Antrag: | Gesundheit statt Globuli! |
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Antragsteller*in: | Benjamin Hilliger |
Status: | Behandelt |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 01.04.2019, 23:59 |
V-1-043: Gesundheit statt Globuli!
Verfahrensvorschlag: Antragstext
Von Zeile 44 bis 46:
Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik, Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen, bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern. Darüber hinaus nutzen einige Homöopathie-Befürworter*innenantisemitische Argumentationsmuster.
Homöopathie erfreut sich als „Alternativmedizin“ in Deutschland großer
Beliebtheit. Diese verspricht ihren Anwender*innen in der Regel eine
wirkungsvolle, sanfte Therapie mit wenigen Nebenwirkungen.
Homöopathiker*innen glauben, man könne „Gleiches mit Gleichem bekämpfen“. Das
bedeutet konkret, dass etwa ein Stoff, der Kopfschmerzen verursacht, in
kleinster Dosierung gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden soll. Dafür wird der
Grundstoff stark verdünnt – die sogenannte Potenzierung. Die häufig verwendete
Potenzierung D-6 bedeutet beispielsweise, dass ein Teil des Grundstoffes auf
eine Million Teile des Verdünnungsmittels verteilt wurde. Homöopathische Mittel
werden so lange verdünnt, dass nicht mehr ein einziges Molekül des Grundstoffes
im späteren Mittel nachweisbar ist. Homöopathiker*innen behaupten aber, diese
seien im „Gedächtnis“ der Wassermoleküle weiter wirksam. Weder die Fähigkeit
eines „Gedächtnis“ der Wassermoleküle noch die generelle Wirksamkeit der
Homöopathika konnte jemals wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht handelt es sich bei den meisten Homöopathika bzw.
Globuli um Zuckerkügelchen oder Tropfen ohne jeglichen Wirkstoffgehalt. Das
größte Risiko an homöopathischer Behandlung liegt darin, dass Globuli häufig als
Ersatz für wirksame Therapien angewendet werden. Homöopathiker*innen preisen
ihre Produkte nicht selten als Möglichkeit zur Behandlung schwerster Krankheiten
an und gefährden damit das Leben ihrer Kund*innen. Dabei ist es besonders
problematisch, dass auch Ärzt*innen ihren Patient*innen zum Teil homöopathische
Mittel verschreiben, ohne die Patient*innen darüber aufzuklären, dass es sich
bei den Mitteln um Homöopathika ohne erwiesene Wirkung handelt. Auch
Apotheker*innen empfehlen ihren Kund*innen häufig ohne deren Wissen
homoöpathische Mittel. Durch diese Gleichsetzung mit Medikamenten wird
fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass es sich bei Homoöpathika ebenfalls
um wirksame Mittel handele. Da sich die Wirksamkeit von Homöopathika im Bereich
von Placebos bewegt, verhindert ihre unreflektierte Abgabe zudem einen ehrlichen
und wissenschaftlichen Umgang mit dem Placebo-Effekt.
Die aktuelle Vergütungspraxis homöopathischer Behandlungen überdeckt zudem
Schieflagen, welche in unserem Gesundheitssystem existieren. Homöopathische
Behandlungen werden auch deshalb gerne in Anspruch genommen, da sich
entsprechend tätige Ärzt*innen häufig mehr Zeit für einzelne Patient*innen
nehmen können als wissenschaftlich orientierte Ärzt*innen. Anstatt viel Geld für
Homöopathie auszugeben, sollten sich die Krankenkassen für die Förderung der
sprechenden Medizin im Rahmen der Vergütungsstruktur einsetzen.
Ein Argumentationsmuster vieler Homöopathiker*innen, mit dem sie Kund*innen für
ihre Methoden gewinnen wollen, ist die Diskreditierung von „Schulmedizin“.
Einzelpersonen und der gesamten Pharmaindustrie wird unterstellt, dass sie die
Wirkung von Globuli vor der Öffentlichkeit verbergen, um weiterhin Profite mit
„Schulmedizin“ zu machen. Das ist einerseits grotesk, da homöopathische Mittel
und Behandlungen häufig teurer sind als wirksame Medizin. Allein die Deutsche-
Homöopathie-Union macht jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro.
Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik,
Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen,
bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern. Darüber hinaus nutzen einige Homöopathie-Befürworter*innenantisemitische Argumentationsmuster.
Das wollen wir unter keinen Umständen mitfinanzieren. Homöopathie und andere
Formen pseudowissenschaftlicher Medizin genießen in Deutschland eine
Sonderstellung. Sie werden von vielen Kassen erstattet und dürfen Behauptungen
zu ihrer Wirksamkeit abgeben, ohne Beweise dafür zu erbringen. Dem stellen wir
uns als GRÜNE JUGEND klar entgegen. Für uns muss Medizin eine wissenschaftliche
Basis haben.
Wir fordern deshalb :
– Keine Erstattung nicht-evidenzbasierter Behandlungsmethoden durch
Krankenkassen
– Keine Sonderstellung für Homöopathika: Zulassung neuer Medikamente nur auf
wissenschaftlicher Basis
– Behauptungen zur Wirksamkeit von Medikamenten müssen wissenschaftlichen
Standards entsprechen und überprüft werden
- Klare Deklaration der Inhaltsstoffe homöopathischer Mittel und ihrer
Konzentration
- Kein Verkauf und Verschreiben homöopathischer Mittel ohne Aufklärung der
Patient*innen über die nicht-nachweisbare Wirksamkeit
- Erhöhte Aufklärung über Grundlagen medizinischer Forschung und
pseudowissenschaftlicher Behandlungen
- Bessere Vergütung sprechender Medizin in der (haus-)ärztlichen Versorgung
- Förderung der Forschung über einen ethischen Einsatz von Placebos in der
medizinischen Praxis
Denn nur so kann echter Patient*innenschutz aussehen!
Antragstext
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und Behandlungen häufig teurer sind als wirksame Medizin. Allein die Deutsche-Homöopathie-Union macht jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro. Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik, Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen, bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern.
Homöopathie erfreut sich als „Alternativmedizin“ in Deutschland großer
Beliebtheit. Diese verspricht ihren Anwender*innen in der Regel eine
wirkungsvolle, sanfte Therapie mit wenigen Nebenwirkungen.
Homöopathiker*innen glauben, man könne „Gleiches mit Gleichem bekämpfen“. Das
bedeutet konkret, dass etwa ein Stoff, der Kopfschmerzen verursacht, in
kleinster Dosierung gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden soll. Dafür wird der
Grundstoff stark verdünnt – die sogenannte Potenzierung. Die häufig verwendete
Potenzierung D-6 bedeutet beispielsweise, dass ein Teil des Grundstoffes auf
eine Million Teile des Verdünnungsmittels verteilt wurde. Homöopathische Mittel
werden so lange verdünnt, dass nicht mehr ein einziges Molekül des Grundstoffes
im späteren Mittel nachweisbar ist. Homöopathiker*innen behaupten aber, diese
seien im „Gedächtnis“ der Wassermoleküle weiter wirksam. Weder die Fähigkeit
eines „Gedächtnis“ der Wassermoleküle noch die generelle Wirksamkeit der
Homöopathika konnte jemals wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht handelt es sich bei den meisten Homöopathika bzw.
Globuli um Zuckerkügelchen oder Tropfen ohne jeglichen Wirkstoffgehalt. Das
größte Risiko an homöopathischer Behandlung liegt darin, dass Globuli häufig als
Ersatz für wirksame Therapien angewendet werden. Homöopathiker*innen preisen
ihre Produkte nicht selten als Möglichkeit zur Behandlung schwerster Krankheiten
an und gefährden damit das Leben ihrer Kund*innen. Dabei ist es besonders
problematisch, dass auch Ärzt*innen ihren Patient*innen zum Teil homöopathische
Mittel verschreiben, ohne die Patient*innen darüber aufzuklären, dass es sich
bei den Mitteln um Homöopathika ohne erwiesene Wirkung handelt. Auch
Apotheker*innen empfehlen ihren Kund*innen häufig ohne deren Wissen
homoöpathische Mittel. Durch diese Gleichsetzung mit Medikamenten wird
fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass es sich bei Homoöpathika ebenfalls
um wirksame Mittel handele. Da sich die Wirksamkeit von Homöopathika im Bereich
von Placebos bewegt, verhindert ihre unreflektierte Abgabe zudem einen ehrlichen
und wissenschaftlichen Umgang mit dem Placebo-Effekt.
Die aktuelle Vergütungspraxis homöopathischer Behandlungen überdeckt zudem
Schieflagen, welche in unserem Gesundheitssystem existieren. Homöopathische
Behandlungen werden auch deshalb gerne in Anspruch genommen, da sich
entsprechend tätige Ärzt*innen häufig mehr Zeit für einzelne Patient*innen
nehmen können als wissenschaftlich orientierte Ärzt*innen. Anstatt viel Geld für
Homöopathie auszugeben, sollten sich die Krankenkassen für die Förderung der
sprechenden Medizin im Rahmen der Vergütungsstruktur einsetzen.
Ein Argumentationsmuster vieler Homöopathiker*innen, mit dem sie Kund*innen für
ihre Methoden gewinnen wollen, ist die Diskreditierung von „Schulmedizin“.
Einzelpersonen und der gesamten Pharmaindustrie wird unterstellt, dass sie die
Wirkung von Globuli vor der Öffentlichkeit verbergen, um weiterhin Profite mit
„Schulmedizin“ zu machen. Das ist einerseits grotesk, da homöopathische Mittel
und Behandlungen häufig teurer sind als wirksame Medizin. Allein die Deutsche-
Homöopathie-Union macht jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro.
Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik,
Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen,
bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern.
Das wollen wir unter keinen Umständen mitfinanzieren. Homöopathie und andere
Formen pseudowissenschaftlicher Medizin genießen in Deutschland eine
Sonderstellung. Sie werden von vielen Kassen erstattet und dürfen Behauptungen
zu ihrer Wirksamkeit abgeben, ohne Beweise dafür zu erbringen. Dem stellen wir
uns als GRÜNE JUGEND klar entgegen. Für uns muss Medizin eine wissenschaftliche
Basis haben.
Wir fordern deshalb :
– Keine Erstattung nicht-evidenzbasierter Behandlungsmethoden durch
Krankenkassen
– Keine Sonderstellung für Homöopathika: Zulassung neuer Medikamente nur auf
wissenschaftlicher Basis
– Behauptungen zur Wirksamkeit von Medikamenten müssen wissenschaftlichen
Standards entsprechen und überprüft werden
- Klare Deklaration der Inhaltsstoffe homöopathischer Mittel und ihrer
Konzentration
- Kein Verkauf und Verschreiben homöopathischer Mittel ohne Aufklärung der
Patient*innen über die nicht-nachweisbare Wirksamkeit
- Erhöhte Aufklärung über Grundlagen medizinischer Forschung und
pseudowissenschaftlicher Behandlungen
- Bessere Vergütung sprechender Medizin in der (haus-)ärztlichen Versorgung
- Förderung der Forschung über einen ethischen Einsatz von Placebos in der
medizinischen Praxis
Denn nur so kann echter Patient*innenschutz aussehen!
Von Zeile 44 bis 46:
Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik, Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen, bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern. Darüber hinaus nutzen einige Homöopathie-Befürworter*innenantisemitische Argumentationsmuster.
Homöopathie erfreut sich als „Alternativmedizin“ in Deutschland großer
Beliebtheit. Diese verspricht ihren Anwender*innen in der Regel eine
wirkungsvolle, sanfte Therapie mit wenigen Nebenwirkungen.
Homöopathiker*innen glauben, man könne „Gleiches mit Gleichem bekämpfen“. Das
bedeutet konkret, dass etwa ein Stoff, der Kopfschmerzen verursacht, in
kleinster Dosierung gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden soll. Dafür wird der
Grundstoff stark verdünnt – die sogenannte Potenzierung. Die häufig verwendete
Potenzierung D-6 bedeutet beispielsweise, dass ein Teil des Grundstoffes auf
eine Million Teile des Verdünnungsmittels verteilt wurde. Homöopathische Mittel
werden so lange verdünnt, dass nicht mehr ein einziges Molekül des Grundstoffes
im späteren Mittel nachweisbar ist. Homöopathiker*innen behaupten aber, diese
seien im „Gedächtnis“ der Wassermoleküle weiter wirksam. Weder die Fähigkeit
eines „Gedächtnis“ der Wassermoleküle noch die generelle Wirksamkeit der
Homöopathika konnte jemals wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht handelt es sich bei den meisten Homöopathika bzw.
Globuli um Zuckerkügelchen oder Tropfen ohne jeglichen Wirkstoffgehalt. Das
größte Risiko an homöopathischer Behandlung liegt darin, dass Globuli häufig als
Ersatz für wirksame Therapien angewendet werden. Homöopathiker*innen preisen
ihre Produkte nicht selten als Möglichkeit zur Behandlung schwerster Krankheiten
an und gefährden damit das Leben ihrer Kund*innen. Dabei ist es besonders
problematisch, dass auch Ärzt*innen ihren Patient*innen zum Teil homöopathische
Mittel verschreiben, ohne die Patient*innen darüber aufzuklären, dass es sich
bei den Mitteln um Homöopathika ohne erwiesene Wirkung handelt. Auch
Apotheker*innen empfehlen ihren Kund*innen häufig ohne deren Wissen
homoöpathische Mittel. Durch diese Gleichsetzung mit Medikamenten wird
fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass es sich bei Homoöpathika ebenfalls
um wirksame Mittel handele. Da sich die Wirksamkeit von Homöopathika im Bereich
von Placebos bewegt, verhindert ihre unreflektierte Abgabe zudem einen ehrlichen
und wissenschaftlichen Umgang mit dem Placebo-Effekt.
Die aktuelle Vergütungspraxis homöopathischer Behandlungen überdeckt zudem
Schieflagen, welche in unserem Gesundheitssystem existieren. Homöopathische
Behandlungen werden auch deshalb gerne in Anspruch genommen, da sich
entsprechend tätige Ärzt*innen häufig mehr Zeit für einzelne Patient*innen
nehmen können als wissenschaftlich orientierte Ärzt*innen. Anstatt viel Geld für
Homöopathie auszugeben, sollten sich die Krankenkassen für die Förderung der
sprechenden Medizin im Rahmen der Vergütungsstruktur einsetzen.
Ein Argumentationsmuster vieler Homöopathiker*innen, mit dem sie Kund*innen für
ihre Methoden gewinnen wollen, ist die Diskreditierung von „Schulmedizin“.
Einzelpersonen und der gesamten Pharmaindustrie wird unterstellt, dass sie die
Wirkung von Globuli vor der Öffentlichkeit verbergen, um weiterhin Profite mit
„Schulmedizin“ zu machen. Das ist einerseits grotesk, da homöopathische Mittel
und Behandlungen häufig teurer sind als wirksame Medizin. Allein die Deutsche-
Homöopathie-Union macht jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro.
Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik,
Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen, . Darüber hinaus nutzen einige Homöopathie-Befürworter*innenantisemitische Argumentationsmuster.
bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern
Das wollen wir unter keinen Umständen mitfinanzieren. Homöopathie und andere
Formen pseudowissenschaftlicher Medizin genießen in Deutschland eine
Sonderstellung. Sie werden von vielen Kassen erstattet und dürfen Behauptungen
zu ihrer Wirksamkeit abgeben, ohne Beweise dafür zu erbringen. Dem stellen wir
uns als GRÜNE JUGEND klar entgegen. Für uns muss Medizin eine wissenschaftliche
Basis haben.
Wir fordern deshalb :
– Keine Erstattung nicht-evidenzbasierter Behandlungsmethoden durch
Krankenkassen
– Keine Sonderstellung für Homöopathika: Zulassung neuer Medikamente nur auf
wissenschaftlicher Basis
– Behauptungen zur Wirksamkeit von Medikamenten müssen wissenschaftlichen
Standards entsprechen und überprüft werden
- Klare Deklaration der Inhaltsstoffe homöopathischer Mittel und ihrer
Konzentration
- Kein Verkauf und Verschreiben homöopathischer Mittel ohne Aufklärung der
Patient*innen über die nicht-nachweisbare Wirksamkeit
- Erhöhte Aufklärung über Grundlagen medizinischer Forschung und
pseudowissenschaftlicher Behandlungen
- Bessere Vergütung sprechender Medizin in der (haus-)ärztlichen Versorgung
- Förderung der Forschung über einen ethischen Einsatz von Placebos in der
medizinischen Praxis
Denn nur so kann echter Patient*innenschutz aussehen!
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und Behandlungen häufig teurer sind als wirksame Medizin. Allein die Deutsche-Homöopathie-Union macht jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro. Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik, Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen, bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern.
Homöopathie erfreut sich als „Alternativmedizin“ in Deutschland großer
Beliebtheit. Diese verspricht ihren Anwender*innen in der Regel eine
wirkungsvolle, sanfte Therapie mit wenigen Nebenwirkungen.
Homöopathiker*innen glauben, man könne „Gleiches mit Gleichem bekämpfen“. Das
bedeutet konkret, dass etwa ein Stoff, der Kopfschmerzen verursacht, in
kleinster Dosierung gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden soll. Dafür wird der
Grundstoff stark verdünnt – die sogenannte Potenzierung. Die häufig verwendete
Potenzierung D-6 bedeutet beispielsweise, dass ein Teil des Grundstoffes auf
eine Million Teile des Verdünnungsmittels verteilt wurde. Homöopathische Mittel
werden so lange verdünnt, dass nicht mehr ein einziges Molekül des Grundstoffes
im späteren Mittel nachweisbar ist. Homöopathiker*innen behaupten aber, diese
seien im „Gedächtnis“ der Wassermoleküle weiter wirksam. Weder die Fähigkeit
eines „Gedächtnis“ der Wassermoleküle noch die generelle Wirksamkeit der
Homöopathika konnte jemals wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht handelt es sich bei den meisten Homöopathika bzw.
Globuli um Zuckerkügelchen oder Tropfen ohne jeglichen Wirkstoffgehalt. Das
größte Risiko an homöopathischer Behandlung liegt darin, dass Globuli häufig als
Ersatz für wirksame Therapien angewendet werden. Homöopathiker*innen preisen
ihre Produkte nicht selten als Möglichkeit zur Behandlung schwerster Krankheiten
an und gefährden damit das Leben ihrer Kund*innen. Dabei ist es besonders
problematisch, dass auch Ärzt*innen ihren Patient*innen zum Teil homöopathische
Mittel verschreiben, ohne die Patient*innen darüber aufzuklären, dass es sich
bei den Mitteln um Homöopathika ohne erwiesene Wirkung handelt. Auch
Apotheker*innen empfehlen ihren Kund*innen häufig ohne deren Wissen
homoöpathische Mittel. Durch diese Gleichsetzung mit Medikamenten wird
fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass es sich bei Homoöpathika ebenfalls
um wirksame Mittel handele. Da sich die Wirksamkeit von Homöopathika im Bereich
von Placebos bewegt, verhindert ihre unreflektierte Abgabe zudem einen ehrlichen
und wissenschaftlichen Umgang mit dem Placebo-Effekt.
Die aktuelle Vergütungspraxis homöopathischer Behandlungen überdeckt zudem
Schieflagen, welche in unserem Gesundheitssystem existieren. Homöopathische
Behandlungen werden auch deshalb gerne in Anspruch genommen, da sich
entsprechend tätige Ärzt*innen häufig mehr Zeit für einzelne Patient*innen
nehmen können als wissenschaftlich orientierte Ärzt*innen. Anstatt viel Geld für
Homöopathie auszugeben, sollten sich die Krankenkassen für die Förderung der
sprechenden Medizin im Rahmen der Vergütungsstruktur einsetzen.
Ein Argumentationsmuster vieler Homöopathiker*innen, mit dem sie Kund*innen für
ihre Methoden gewinnen wollen, ist die Diskreditierung von „Schulmedizin“.
Einzelpersonen und der gesamten Pharmaindustrie wird unterstellt, dass sie die
Wirkung von Globuli vor der Öffentlichkeit verbergen, um weiterhin Profite mit
„Schulmedizin“ zu machen. Das ist einerseits grotesk, da homöopathische Mittel
und Behandlungen häufig teurer sind als wirksame Medizin. Allein die Deutsche-
Homöopathie-Union macht jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro.
Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik,
Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen,
bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern.
Das wollen wir unter keinen Umständen mitfinanzieren. Homöopathie und andere
Formen pseudowissenschaftlicher Medizin genießen in Deutschland eine
Sonderstellung. Sie werden von vielen Kassen erstattet und dürfen Behauptungen
zu ihrer Wirksamkeit abgeben, ohne Beweise dafür zu erbringen. Dem stellen wir
uns als GRÜNE JUGEND klar entgegen. Für uns muss Medizin eine wissenschaftliche
Basis haben.
Wir fordern deshalb :
– Keine Erstattung nicht-evidenzbasierter Behandlungsmethoden durch
Krankenkassen
– Keine Sonderstellung für Homöopathika: Zulassung neuer Medikamente nur auf
wissenschaftlicher Basis
– Behauptungen zur Wirksamkeit von Medikamenten müssen wissenschaftlichen
Standards entsprechen und überprüft werden
- Klare Deklaration der Inhaltsstoffe homöopathischer Mittel und ihrer
Konzentration
- Kein Verkauf und Verschreiben homöopathischer Mittel ohne Aufklärung der
Patient*innen über die nicht-nachweisbare Wirksamkeit
- Erhöhte Aufklärung über Grundlagen medizinischer Forschung und
pseudowissenschaftlicher Behandlungen
- Bessere Vergütung sprechender Medizin in der (haus-)ärztlichen Versorgung
- Förderung der Forschung über einen ethischen Einsatz von Placebos in der
medizinischen Praxis
Denn nur so kann echter Patient*innenschutz aussehen!
Von Zeile 42 bis 46 löschen:
und Behandlungen häufig teurer sind als wirksame Medizin. Allein die Deutsche-Homöopathie-Union macht jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro. Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik, Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen, bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern.
Homöopathie erfreut sich als „Alternativmedizin“ in Deutschland großer
Beliebtheit. Diese verspricht ihren Anwender*innen in der Regel eine
wirkungsvolle, sanfte Therapie mit wenigen Nebenwirkungen.
Homöopathiker*innen glauben, man könne „Gleiches mit Gleichem bekämpfen“. Das
bedeutet konkret, dass etwa ein Stoff, der Kopfschmerzen verursacht, in
kleinster Dosierung gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden soll. Dafür wird der
Grundstoff stark verdünnt – die sogenannte Potenzierung. Die häufig verwendete
Potenzierung D-6 bedeutet beispielsweise, dass ein Teil des Grundstoffes auf
eine Million Teile des Verdünnungsmittels verteilt wurde. Homöopathische Mittel
werden so lange verdünnt, dass nicht mehr ein einziges Molekül des Grundstoffes
im späteren Mittel nachweisbar ist. Homöopathiker*innen behaupten aber, diese
seien im „Gedächtnis“ der Wassermoleküle weiter wirksam. Weder die Fähigkeit
eines „Gedächtnis“ der Wassermoleküle noch die generelle Wirksamkeit der
Homöopathika konnte jemals wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht handelt es sich bei den meisten Homöopathika bzw.
Globuli um Zuckerkügelchen oder Tropfen ohne jeglichen Wirkstoffgehalt. Das
größte Risiko an homöopathischer Behandlung liegt darin, dass Globuli häufig als
Ersatz für wirksame Therapien angewendet werden. Homöopathiker*innen preisen
ihre Produkte nicht selten als Möglichkeit zur Behandlung schwerster Krankheiten
an und gefährden damit das Leben ihrer Kund*innen. Dabei ist es besonders
problematisch, dass auch Ärzt*innen ihren Patient*innen zum Teil homöopathische
Mittel verschreiben, ohne die Patient*innen darüber aufzuklären, dass es sich
bei den Mitteln um Homöopathika ohne erwiesene Wirkung handelt. Auch
Apotheker*innen empfehlen ihren Kund*innen häufig ohne deren Wissen
homoöpathische Mittel. Durch diese Gleichsetzung mit Medikamenten wird
fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass es sich bei Homoöpathika ebenfalls
um wirksame Mittel handele. Da sich die Wirksamkeit von Homöopathika im Bereich
von Placebos bewegt, verhindert ihre unreflektierte Abgabe zudem einen ehrlichen
und wissenschaftlichen Umgang mit dem Placebo-Effekt.
Die aktuelle Vergütungspraxis homöopathischer Behandlungen überdeckt zudem
Schieflagen, welche in unserem Gesundheitssystem existieren. Homöopathische
Behandlungen werden auch deshalb gerne in Anspruch genommen, da sich
entsprechend tätige Ärzt*innen häufig mehr Zeit für einzelne Patient*innen
nehmen können als wissenschaftlich orientierte Ärzt*innen. Anstatt viel Geld für
Homöopathie auszugeben, sollten sich die Krankenkassen für die Förderung der
sprechenden Medizin im Rahmen der Vergütungsstruktur einsetzen.
Ein Argumentationsmuster vieler Homöopathiker*innen, mit dem sie Kund*innen für
ihre Methoden gewinnen wollen, ist die Diskreditierung von „Schulmedizin“.
Einzelpersonen und der gesamten Pharmaindustrie wird unterstellt, dass sie die
Wirkung von Globuli vor der Öffentlichkeit verbergen, um weiterhin Profite mit
„Schulmedizin“ zu machen. Das ist einerseits grotesk, da homöopathische Mittel
und Behandlungen häufig teurer sind als wirksame Medizin. Allein die Deutsche-
Homöopathie-Union macht jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro.
Andererseits hat die Homoöpathie hier große Schnittpunkte mit Esoterik,
Anthroposophie und anderen pseudowissenschaftlichen oder kultischen Bewegungen,
bis hin zu antisemitischen Argumentationsmustern.
Das wollen wir unter keinen Umständen mitfinanzieren. Homöopathie und andere
Formen pseudowissenschaftlicher Medizin genießen in Deutschland eine
Sonderstellung. Sie werden von vielen Kassen erstattet und dürfen Behauptungen
zu ihrer Wirksamkeit abgeben, ohne Beweise dafür zu erbringen. Dem stellen wir
uns als GRÜNE JUGEND klar entgegen. Für uns muss Medizin eine wissenschaftliche
Basis haben.
Wir fordern deshalb :
– Keine Erstattung nicht-evidenzbasierter Behandlungsmethoden durch
Krankenkassen
– Keine Sonderstellung für Homöopathika: Zulassung neuer Medikamente nur auf
wissenschaftlicher Basis
– Behauptungen zur Wirksamkeit von Medikamenten müssen wissenschaftlichen
Standards entsprechen und überprüft werden
- Klare Deklaration der Inhaltsstoffe homöopathischer Mittel und ihrer
Konzentration
- Kein Verkauf und Verschreiben homöopathischer Mittel ohne Aufklärung der
Patient*innen über die nicht-nachweisbare Wirksamkeit
- Erhöhte Aufklärung über Grundlagen medizinischer Forschung und
pseudowissenschaftlicher Behandlungen
- Bessere Vergütung sprechender Medizin in der (haus-)ärztlichen Versorgung
- Förderung der Forschung über einen ethischen Einsatz von Placebos in der
medizinischen Praxis
Denn nur so kann echter Patient*innenschutz aussehen!
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