU. Das dürfen wir nicht vergessen. Ebenso wenig dürfen wir aber vergessen, dass die EU wachsen kann und, dass viele Europäische Staaten eine EU-Mitgliedschaft anstreben. Diese gilt es zu unterstützen und den Aufnahmeprozess stringent umzusetzen, von Montenegro über Nordmazedonien und Serbien bis hin zur Ukraine.
Gleichzeitig müssen wir die EU qualitativ weiterentwickeln. Als mächtiger Block sind ihre Entscheidungen von großer Relevanz für alle Menschen in Europa. Um aber handlungs- und entscheidungsfähig zu sein und sich nicht von Autokraten in den eigenen Reihen erpressen zu lassen muss die EU reformiert werden. Die Abkehr vom Einstimmigkeitsprinzip ist ein erster, wichtiger Schritt in diese Richtung. Sobald wir die EU so strukturell reformieren, können wir auch selbstbewusst für unsere Positionen kämpfen und diese nachhaltig umsetzen.
Positionen entwickeln für Europa 2024
Privilege check: Wir in Europa sind krass privilegiert. Aber heißt das, dass es allen in Europa gut geht? Dass jede*r Einzelne von uns sicher und selbstbestimmt leben kann? Nein.
In der Europa werden tagtäglich Menschenrechte verletzt, sei es an den Außengrenzen der EU, im Asylsystem, oder bei Protesten in Ungarn. Wir als linke, junggrüne Organisation stehen für soziale Gerechtigkeit und radikalen Klimaschutz. Es lohnt sich also, dass wir hier auf Europäischer Ebene Lösungen und Positionen entwickeln, die unsere Kernforderungen Wirklichkeit werden lassen. Denn die Krisen denen wir gegenüberstehen, die können wir nicht allein bewältigen.
2024 steht die nächste Europawahl an. Der EGP Kongress in Kopenhagen wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie wir als Europäische Grüne diese Wahl angehen werden, sei es strategisch, inhaltlich oder personell. Hier können wir als Grüne Jugend eine wichtige Rolle spielen. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen und der Federation of Young European Greens können wir – davon bin ich überzeugt – eine wichtige Rolle dabei spielen, dass wir uns für die Europawahl richtig aufstellen.
Ich bin aktuell vor allem auf der Europäischen Ebene und in der Federation of Young European Greens aktiv. Diese Erfahrung und meinen fachlichen Hintergrund in der Europapolitik möchte ich gerne nutzen, um unsere Arbeit als Grüne Jugend in die Europäischen Grünen zu tragen. Für unsere Vision eines gerechten, sozialen, antirassistischen und queerfeministischen Europas lohnt es sich zu kämpfen, ganz gleich auf welcher Ebene.
In der Delegation zum EGP Kongress ist die Anbindung an unsere Gremien und Entscheidungsträger*innen, sowie progressive Akteur*innen bei den Grünen wichtig. Ich freue mich, eng mit dem Bundesvorstand, dem Team Internationales, dem Fachforum Europa & Globales, der Deutschen Delegation, FYEG und unseren Europäischen Partnern zusammenzuarbeiten.
Falls ihr Fragen zu mir oder meiner Bewerbung habt, dann meldet euch gerne!
Bis bald auf dem BuKo, ich freue mich über eure Stimme.
Persönliches
- 26 Jahre alt
- Studium der Politikwissenschaften (Schwerpunkt Internationale Beziehungen) und European Studies in Heidelberg, Paris, Magdeburg und Nischni Nowgorod
- Weitere Auslandsaufenthalte in Belgien, Kasachstan und Malaysia
- Based in Heidelberg
- Arbeit bei Franziska Brantner
Politisches
- 2022 Mitglied im Orgateam des Projekts „The Politics of Mental Health” von FYEG
- 2021-2022 Co-Coordinator der Working Group “Democracy & Inclusion” von FYEG
- 2020-2021 Co-Sprecher im Projekt #engageEUrcouncil des Instituts für Europäische Politik (IEP Berlin)
- Seit 2020 aktives Mitglied der GJ Heidelberg
Sonstiges
- Ehrenamt (aka mein Leben vor der Politik): 9+ Jahre Engagement im internationalen Schüler*innenaustausch in diversen Positionen
Kontakt
- Instagram, Telegram @schenkyr
- Twitter @emilschenkyr
- Ich bin Frau, Inter oder Trans und bewerbe mich auf die Plätze für Frauen, Inter und Trans (ja/nein):
- nein