Eine Mitgliedschaft in einer Burschenschaft des Dachverbandes der "Deutschen Burschenschaft" (DB) und der Grünen Jugend schließt sich nicht nur durch die grundverschiedenen Vorstellungen über das feministische Selbstverständnis der Grünen Jugend aus, sondern auch durch die rassistischen, völkischen Weltbilder. Viele Burschenschaften des Dachverbandes DB pflegen Kontakt zur rechtsextremen Identitären Bewegung und werden teilweise vom Verfassungsschutz beobachtet.
Alle diese Merkmale treffen jedoch nicht auf das Verbindungswesen allgemein zu. Die "Neue Deutsche Burschenschaft" hat sich im Jahr 1996 gegründet und ganz klar von der "Deutschen Burschenschaft" abgegerenzt und verurteilt dessen völkischenen Sichtweisen. Die "Neue Deutsche Burschenschaft" bekennt sich klar zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
So stehen fast alle Studentenverbindungen zu der freiheitlich demokratischen Ordnung und bekennen sich klar zu dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Sängerschaften und Akademische Musikverbindungen zeichnen sich z.B. meist nur durch das gemeinsame Wohnen und das gemeinsame Musizieren aus, haben keine politische Agenda und haben sich im Laufe ihrer Geschichte geöffnet und lassen Personen aller Geschlechter in ihre Verbindung, wenn diese beitreten möchten. Akademische Turnverbindungen zeichnen sich durch das gemeinsame Wohnen und das gemeinsame Sport machen aus in ihren Haus, sie sind also grundsätzlich nicht mehr als eine normale Wohngemeinschaft mit Sportbezug, wo auch jede Person mit aufgenommen werden kann. Auch Turnverbindungen und Turnerschaften haben sich im Laufe ihrer Geschichte geöffnet und nehmen auch größenteils sowohl Männer als auch FI*T-Personen auf. Akademische Fliegerschaften gibt es keine mehr, von daher ist ein Ausschuss dieser unnötig und unwichtig. Der Verein deutscher Studenten (VdSt) ist eine offene Studentenverbindung, auf dessen Häusern Menschen jeder Nation leben und welche sich klar zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennen und dessen Mitglieder auch in linken Parteien sich engagieren und mitwirken. Eine Jagdverbindung pflegt studentische Bräuche und Jagdtraditionen. Jedoch treffen alle Vorwürfe und Falschbehauptungen der Hauptantragsteller auf diese Verbindung nicht zu. Landsmannschaften sind unpolitisch und haben in heutiger Zeit kein landsmannschaftliches Prinzip mehr, da sie Studenten aus aller Welt aufnehmen und so ihre Traditionen weitertragen. Es gilt das Toleranzprinzip in Landmannschaften. Die Corps (nicht einzelne Corpsstudenten) beziehen von jeher keine Stellung zur Tages- oder Parteipolitik. Nach corpsstudentischen Grundsätzen soll sich jeder seine Meinung bilden und sie engagiert – ohne Rücksicht auf zu erwartende Nachteile – vertreten. Ihre geistige Unabhängigkeit und Entschiedenheit hat sie oft genug zu Gegnern totalitärer Regimes werden lassen. Damenverbindungen und Damencorps gleichen meist denen ihrer männlichen oder gemischten Pendants: Rituelle Kneipenbesuche, Partys, wissenschaftliche Vortragsabende, gemeinsame Theater- und Opernbesuche, Rhetorikkurse, Diskussionsrunden. Teilweise werden Beratungen für junge Studentinnen durchgeführt, sich in der Hochschülerschaft/Fachschaft engagieren wollen.
Die Vorwürfe der Antragsteller*innen sind in ihrer Pauschalität falsch und zeigen nur weitverbreitete Vorurteile in linken Milieus gegenüber Studentenverbindungen. Die beschriebenen negativen Eigenschaften von den Antragsteller*innen treffen nur auf Burschenschaften der "Deutschen Burschenschaft" zu. Ich kann deswegen nur empfehlen meinen Änderungsantrag zu unterstützen und nicht alle Studentenverbindungen unter einen Generalverdacht zu stellen.
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