Änderungen von A-1 zu A-1-B
Ursprüngliche Version: | A-1 |
---|---|
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.10.2020, 00:48 |
Neue Version: | A-1-B |
---|---|
Status: | Beschluss |
Eingereicht: | 11.11.2020, 17:57 |
Titel
Antragstext
Von Zeile 1 bis 9:
Soziale Spaltung, Klimakrise, massenhaftes Artensterben, Krise unseres Gesundheitssystems und eine drohende Wirtschaftskrise: Wir befinden uns in einer Zeit der Krisen, was nicht erst durch die Corona-Pandemie gesellschaftlich sichtbarer und spürbarer wird. Marode Gesundheitssysteme, steigende Armut und keine Aussicht auf Verbesserung: Die gesellschaftlichen Konsequenzen von Marktlogik und Zwang zur Profitmaximierung zeigen sich so deutlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Und diese Krisenhaftigkeit ist kein Zufall: Krisen wohnen unserem System inne und sind ein Wesensmerkmal des Kapitalismus.
Soziale Spaltung, Klimakrise, massenhaftes Artensterben, Krise unseres Gesundheitssystems und eine drohende Wirtschaftskrise: Wir befinden uns in einer Zeit der Krisen, was nicht erst durch die Corona-Pandemie gesellschaftlich sichtbarer und spürbarer wird. Marode Gesundheitssysteme, steigende Armut und keine Aussicht auf Verbesserung: Die gesellschaftlichen Konsequenzen von Marktlogik und Zwang zur Profitmaximierung zeigen sich so deutlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Und diese Krisenhaftigkeit ist kein Zufall: Krisen wohnen unserem System inne und sind ein Wesensmerkmal des Kapitalismus. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft auseinander. Während man auf
Von Zeile 11 bis 13:
Ärmsten der Gesellschaft außen vor. Wer vorher schon im Niedriglohnsektor gesteckt hat, rutscht spätestens mit dem Kurzarbeitergeld in Armut.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Armut ist mehr als das Unvermögen einzelner, sie ist systemisch: Eine
Von Zeile 22 bis 24:
nicht mal zu einem Leben in Würde reicht oder werden gleich durch Hartz IV in Armut gedrängt.[Zeilenumbruch] Am härtesten trifft es die, die noch nie eine Lobby hatten, beispielweise weil sie schon seit mehreren Generationen in Hartz IV leben oder für ein Taschengeld weit unter dem Mindestlohn in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten müssen. Diese Verhältnisse sind nicht durch Zufall so entstanden. Die knapp 1,5
Von Zeile 26 bis 27 einfügen:
gearbeitet oder irgendwie Glück gehabt. Kapitalismus baut darauf auf, dass es Menschen gibt, die besitzen, und andere, die dafür arbeiten müssen.
Von Zeile 34 bis 40:
kratzen immer noch nur an der Oberfläche, statt ihre Ursachen an der Wurzel zu packen. Diese Krisen lassen Risse im Status Quo entstehen. An ihnen wird klar: was wir brauchen, sind grundlegend neue Maßstäbe und Regeln, nach denen unsere Gesellschaft organsiert ist. Wir wollen mit systemischen Lösungen an diesen Krisen ansetzen, um den Politikwechsel zu schaffen.
Diese Krisen lassen Risse im Status Quo entstehen. An ihnen wird klar: was wir brauchen, sind grundlegend neue Maßstäbe und Regeln, nach denen unsere Gesellschaft organsiert ist. Wir wollen mit systemischen Lösungen an diesen Krisen ansetzen, um den Politikwechsel zu schaffen.
Das Gute Leben für alle!
Das Gute Leben für alle!
Von Zeile 42 bis 46:
meiste Profit generiert werden kann, sondern daran, welche Bedürfnisse eine Gesellschaft hat.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Um bedürfnisorientiert zu Wirtschaften müssen wir uns deswegen von Profit- und Wachstumszwängen lösen.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Was wir dafür brauchen, ist ein radikaler Wandel der Art und Weise, wie unsere
Von Zeile 61 bis 62 einfügen:
die allen Menschen Mitbestimmung ermöglicht und eine radikale Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums.
Von Zeile 66 bis 68:
Aneignung von Ressourcen und die Versklavung von Menschen in Zeiten des Kolonialismus.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Ausgrenzung und Ungerechtigkeit ermöglichen auch heute, dass das System erhalten
Von Zeile 77 bis 87:
Schritte des Aufbruchs
Schritte des Aufbruchs
Arbeitskämpfe sind zentral für die Ausgestaltung unseres Zusammenlebens.
Gerade entscheiden nur wenige Menschen darüber, wie unsere Arbeit organisiert ist. Das wollen wir nicht länger hinnehmen: Zeit, Arbeit zu demokratisieren!
Arbeitskämpfe sind zentral für die Ausgestaltung unseres Zusammenlebens. Gerade entscheiden nur wenige Menschen darüber, wie unsere Arbeit organisiert ist. Das wollen wir nicht länger hinnehmen: Zeit, Arbeit zu demokratisieren! Deswegen fordern wir eine Arbeitszeitverkürzung auf 20 Stunden bei vollem Lohnausgleich!! So realisieren wir eine stärkere Beteiligung der Arbeiter*innen am erwirtschafteten Profit und machen gleichzeitig den Weg frei für ein neues Verhältnis zu Arbeit:[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Wir schaffen Zeit für Engagement, Bildung, Beziehungen und für einen selbst.
Arbeitszeitverkürzung ist feministisch!
Arbeitszeitverkürzung ist feministisch!
Von Zeile 97 bis 112:
welches vernachlässigt wird, solange wird Arbeit nicht dem Wohle der Gesellschaft dienen.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Arbeit zu demokratisieren heißt auch, dass wir entscheiden wollen, für was wir arbeiten und was wir produzieren. Demokratische Strukturen müssen in der Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen, die “unsichtbare Hand des Marktes” ist nicht nur undemokratisch, sie löst unsere Krisen nicht, sondern löst sie aus. Unternehmen müssen für die Menschen da sein und sollten dementsprechend auch von ihnen gestaltet werden. Wir fordern als ersten Schritt mindestens 50 Prozent der Plätze in Aufsichtsräten und Vorständen von Unternehmen durch Arbeiter*innen zu besetzen. Langfristig ist unser Ziel, dass keine Profite mehr auf Kosten der Arbeiter*innen und der Gesellschaft gemacht werden können.
Demokratische Strukturen müssen in der Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen, die “unsichtbare Hand des Marktes” ist nicht nur undemokratisch, sie löst unsere Krisen nicht, sondern löst sie aus. Unternehmen müssen für die Menschen da sein und sollten dementsprechend auch von ihnen gestaltet werden.
Wir fordern als ersten Schritt mindestens 50 Prozent der Plätze in Aufsichtsräten und Vorständen von Unternehmen durch Arbeiter*innen zu besetzen. Langfristig ist unser Ziel, dass keine Profite mehr auf Kosten der Arbeiter*innen gemacht werden können.
Wir wollen eine Wirtschaft, in welcher soziale, ökologische, demokratische und inklusive Maßstäbe das Handeln der wirtschaftlichen Akteure bestimmen. Ein Schritt um diese Vision zu ermöglichen ist ein politischer Rahmen, der diese fördert. Kein Unternehmen soll sich zwischen guten Löhnen und Umweltschutz entscheiden müssen. Unternehmen die nach diesen Maßstäben handeln, sollten Vorteile im Bezug auf Steuern und Zölle sowie bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Krediten zugestanden werden, während Unternehmen, welche abweichend dieser Maßstäbe handeln, durch dieses Anreizsystem in eine andere Richtung gelenkt werden sollen.
Unternehmen gehören in die Händer derer, die in ihnen arbeiten.Unternehmen, die die Grundversorgung mit Wohnraum, Gesundheit, Mobilität und Energie sicherstellen, müssen vergesellschaftet und damit aus der Gewinnlogik soweit möglich herausgenommen werden.
Unternehmen gehören in die Händer derer, die in ihnen arbeiten.
Von Zeile 116 bis 121:
Umbau des Steuersystems in Angriff nimmt. Unser Augenmerk muss auf der Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums liegen. Neben einer Erbschaftssteuer von 100% mit einem Freibetrag von 1 Million Euro, ist auch eine progressive Vermögenssteuer, sowie eine progressive Finanztransaktionssteuer von Nöten. Damit legen wir den Grundstein für eine wahrhaft soziale Daseinsfürsorge für alle.Neben einer progressiven Vermögenssteuer, sowie einer progressiven Finanztransaktionssteuer ist auch eine Reform der Erbschaftssteuer von Nöten. Wir stehen für eine gestaffelte und deutlich verschärfte Erbschaftssteuer, die auf dem familiären Verhältnis und dem bisherigen Reichtum der Erb*innen basiert. Ab einer Millionen Euro kann eine Erbschaftssteuer von bis zu 100% erhoben werden. Unternehmen oder Unternehmensanteile, die unter diesen Bedingungen nicht vererbt werden können, werden in die Hände der Allgemeinheit oder der Belegschaft übergeben. Damit legen wir den Grundstein für eine wahrhaft soziale Daseinsfürsorge für alle und verhindern die überproportionale Machtausübung durch wenige reiche Individuen.
Von Zeile 148 bis 150 einfügen:
die globale Ausbeutung von Mensch und Natur fordern wir ein konsequentes Lieferkettengesetz für die Europäische Union. Zudem muss ein poltischer Rahmen geschaffen werden, in dem Firmen Verantwortung, beispielsweise für soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz, übernehmen müssen. Unser Ziel aber muss eine globale Wirtschaft sein, in der Ausbeutung und Klimazerstörung der Vergangenheit
Von Zeile 152 bis 170:
Gemeinsam in ein neues Morgen
Gemeinsam in ein neues Morgen
In den letzten Jahrzehnten war die politische Debatte geprägt von Systemerhalt und Stillstand. Systemkritik wurde und wird teilweise immer noch als Tabu behandelt. Wer dafür einstand, für eine andere Art des Wirtschaftens zu kämpfen, wurde als Antidemokrat*in bezeichnet und an den Verfassungsschutz verwiesen.
Die Gleichsetzung von profitmaximierender Wirtschaftsweise und Demokratie dient so schon lange dazu, Debatten rund um die kapitalistische Gesellschaftsordnung und Systemfragen zu verhindern und sorgt dafür, dass der gesellschaftliche Diskurs entpolitisiert wird. Während die Gesellschaft immer liberaler wurde, wurden trotzdem Kämpfe rund um eine gerechtere Gesellschaft, gleichere Verteilung des Reichtums und bessere Arbeitsverhältnisse immer wieder verloren wurden.
In den letzten Jahrzehnten war die politische Debatte geprägt von Systemerhalt und Stillstand. Systemkritik wurde und wird teilweise immer noch als Tabu behandelt. Wer dafür einstand, für eine andere Art des Wirtschaftens zu kämpfen, wurde als Antidemokrat*in bezeichnet und an den Verfassungsschutz verwiesen. Die Gleichsetzung von profitmaximierender Wirtschaftsweise und Demokratie dient so schon lange dazu, Debatten rund um die kapitalistische Gesellschaftsordnung und Systemfragen zu verhindern und sorgt dafür, dass der gesellschaftliche Diskurs entpolitisiert wird. Während die Gesellschaft immer liberaler wurde, wurden trotzdem Kämpfe für eine gerechtere Gesellschaft, insbesondere auch im globalen Kontext, eine gleichere Verteilung des Reichtums sowie für bessere Arbeitsverhältnisse in vielen Bereichen immer wieder verloren. Dabei ist es genau das Gegenteil: Es ist nicht demokratisch, dass uns als Gesellschaft ein Zugriff auf die grundlegendsten Bereiche unseres Zusammenlebens verwehrt bleibt: Produktions-, Wirtschafts- und Arbeitsverhältnisse.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Doch immer mehr Menschen begehren auf und wollen nicht weiter hinnehmen, dass eine Politik gemacht wird, die den Interessen der Vielen entgegensteht. In den letzten Jahren haben wir erlebt[Leerzeichen], wie sich breite gesellschaftliche Bündnisse bildeten, die auf der Straße gegen den Status Quo mobilisierten, sei es Fridays
Von Zeile 174 bis 189:
die Schwarze Null gefallen ist und wir haben gesehen, dass Politik handlungsfähig sein kann.[Zeilenumbruch][Leerzeichen]Schon lange haben wir nicht mehr so grundsätzlich darüber diskutiert, wie wir zusammenleben wollen, wie im letzten Jahr. Als GRÜNE JUGEND glauben wir, dass eine grundlegende Veränderung der Verhältnisse nicht nur möglich, sondern auch absolut notwendig ist. Deswegen verfolgen wir eine politische Praxis, die sowohl auf konkrete Verbesserung im Hier und Jetzt zielt und gleichzeitig einen Weg in eine Zukunft jenseits des Kapitalismus aufzeigt.
Als GRÜNE JUGEND glauben wir, dass eine grundlegende Veränderung der Verhältnisse nicht nur möglich, sondern auch absolut notwendig ist.
Deswegen verfolgen wir eine politische Praxis, die sowohl auf konkrete Verbesserung im Hier und Jetzt zielt und gleichzeitig einen Weg in eine Zukunft jenseits des Kapitalismus aufzeigt.
Wir erteilen jenen, die versuchen, den Status Quo zum Naturgesetz zu erklären, eine Absage und kämpfen für eine Welt, die sich an den Bedürfnissen der Vielen orientiert, statt an den Profiten Einzelner.
Wir erteilen jenen, die versuchen, den Status Quo zum Naturgesetz zu erklären, eine Absage und kämpfen für eine Welt, die sich an den Bedürfnissen der Vielen orientiert, statt an den Profiten Einzelner. Es kommt jetzt darauf an: Um für den Politikwechsel zu kämpfen, braucht es ein neues gesellschaftliches Bündnis und eine Organisierung linker und progressiver Kräfte. Der GRÜNEN JUGEND kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Als linker und progressiver Richtungsverband arbeiten wir im nächsten Jahr gemeinsam mit vielen anderen Akteur*innen daran,